Neue Rolle für Schumacher?FC-Vorstand: Mitgliederrat macht Kandidaten-Trio offiziell
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Köln – Jetzt ist es amtlich: Der 1. FC Köln hat ein Kandidatentrio für die Vorstandswahl am 8. September 2019 in der LanxessArena. Die machte der Mitgliederrat in einer Pressemitteilung am Montagmorgen offiziell: Dr. Werner Wolf (62), Jürgen Sieger (66) und Eckhard Sauren (48) sollen den 1. FC Köln endlich wieder einen und in ruhige Fahrwasser führen.
„Wir teilen das Ziel des Teams, den FC in der Bundesliga in der Spitzengruppe der vereinsgeführten, unabhängigen Clubs zu etablieren. Noch wichtiger als dieses Ziel war für uns jedoch die Frage, wie kommen wir dort gemeinsam hin? Das Team hat uns eine überzeugende Vision für die Zukunft des 1. FC Köln vorgestellt, im Spannungsfeld der zunehmenden Entfremdung des Profi-Fußballs von der Basis und dem Erhalt der Werte, die unseren Verein seit 1948 ausmachen", sagt Carsten Wettich (39), Vorsitzender des Gremiums.
Wettich hatte gemeinsam mit dem früheren Hürther Bürgermeister Walther Boecker (67) und dem Ex-DEVK-Vorstand Engelbert Faßbender (65) die Findungskommission gebildet, nachdem Stefan Müller-Römer (50) in den Vorstand gerückt war.
Den nach dem Rücktritt von Werner Spinner (70) übrig gebliebenen Vize-Präsidenten Markus Ritterbach (55) und Toni Schumacher (65) trauen sie diese Rolle ganz offensichtlich nicht mehr zu.
Dabei geben sich Schumacher und Ritterbach weiter kämpferisch, traten Sonntagabend genau wie der designierte neue Vorstand im „Club Astoria" vor Aufsichtsrat und Beirat, kündigten eine Kampfkandidatur an. Vorrangiges Argument: Ohne Schumacher fehle dem neuen Vorstand die Sportkompetenz.
Der Mitgliederrat hält diese aber auch nicht für zwingend erforderlich, setzt stattdessen auf die wirtschaftliche und menschliche Kompetenz des Gremiums.
Und auch die mächtigen Gremien-Bosse Lionel Souque (47, Chef von Hauptsponsor REWE) und Karl-Ludwig Kley (67, Aufsichtsratsboss von E.on und Lufthansa) positionieren sich nun eindeutig für Wolf und Co.
Das sagen die Gremien-Bosse
In der Erklärung des Mitgliederrats lassen sich FC-Aufsichtsratschef Souque und Beiratschef Kley, der einst Spinner vom FC-Job überzeugte, so zitieren: „Die Arbeit der Findungskommission war umfassend und aufwändig. Sie war getragen von klaren Vorstellungen über die anstehenden Herausforderungen und die Rolle der Gremien bzw. der Geschäftsführung in der künftigen Zusammenarbeit. Wir tragen die dem Vorschlag für ein neues Vorstandsteam zugrundeliegenden Eckpunkte des Mitgliederrates in vollem Umfang mit und stehen hinter dem vom Mitgliederrat vorgeschlagenen neuen Vorstandsteam.“
Auch Kley und Souque haben die Hoffnung, dass beim FC endlich wieder nach vorne geschaut wird: „Neben einer hohen fachlichen Qualifikation und dem Herz für unseren FC bringen diese Vorstandskandidaten auch alle persönlichen Eigenschaften mit, um Gräben im Verein zuzuschütten und mit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit die Zukunft des 1. FC Köln nachhaltig erfolgreich zu gestalten.“
Neue Rolle für Toni Schumacher?
Das muss allerdings nicht unbedingt heißen, dass Schumacher komplett außen vor ist. Der frühere Weltklasse-Torwart, der bei FC-Ausrüster Uhlsport noch bis 2022 einen Vertrag als Markenbotschafter hat und von FC-Vermarkter Infront betreut wird, ist bei den Fans sehr beliebt und könnte dem FC in einer ähnlichen Repräsentantenrolle bei Fanclubs und Ehemaligentreffen helfen. Da war er immer in seinem Element.
Souque und Kley bedanken sich zunächst einmal für Schumachers und Ritterbachs Vorstandsarbeit im Verbund mit Werner Spinner: „Wir danken Werner Spinner als ehemaligem Präsidenten sowie den Vizepräsidenten Markus Ritterbach und Toni Schumacher für ihre langjährige erfolgreiche Arbeit und ihre Leistungen für den Verein. In einer schwierigen Phase haben sie Verantwortung übernommen und dank intensiver engagierter Arbeit den 1. FC Köln sportlich, wirtschaftlich und organisatorisch positiv weiterentwickelt.“ (red)