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Nach dem Wiederaufstieg in die BundesligaDiese Zahlen machen dem 1. FC Köln Mut

Lesezeit 4 Minuten
FC_Regensburg

Leidenschaftlich, treu und äußerst zahlreich: die Fans des 1. FC Köln

  1. Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen kehrt der 1. FC Köln in die Bundesliga zurück.
  2. Finanziell hat der Verein den Abstieg in die Zweite Liga gut verkraftet.
  3. Im kommenden Jahr darf der Klub nun wieder mit anderen Summen planen. Und zwar in vielerlei Hinsicht.

Köln – Der 1. FC Köln hat die Rückkehr in die Bundesliga geschafft – trotz einer turbulenten und nicht immer stringent verlaufenen Zweitligasaison. Wirtschaftlich ist der Verein für die kommenden Jahre ohnehin gut aufgestellt.

Aus dem einstigen Sorgenkind ist ein florierendes mittelständisches Unternehmen geworden, das mittlerweile auch eine mit Einbußen behaftete Saison in Liga zwei verkraften kann. Jetzt steigen die Erlöse aber wieder in vielen Bereichen.

Umsatz

Nach dem Rekordumsatz von 171,8 Millionen Euro und dem Gewinn nach Steuern von 17,3 Millionen Euro aus der Saison 2017/2018 wird Geschäftsführer Alexander Wehrle in der Mitgliederversammlung am 8. September aufgrund der Zweitliga-Spielzeit natürlich deutlich niedrigere Zahlen präsentieren. Wehrle will diese zwar nicht kommentieren, aber der FC wird in der Saison 2018/19 zwischen 105 und 110 Millionen Euro umgesetzt haben. In der kommenden Bundesliga-Spielzeit dürften rund 130 Millionen Euro realistisch sein – dazu kommen Transfereinnahmen. Vor wenigen Tagen ist zum Beispiel Serhou Guirassy für 5,5 Millionen Euro Ablöse fest zum SC Amiens gewechselt.

Lizenzspieleretat

Der FC wird im Oberhaus seinen Lizenzspieleretat auf rund 50 Millionen Euro nahezu verdoppeln. „Wir werden uns damit nicht im letzten Drittel einordnen, sondern irgendwo zwischen Platz zehn und 13“, sagt Wehrle. Im Gegensatz zum Beispiel zum Hamburger SV besaßen die Kölner Profis in der 2. Bundesliga auch Verträge zu Zweitligakonditionen und verdienten teilweise die Hälfte ihrer Bezüge im Oberhaus. Leistungsträger wie Jonas Hector oder Timo Horn wurde der Gang in die Zweite Liga auch damit versüßt, dass sie im Fall des Aufstiegs eine Kompensationszahlung für erstandene Gehaltseinbußen erhalten. Nun steigen die Gehälter wieder deutlich an. Allerdings auch die von Spielern, mit denen der Verein nicht mehr langfristig plant. Wehrle will nicht beziffern, wie groß der finanzielle Spielraum bei Transfers ist. Die Rede war von einem Budget von rund zehn Millionen Euro.

TV-Gelder

Fest steht, dass sich der FC in der 1. Bundesliga auf Platz 15. in der TV-Geld-Tabelle einreiht. Der Klub kann mit Einnahmen in Höhe von rund 47 Millionen Euro kalkulieren. In dieser Summe enthalten ist die Europapokal-Prämie für die Kölner Teilnahme an der Europa League 2017/18. Diese fünf Millionen Euro fließen nach dem Wiederaufstieg wieder. Platz 15 war übrigens unabhängig vom Ausgang der Relegation zwischen Union Berlin und Stuttgart, denn den VfB hatte der FC bereits überflügelt.

Zuschauer

Das Rhein-Energie-Stadion wird in der neuen Saison mit 50 000 Zuschauer nahezu immer ausverkauft und ausvermarktet sein – dazu bedarf es nicht viel Phantasie. Bereits der Zuschauerschnitt im Unterhaus betrug 49.500. Mit Ausnahme des Spiels unter der Woche gegen Ingolstadt waren alle Karten für den Heimbereich immer vergriffen. „Für viele Vereine und deren Fans war der Besuch eines Spiels in Köln ein regelrechtes Ereignis“, sagt Wehrle.

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Den Dauerkartenverkauf stoppt der FC erneut bei 25.500. 14.000 der mittlerweile insgesamt fast 108.000 Vereinsmitglieder befinden sich alleine auf der Warteliste für eine Saisonkarte. 4.500 Business-Sitze (inklusive der 53 Logen) sind verkauft, 100 VIP-Plätze veräußert der FC bewusst nicht, um flexibel zu sein.

Stadionmiete

In der Zweiten Liga zahlte der Verein eine Stadionpacht von fünf Millionen Euro inklusive der Betriebskosten. Hätte der FC den Aufstieg nicht geschafft, wären nur 3,5 Millionen Euro fällig gewesen, doch jetzt kommt eine Aufstiegsprämie in Höhe von 1,5 Millionen Euro dazu. In der Bundesliga verdoppelt sich die Miete fast auf rund 9,5 Millionen Euro; die Betriebskosten sind ebenfalls eingerechnet.

Sponsoren

Die Verträge mit den Top-Partnern des Klubs laufen noch jeweils mindestens über zwei Jahre: Mit Hauptsponsor Rewe, Ärmelsponsor DEVK und der Gaffel-Brauerei hat der FC Kontrakte bis 2021, mit Ausrüster Uhlsport bis 2022 und mit Stadion-Namensgeber Rhein-Energie bis 2024. Mit weiteren Partnern sei man in guten Gesprächen und teilweise vor dem Abschluss, erklärt der Geschäftsführer. In den letzten Jahren haben sich die Einnahmen aus dem Sponsoring von 19 auf bis zu 42 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Merchandising/Fanartikel

Rund elf Millionen Euro nahm der FC in der abgelaufenen Saison in diesem Bereich ein – das ist nicht nur Zweitligaspitze, sondern bundesweit setzen nur der FC Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04 mehr um. Stand jetzt, brachten der FC, sein Ausrüster und der Handel rund 55.000 Trikots an den Fan; im Oberhaus waren es 65.000. 20.000 Aufstiegs-Shirts gingen zudem über die Ladentheke. Das neue Trikot wird – wie beim FC üblich – erst Anfang Juli präsentiert. „Das ist dann ein Neustart mit einem neuen Trikot in der Ersten Liga“, sagt Wehrle.