Köln – Beim 1. FC Köln war die Hoffnung groß, zum Trainingsauftakt im neuen Jahr von der Corona-Welle verschont zu bleiben. Die Profis hatten den von Trainer Steffen Baumgart verlängerten Urlaub zum großen Teil bei ihren Familien verbracht und auf lange Flugreisen verzichtet. Als der Coach am Sonntagnachmittag nun zur ersten Einheit bat und somit die Vorbereitung auf den Rückrunden-Auftakt am 9. Januar (15.30 Uhr, Dazn live) bei Hertha BSC einläutete, fehlten neben Rafael Czichos, der zu Chicago Fire wechselt, vier weitere Spieler. Allerdings nicht wegen neuer Infektionen.
Aufatmen beim FC: Die PCR-Coronatests, die sich Spieler und Stab am Samstagabend unterzogen hatten, sind nach Informationen dieser Zeitung negativ ausgefallen. Der Klub kommuniziert positive wie negative Testergebnisse weiterhin nicht nach außen. Dennoch musste Baumgart bei der Einheit vor rund 500 Fans auf Ellyes Skhiri (Afrika-Cup), Mark Uth, Kingsley Schindler und Sebastian Andersson verzichten. „Sie sind einfach erkrankt, Mark soll aber Montag wieder dabei sein“, sagte Baumgart, der die Feiertage mit seiner Familie im österreichischen Skigebiet Saalbach/Hinterglemm verbracht hatte.
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Der Coach muss in den wenigen Tagen bis zum Rückrunden-Auftakt eine brisante Personalie klären, die in Köln viele Fans umtreibt: Der Coach muss entscheiden, ob er Marvin Schwäbe (26) im Tor belässt, oder ob der langjährige Stammtorwart Timo Horn (28) nach seiner Knie-Verletzung zwischen die Pfosten zurückkehrt. Horn meldete sich wieder fit und stieg am Sonntag ins Mannschaftstraining ein.
Baumgart will mit beiden Torhütern sprechen
Baumgart hat sich laut eigener Aussage bereits entschieden, wer vorerst den Vorzug erhält. Er will das allerdings noch nicht öffentlich kommunizieren. Auch die beiden Kontrahenten wüssten es noch nicht, Baumgart will vor der Verkündung mit ihnen noch sprechen.
Der 49-Jährige sieht aber offenbar keinen großen Grund, warum er Schwäbe wieder aus dem Tor nehmen sollte. Zwischen den Zeilen ließ sich das jedenfalls erahnen. Baumgarte sagte: „Erstens: Timo war acht Wochen gar nicht im Torwarttraining, das war heute seine erste Einheit. Zweitens: Es ist doch klar, dass es eine Diskussion geben kann und geben wird, wer am Sonntag im Tor steht. Grundsätzlich sind wir aber mit allen Torhütern zufrieden. Natürlich müssen wir jetzt eine Entscheidung treffen, und die ist in Gedanken auch schon da." Der Coach fügte zudem an, dass Schwäbe in Abwesenheit von Horn „sehr gute Leistungen“ gebracht habe und eben zuletzt dauerhaft am Spielbetrieb und Training teilgenommen habe. „Timo fängt da erst wieder an. Athletisch hat er aber nichts verloren.“
Schwäbe macht Druck
Während der gebürtige Kölner Horn bis zu seiner Verletzung zwölf Bundesligaspiele bestritt, kam der im vergangenen Sommer von Bröndby Kopenhagen verpflichtete Schwäbe auf fünf Einsätze in der Liga und zwei im DFB-Pokal. In diesen konnte Schwäbe überzeugen, kassierte nur sechs Gegentore und bestach auch durch große Sicherheit im Passspiel. Der Druck auf Platzhirsch Horn ist jedenfalls deutlich größer geworden. Ende der Woche will Baumgart seine Entscheidung bekanntgeben.