Köln – Markus Gisdol hatte am Freitagmittag auch gute Nachrichten zu verkünden. Der Trainer des 1. FC Köln geht davon aus, dass Stürmer Sebastian Andersson nach seinem minimalinvasiven Eingriff am Knie doch noch zum Kader für das Heimspiel am Sonntag gegen Union Berlin (18 Uhr) zählen wird.
„Das ist der Stand heute. Ohne ihn wäre es auch knifflig. Wir müssen durchspielen, wie wir es ohne echten Stürmer machen müssten“, sagte Gisdol, der erneut auf Torjäger Anthony Modeste verzichten muss. Man habe zum Beispiel mit dem jungen Jan Thielmann und Tolu Arokodare auch noch andere Optionen, am liebsten würde der Coach freilich den Schweden Andersson von Beginn an bringen: „Vielleicht ist Seb derjenige, der beginnen kann. Es ist die Position, die noch am meisten offen ist.“
Schmitz fällt noch aus, Rätsel um Modeste
Weiterhin nicht zur Verfügung stehen neben dem Langzeitverletzten Florian Kainz und Modeste auch Kapitän Jonas Hector und Benno Schmitz. Rechtsverteidiger Schmitz soll aber in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Modestes Ausfall gibt weiterhin Rätsel auf, zuletzt laborierte der Franzose an Bandscheiben-Problemen. „Bei Anthony kann ich es nicht abschätzen, wir kommen immer ein paar Schritte vorwärts und dann geht es wieder zurück. Wir bräuchten ihn dringend“, erklärte Gisdol.
Auch Union mit Personalsorgen
Auch Gegner Union hat Personalprobleme, so fallen unter anderem die Stürmer Joel Pohjanpalo und Anthony Ujah, Routinier Christian Gentner und Abwehrspieler Nico Schlotterbeck aus. Der Auftakt mit zwölf Punkten ist den „Eisernen“ aber im Gegensatz zum FC (drei Zähler) überaus gelungen. „Ihr Start ist für alle überraschend, Kompliment an Union. Sie kommen mit breiter Brust her. Die Personalsorgen von ihnen haben wir auch, da sehe ich keinen Vorteil für eine Mannschaft“, befand Gisdol, der seit dem 6. März – oder seit 17 Spielen – auf einen Sieg in der Bundesliga wartet.
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Für den FC gilt es insbesondere, Ex-Nationalspieler Max Kruse auszuschalten. Dieser bewege sich sehr gut in den Räumen, habe ein sehr gutes Auge. „Aber wir dürfen uns nicht nur auf ihn versteifen, er ist oft auch der Vorbereiter“, so Gisdol, der sein Team nach drei Unentschieden aus den vergangenen vier Partien deutlich im Aufwind sieht. „Wir müssen damit leben, dass diese Serie immer wieder erwähnt wird. In den vergangenen vier Spielen habe ich einen klaren Aufwärtstrend bei unserer Mannschaft gesehen.“ Seine Mannschaft habe ein „kleines Pflänzchen an Selbstvertrauen“ aufgehen lassen, dies müsse man weiter gießen. Am Ende stellte aber auch Gisdol fest: „Es gibt keinen Ersatz für Siege.“
Heldt: Winter-Transfers noch nicht beschlossen
Ob diese Mannschaft in der Winter-Transferperiode noch einmal verstärkt wird, das konnte Horst Heldt noch nicht definitiv bejahen. Handlungsdruck verspürt der Sportchef offenbar nicht. Man werde das in aller Ruhe besprechen. „Ich halte es nicht für ausgeschlossen, aber es ist auch nicht klar und eindeutig, dass wir etwas machen werden“, sagte Heldt, dessen Budget sicherlich auch ein schmales ist.