- Das Orkantief „Sabine“ sorgte für eine Absage des Derbys zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln.
- Das Spiel muss schnellstmöglich wiederholt werden, so steht es in der Satzung.
- Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt, an welchen Terminen das Derby nicht ausgetragen wird – und welcher Tag für alle Seiten passen würde.
Köln/Mönchengladbach – Obwohl der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach nicht mehr im DFB-Pokal vertreten sind und die Fohlenelf auch aus der Europa League ausgeschieden ist, gestaltet sich die Suche nach einem Nachholtermin für das wegen des Sturmtiefs „Sabine“ abgesagte Derby schwierig. Denn nicht nur die DFL und die Vereine haben ein Wörtchen mitzureden, sondern auch die Polizei. Und so ist es möglich, dass sich der Wunsch von FC-Sportchef Horst Heldt erfüllt, der für eine Austragung nach den „Aktivitäten“ der Kölner, also nach den Karnevalstagen, plädierte. Alles zum Nachholtermin im Überblick.
Wann soll der neue Termin verkündet werden?
Sehr zeitnah, wohl schon am Dienstag oder Mittwoch. „Wir werden das jetzt im Dialog mit der ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze, d. Red.), beiden Klubs und den TV-Rechteinhabern besprechen. Ziel ist es, dass wir noch in dieser Woche einen Termin verkünden können“, sagt DFL-Medienchef Christopher Holschier auf Anfrage. Die ZIS stufte das Derby als Hochrisikospiel ein. Klar ist bisher, dass es an einem Wochentag nachgeholt werden muss, denn die Bundesliga spielt bis Saisonende mit einer Ausnahme (Länderspiele Ende März) an jedem Wochenende.
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In dieser Woche werden ausnahmsweise keine Spiele im Europa- und DFB-Pokal ausgetragen. Warum findet das Derby dann nicht schon am Mittwoch statt? Das würde auch der DFL-Spielordnung entsprechen.
Das stimmt zwar grundsätzlich, denn laut dieser „müssen ausgefallene oder abgebrochene Meisterschaftsspiele grundsätzlich spätestens am folgenden spielfreien Dienstag oder Mittwoch angesetzt werden“. Da es sich beim Derby aber um ein Hochrisikospiel mit mehr Bedarf an Polizei oder Ordnungsdienst handelt, würde der Vorlauf bis Mittwoch nicht ausreichen. Beim Spiel im Borussia-Park sind rund 1000 Ordner, 1000 Polizisten, dazu Sanitäter und Feuerwehrmänner vor Ort, deren Einsatz- und Dienstpläne sich nicht so kurzfristig verschieben lassen.
Der FC möchte erst nach Aschermittwoch spielen. Kann ein Verein einen Nachholtermin einfach so ablehnen?
Nein, Brauchtum ist kein Ablehnungsgrund. DFL-Sprecher Holschier klärt auf: „Ein Klub kann bei einer Terminierung Ausschlusskriterien anbringen, zum Beispiel der Heimatverein, wenn ihm das Stadion an diesem Tag nicht zur Verfügung steht. Zudem kann jeder Verein natürlich auch Wünsche äußern. Aber es gibt keine Garantie, dass diese auch erfüllt werden können, denn dafür spielen zu viele Faktoren eine Rolle.“ Das weiß FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle, der am Montag sagte: „Wir werden das partnerschaftlich und zeitnah mit allen Beteiligten regeln.“
Und was möchte die Borussia?
„Was den Nachholtermin angeht, sind wir relativ offen. Wir möchten nur, dass er möglichst bald stattfindet“, sagt Klubsprecher Markus Aretz. Zeitnah wäre auch der 18. Februar, der Tag, an dem 1. FC Köln seiner Karnevalssitzung abhält. Doch der fällt aus zwei Gründen flach: Zum einen empfängt der FC bereits am Sonntag den FC Bayern (15.30 Uhr), zudem trifft der BVB am Dienstag in der Champions League auf Paris. Da würden sich die Wege der Fans kreuzen. Grundsätzlich möglich wären auch der 19. Februar – oder eben Aschermittwoch (26. Februar). Zwar finden dann um 21 Uhr ebenfalls Spiele in der Königsklasse statt (ohne deutsche Beteiligung). Doch das Derby könnte man um 18.30 Uhr anpfeifen. „Wir hätten mit dem Spieltag Aschermittwoch kein Problem, da wir beim Karnevalszug nicht aktiv dabei sind“, sagt Aretz. Der steigt in Mönchengladbach traditionell am Veilchendienstag (25. Februar). Am Rosenmontag will das FC-Team im Kölner Zug mitfahren.
Also könnte dann am 19. Februar oder an Aschermittwoch gespielt werden – auch wenn der FC das nicht will?
Auch das wird eher schwierig. Denn die Mönchengladbacher Polizei teilte auf Anfrage der „Sportschau“ mit, dass sie bei der DFL den eindringlichen Wunsch hinterlegt hat, das Spiel nicht für den Aschermittwoch neu anzusetzen. Und der 19. Februar ist einen Tag vor Weiberfastnacht, dem Auftakt in den Straßenkarneval. „Ich hoffe und erwarte, dass die Aspekte der Sicherheit für die Entscheidung der DFL führend sind“, sagte Mönchengladbachs Polizeipräsident Mathis Wiesselmann.
Auf welchen Termin läuft es nun hinaus?
Ohne Probleme wäre eine Austragung des Derbys am 10. März (ein Dienstag) oder am 11. März gegen 18.30 Uhr möglich, da der FC zuvor am Freitagabend in Paderborn, Gladbach aber erst am Samstagabend gegen den BVB antritt. Am 10./11. März spielen Leipzig (gegen Tottenham) und Dortmund (in Paris) in der Königsklasse. Das würde passen. Im Gegensatz zum 3./4. März, dann wird das Viertelfinale im DFB-Pokal ausgetragen. Dazu will die DFL nicht in Konkurrenz treten, zudem haben Schalke und Leverkusen Heimspiele.