Der Regisseur hat seine Zerrung aus dem Spiel in Elversberg noch immer nicht überwunden, eine Rückkehr in den Spielbetrieb ist ungewiss.
FC-Spielmacher Mark UthWarten auf das nächste Comeback
Vor mehr als zwei Jahren nahm Mark Uths Misere ihren Anfang. Im Pokalspiel bei Jahn Regensburg schied der FC nicht nur im Elfmeterschießen aus. Nach 120 Minuten Spielzeit spürte der Offensivmann plötzlich Beschwerden am Schambein. Beschwerden, die ihn für lange Zeit begleiten sollten.
Nach einer ersten Operation kehrte Uth zwar im Herbst 2022 auf den Platz zurück. Doch nach insgesamt vier Kurzeinsätzen in Bundesliga und Conference League wurde es nicht besser. Die Schmerzen blieben, Uth verpasste beinahe die gesamte Saison und kam auch nach einem zweiten Eingriff nicht auf die Beine. Erst eine dritte Operation brachte Linderung. Dann jedoch warf ihn eine Knieverletzung zurück. Am Ende der vergangenen Spielzeit stand Uth bei zwölf Pflichtspielen für die FC-Profis.
In dieser Saison sollte alles besser werden, und es gab Anlass zur Hoffnung: Die Verletzung, die den mittlerweile 33-jährigen Regisseur so langfristig gebremst hatte, war überwunden. Doch die Jahre ohne fußballspezifische Belastung haben Uth anfällig gemacht. Deshalb nahm ihn der Verein in diesem Sommer zunächst aus dem Mannschaftstraining, um den Spieler individuell aufzubauen. Diesmal blieb Uth sogar im Zeitplan. Nach dreieinhalb Wochen im Mannschaftstraining spielte er am 3. August eine Halbzeit mit der Kölner Regionalliga-Mannschaft. Eine Woche später gab er in Elversberg sein Comeback im Profiteam. Doch das war nach vier Minuten schon wieder beendet.
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Die Ärzte stellten hinterher nur eine Zerrung im Adduktorenbereich fest, eine Rückkehr ins Training sollte daher nur eine Frage von Tagen sein. Doch noch immer fehlt Uth.
Uth trainiert in diesen Tagen wieder individuell. „Er hat bei seinem Comeback-Plan den Test einfach nicht bestanden. Es ist nicht so einfach, ihn zurückzubringen, auch ins Mannschaftstraining“, sagte Gerhard Struber in dieser Woche. Es gilt weiter das Gebot der Vorsicht. „Er hat die letzten Jahre sehr wenige Situationen stabil auf dem Platz gehabt. Daher werden wir das jetzt sorgfältig angehen, um nicht ein ähnliches Szenario zu haben wie vor kurzem. Das brauchen wir nicht mehr“, sagt der Trainer.
Uths spürt den Muskel besonders im Sprint. „Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis er wieder rausmüsste. Es gilt jetzt, Aufbauarbeit zu leisten und ihn zu stabilisieren. Und dann zu hoffen, dass das bald in einem Rahmen ist, wo man wieder an Spielzeit denken kann“, fasst Struber zusammen.
Beim Mitgliederstammtisch am Dienstag im Rhein-Energie-Stadion nahm Christian Keller Stellung zur Situation mit Uth. Schon vor dem letzten Spieltag der vergangenen Saison hatte Uth seinen Vertrag auf die Zweite Liga ausgeweitet. Uth bleibt nun sicher für eine weitere Spielzeit, sollte der direkte Wiederaufstieg gelingen, verlängerte sich der Vertrag bis Juni 2026.
Keller bemühte sich um die Darstellung, dass Uth der Kölner Mannschaft auch diene, wenn er keine Pflichtspiele absolvierte. „Ich bin gottfroh, dass wir es gemacht haben“, sagte Keller. Zwar wünsche er sich Uth auf dem Platz, schließlich sei der Regisseur „für uns ein absoluter Unterschiedsspieler“. Allerdings eben auch ein „richtig guter Charakter“, der „einen extremen Impact auf die Mannschaft“ habe, wenngleich sich das alles im Verborgenen abspiele: „Das kann von draußen keiner sehen, aber für eine Teamhygiene ist Mark brutal wichtig“, betonte Keller. Jeder Tag, den Uth am Geißbockheim verbringe, sei für die FC-Profis „ein guter Tag“.
Bessere Nachrichten aus dem Krankenstand gab es von Max Finkgräfe. Der Linksverteidiger ist nach seiner Knie-Operation wieder so hergestellt, dass er voll belastet werden kann, wie Gerhard Struber mitteilte. Allerdings vorerst nur „sehr gradlinig und nicht fußballspezifisch“ – der 20-Jährige kann also wieder sprinten, jedoch noch nicht wieder abbiegen. Doch das scheint kein Nachhaltiges Problem zu sein. „Ich sehe ihn möglicherweise schon nächste Woche wieder im einen oder anderen Gruppentraining“, sagte Struber.