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Kommentar zum 1. FC KölnDie Leipzig-Niederlage war ein Fehlschlag mit Aussicht

Lesezeit 2 Minuten
Gisdol_Hector

Markus Gisdol und Kapitän Jonas Hector

  1. Die Mannschaft des 1. FC Köln hat ein Führungsproblem.
  2. Markus Gisdol stellte in Leipzig bis auf Ersatzkeeper Kessler alle Mitglieder des Mannschaftsrates auf.
  3. Gerade die Wortführer haben derzeit Schwierigkeiten mit ihrer Leistung.

Leipzig – Die Spieler des 1. FC Köln haben in diesem Sommer ihren Mannschaftsrat selbst wählen dürfen, kurz vor dem Saisonstart erteilte ihnen der Ex-Gymnasiallehrer und mittlerweile ja auch Ex-FC-Trainer Achim Beierlorzer den Auftrag dazu.

Den Klassensprecher hatte er zuvor selbst bestimmt; Kapitän blieb Jonas Hector, der Nationalspieler, ein ungewöhnlich kluger Fußballprofi mit Hang zum Ironisieren, der womöglich großen Respekt im Kader genießt. Der aber kaum einer ist, der eine Gruppe junger Fußballer im Alleingang aus der Krise führen kann.

Blick aufs Gremium

Allerdings wird beim FC auch die Kabine in Gruppen geführt, dafür gibt es den Mannschaftsrat. Ein Blick auf das Gremium zeigt, wer beim FC das Sagen hat: Neben Hector sind das Marco Höger, Anthony Modeste, Timo Horn und Thomas Kessler. Leute also mit viel Köln-Erfahrung, teilweise von Geburt an, und dem Vorteil, schon lange beim FC zu sein und die Erfolge unter Trainer Peter Stöger erlebt zu haben.

Alte Erfolge

Diese Meriten der Vergangenheit und das vermeintlich umfassende Wissen über die Gepflogenheiten der Stadt scheinen nicht nur Wirkung auf den Kader zu haben. Die Mitglieder des Mannschaftsrats gehören auch nach außen zu den Akteuren, die den 1. FC Köln ausmachen, sind lokale Größen. Nur auf dem Platz läuft es derzeit eher nicht so für die Anführer.

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Am Samstag standen bis auf Ersatztorwart Kessler alle Mitglieder des Mannschaftsrates in der ersten Elf, offenbar hatte das „gute Gespräch“ zwischen Trainer und Spielergremium auch Markus Gisdol beeindruckt. Dabei haben derzeit Anthony Modeste, Marco Höger und auch Timo Horn große Schwierigkeiten mit ihrer Leistung. Am Samstag zeigte zudem Jonas Hector Schwächen, obgleich der bislang eine noch einigermaßen solide Saison spielt.

Neue Argumente

Die Aufstellung war ein Fehlschlag, könnte dem Trainer aber Argumente an die Hand geben, die Struktur des Kaders nun zu verändern. Denn die Kölner mögen ein neues Spielkonzept benötigen. Viel dringender aber scheinen sie darauf angewiesen zu sein, einen neuen inneren Zusammenhalt zu finden, der sie durch die kommenden Monate trägt. Dafür bedarf es einer neuen Führungsstruktur, müssen die Gruppen aufbrechen.

Wenn das Markus Gisdols Absicht war, war der Samstag in Leipzig womöglich doch kein so schlechter Start.