Kommentar zur Comeback-Mentalität der Stöger-ElfDie riskante Qualität des 1. FC Köln
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Köln – Wer auf Sportwetten steht, sollte die Finger von der Bundesliga lassen. Woran noch glauben, wenn der FC Bayern weder Köln noch Frankfurt noch Hoffenheim besiegt? Und doch: Jetzt, da der zehnte Spieltag vorüber ist, lassen sich erste Muster erkennen. Zum Beispiel: Der Hamburger SV versagt in jeder relevanten Disziplin. Oder: Würde es nur Auswärtsspiele geben, dann würde Borussia Mönchengladbach absteigen. Oder: Bayer 04 Leverkusen ist konstant inkonstant. Oder: Hertha BSC ist im Olympiastadion unbesiegbar.
Wenn es in dieser Saison ein regelmäßig wiederkehrendes Muster im Spiel des 1. FC Köln gibt, dann dieses: Ein durchwachsener Auftakt ins Spiel, gefolgt von taktischen Modifikationen, die Mannschaft und Trainerteam zumeist miteinander abstimmen – wiederum gefolgt von Leistungssteigerungen und Willensleistungen, die im Gewinn von mindestens einem Punkt resultierten.
In sechs der vergangenen acht Pflichtspiele sind die Kölner in Rückstand geraten. Kein guter Wert. Nur zweimal haben sie bislang in dieser Spielzeit verloren. Ein guter Wert. Schwer einzuordnen: Die Möglichkeit, die eigene Idee während eines Spiels erfolgreich anpassen zu können und die Comeback-Fähigkeit sind zwei der herausragenden Qualitäten des FC.
Aber natürlich wäre es besser, wenn es diese Qualitäten nicht brauchte. Denn das Risiko, dass eine Mannschaft, die in der Anfangsphase, in der ersten halben Stunde oder in der gesamten ersten Halbzeit nicht ins Spiel findet, den Rasen als Verlierer verlässt, ist auch 2016 noch relativ hoch.
So ist es dem FC in Frankfurt widerfahren. Und vielleicht ist das mit Blick auf die Zukunft gar nicht so schlecht, ja: Vielleicht werden die Kölner sich – zum Beispiel in zwei Wochen – an ihre zweite Saison-Niederlage erinnern. Und beim Derby in Mönchengladbach keine Anlaufzeit benötigen.