Während der Partie gegen Eintracht Frankfurt zeigten Bayer-Anhänger ein Plakat, welches Podolski nicht lange unbeantwortet ließ.
Kritik nach „Danke-Spiel“ in KölnBayer-Fans beschimpfen Lukas Podolski – der antwortet mit Foto
Ein Bild, das in Erinnerung bleibt: Lukas Podolski hatte sich bei seinem emotionalen Stadion-Abschied in Köln mit einer Pyro-Fackel vor die Südkurve gestellt und mit seiner Anhängerschaft ein letztes Mal gefeiert. Doch die Szene sorgte neben dem Gänsehaut-Moment auch für Kritik, da Pyrotechnik in Fußballstadien weiterhin verboten ist.
Dies nahmen Fans von Bayer 04 Leverkusen am Samstag (19. Oktober 2024) zum Anlass mit einem Schmäh-Plakat gegen Podolski und die Kölner Medienlandschaft zu schießen. Während der Partie gegen Eintracht Frankfurt (2:1) zeigten Bayer-Anhänger ein Plakat, auf dem der mediale Umgang mit dem Pyro-Auftritt kritisiert und Podolski, der neben seinem Fußball-Engagement unter anderem ein kleines Döner-Imperium besitzt, als „Döner Trottel“ bezeichnet wurde.
Lukas Podolski reagiert auf Spruch von Bayer-Fans
Der 39-jährige Fußballer ließ das nicht lange unbeantwortet. Kommentiert mit „#Memories“, postete der Weltmeister von 2014 ein Foto auf der Plattform X von eben jener Pyro-Szene vor der Südkurve im Rhein-Energie-Stadion. Doch ein Detail zeigt sich auf dem Bild verändert: Statt einer Pyro-Fackel hält Poldi eine eingearbeitete, rauchende Schachtel Aspirin in der Hand – ein klares Statement des ehemaligen FC-Profis. Den X-Post von Podolski gibt es hier:
Das Thema Pyrotechnik bleibt unterdessen ein Reizthema in deutschen Fußballstadien und wurde erst kürzlich auf dem Sicherheitsgipfel in München abermals besprochen. Das Ergebnis: kein Einlenken von Politik und Fußballbossen.
Fanvertreter kritisieren Politik und Fußballbosse in der Pyro-Frage
„Pyrotechnik hat in unseren Stadien nichts verloren. Da gibt es keinen Anlass zu Änderungen“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitagnachmittag. Diesbezüglich habe es „keinen Dissens“ bei der Sicherheitskonferenz in München gegeben, ergänzte Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke von der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Es gehe dabei zwar nicht um eine drohende „Riesenkatastrophe. Nichtsdestotrotz ist es gefährlich“, führte Watzke weiter aus: „Wir sind die Veranstalter und können das deshalb nicht erlauben. Das hat mit dem Fußballspiel an sich wenig zu tun.“ Er verstehe zwar die Diskussionen. Jedoch könnten Veranstalter Pyrotechnik „nach den aktuellen Standards nicht zulassen“.
Bei Fanvertretern sorgte dies sogleich für Kritik. „Pyrotechnik in seiner Grundform ist reine Fankultur, die in einem kleinen Teil des Stadions gefeiert wird und für den Rest des Stadions ein erfreuliches Bild bietet“, sagte Unsere-Kurve-Vorstand Thomas Jost im BR: „Leider gab es in den vergangenen zehn Jahren immer eine Vermischung von Pyrotechnik und Gewalt bzw. dem Einsetzen von Pyrotechnik als Waffe.“ Bestraft worden sei allerdings beides. (oke/dpa)