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Mandy Islacker im Interview„Der FC ist cool, familiär und Köln eine tolle Stadt“

Lesezeit 3 Minuten
FB Frauen Bayer-Koeln 14-8 (1)

Mandy Islacker (rechts gegen Leverkusens Juliane Wirtz) erzielte gegen Bayer 04 drei Tore.

Köln – Mandy Islacker (33) hatte am vergangenen Sonntag maßgeblichen Anteil am Derby-Sieg des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen. Beim 4:3 im Haberland-Stadion traf sie dreimal. Im bisherigen Saisonverlauf kommt sie auf fünf Treffer. In der Frauenfußball-Bundesliga ist nur Lea Schüller (6) vom FC Bayern München besser.

Frau Islacker, in Leverkusen wirkte ihr Team extrem entschlossen.

Islacker: Das ist doch klar. Ein Derby zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Natürlich waren wir bis in die Haarspitzen motiviert und wollten den Sieg. Es war eine hitzige Partie voller Emotionen, in der wir alle alles abgerufen haben. Wir haben uns gegenseitig gepusht, fußballerisch überzeugt und verdient gewonnen.

Ihr Einsatz stand lange auf der Kippe. Was war los?

Islacker: Aus dem Spiel gegen Jena habe ich nach einem Zusammenprall mit der Torhüterin einen Bluterguss mitgenommen, so dass ich vor dem Bayer-Spiel nur zwei Einheiten absolvieren konnte. Zum Glück hat es gereicht.

Mandy Islacker (1)

Mandy Islacker ist eine der torgefährlichsten Spielerinnen der Bundesliga.

Mit nun fünf Treffern sind sie eine Anwärterin auf die Torjägerkanone, die sie bereits zweimal gewonnen haben.

Islacker: Ganz ehrlich, daran verschwende ich keinen Gedanken. Wichtig ist, dass wir drei Punkte mehr auf dem Konto haben. Wir sind als Einheit aufgetreten und ich bin nur ein Teil davon. Wer die Tore macht, ist zweitrangig, obwohl ich schon gerne treffe (lacht).

In Leverkusen war Ihr Team kombinationssicher wie selten zuvor.

Islacker: Die Trainingsinhalte sind also nicht völlig umsonst. Da bin ich beruhigt (lacht). Nein, Spaß beiseite. Wir machen eine gute Entwicklung durch und haben schon vorher gute Ansätze gezeigt. Irgendwie ist der Knoten in Leverkusen geplatzt.

Zur Person und zum Spiel

Mandy Islacker (33) geboren in Essen, wechselte vor der Saison 2020/21 vom FC Bayern München zum 1. FC Köln. Ihr erstes Bundesligator erzielte mit 16 Jahren. 2015 gewann sie mit dem 1. FFC Frankfurt die Champions League, ein Jahr darauf holte sie sich mit der deutschen Auswahl bei Olympia die Goldmedaille. Im Sommer nächsten Jahres endet ihr Vertrag beim 1. FC Köln.

Nächster Gegner der FC-Frauen ist der 1. FFC Turbine Potsdam (Sonntag, 16 Uhr, Franz-Kremer-Stadion). Den letzten Vergleich entschieden die Brandenburgerinnen im DFB-Pokal-Achtelfinale vor 14 Tagen mit 2:0 für sich. (gil)

Dem Aufstieg des 1. FC Köln folgte in den vergangenen Jahren prompt der Abstieg. Wie wird es diesmal?

Islacker: Unsere Mannschaft entwickelt sich gerade gut. Aber das nächste Spiel gegen Potsdam (Sonntag, 16 Uhr/Franz-Kremer-Stadion) wird wieder ein ganz anderes. Es wird schwer. Die Bundesliga ist zweigeteilt, und wir sind eine Mannschaft aus der unteren Hälfte, in der es ungemein eng zugeht, enger als in den Jahren zuvor. Wir werden weiter hart arbeiten müssen, um unser Ziel zu erreichen. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein.

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Im Mai 2020 haben Sie dem FC zugesagt. Sie hatten auch andere Angebote.

Islacker: Die Entscheidung ist ohne Wenn und Aber für den FC gefallen, weil alles von Beginn gepasst hat. Zudem bin ich näher an der Heimat (Essen; d. Red.). Außerdem ist der Klub cool, familiär, und Köln eine tolle Stadt. Diese Mischung ist besonders.