Köln – Die Reise nach Franken dauerte nicht lange, noch vor 15 Uhr war der 1. FC Köln am Freitag in Nürnberg, um bereit zu sein für das Spiel am Samstagnachmittag (15.30 Uhr/Sky) bei der SpVgg Greuther Fürth. Zuvor hatte die Mannschaft noch am Geißbockheim trainiert, um von Köln-Bonn aus in weniger als einer Stunde gen Süden zu reisen. Wohl dem, der ein Flugzeug für sich hat. Die Flugnummer 8W1948 würdigte zudem das Gründungsjahr des FC, die günstigen Umstände der Anreise lassen auf ein erfolgreiches Kölner Wochenende hoffen.
Für die Fürther ist es der zweite Versuch der Vereinsgeschichte, sich in der Bundesliga zu halten. Das erste Jahr im Oberhaus schlossen die Franken 2013 auf dem letzten Platz ab, 21 Punkte waren die Ausbeute damals. Der Kurs der Franken geht in diesem Jahr in eine ähnliche Richtung. Wie vor neun Jahren steht die SpVgg nach dem 23. Spieltag mit nur 13 Punkten auf dem letzten Platz. Damals gelang ihnen allerdings am 23. Spieltag ein 1:1 beim HSV, die Kölner dagegen wollen am Samstag drei Punkte holen, um dem Klassenerhalt mit dann 38 Punkten derart nahe zu sein, dass neue Ziele ins Auge gefasst werden können.
Baumgart lobt den Gegner
Steffen Baumgart hat viel Lob für den Gegner, der den Kölnern im Hinspiel einige Schwierigkeiten bereitete und zur Halbzeit 1:0 führte. Sebastian Andersson glich damals aus, ehe Ellyes Skhiri mit zwei Treffern den Kölner Sieg sicherte. „Die Fürther sind noch lange nicht weg vom Fenster, das meine ich nicht auf die Punkte bezogen, sondern vor allem leistungsmäßig. Wer die letzten Spiele gesehen hat, der weiß, dass das kein abgeschlagener Gegner ist. Sie agieren auf Augenhöhe“, sagt Baumgart: „Wir wollen unser Spiel spielen, aber wir müssen eine Menge abrufen, um dort zu punkten.“
Nach der Gala gegen Fürth brachten Skhiri jedoch eine Knieverletzung sowie später sein Engagement beim Afrika-Cup mit der tunesischen Nationalmannschaft aus dem Rhythmus. In Leipzig (1:3) und beim 1:0-Sieg vor einer Woche über Eintracht Frankfurt war der 26-Jährige jedoch wieder von Beginn an auf dem Platz – und bildete mit Salih Özcan ein Kraftzentrum im Mittelfeld. Zuletzt spielten Özcan und Skhiri gemeinsam vor der Abwehr, dabei spielt Baumgart eigentlich besonders gern mit nur einem defensiven Mittelfeldspieler. Doch die Chance, beide Leistungsträger gleichzeitig auf dem Platz zu haben, war zu verlockend.
„Salih und Ellyes habe große Bedeutung
Skhiri und Özcan haben große Bedeutung für das Kölner Spiel, das mutig nach vorn ausgerichtet ist und davon abhängt, dass der Gegner sich nicht befreien kann, wenn mal ein Ball verloren geht. „Ellyes und Salih sind als Gesamtpaket sehr wichtig für uns“, sagt Baumgart. „Sie sind sehr laufstark, aggressiv am Mann und gegen den Mann. Dadurch gewinnen wir viele zweite Bälle und bleiben im Spiel“, beschreibt der Coach.
Gegen Frankfurt war immer einer der Zentrumsspieler da, um Bälle abzufangen und die Aktivitäten der Gäste zu ersticken. Auch im Zusammenspiel harmonierten Skhiri und Özcan zuletzt hervorragend, wenngleich Skhiri noch immer nicht wieder auf dem Niveau ist, das er im Hinspiel gegen Fürth bot. Damals kam Özcan erst in den Schlussminuten, um Zweikämpfe zu gewinnen. Doch mittlerweile will Baumgart nicht mehr auf den Ehrenfelder verzichten – und Skhiri gehört ebenfalls in die Startelf. „Ich will nicht sagen, dass Ellyes und Salih das Herzstück der Mannschaft sind. Aber es ist schon wichtig, solche Spieler zu haben. Es sind allerdings nicht nur die beiden. Wir haben noch andere, die das auch gut machen.
Am Donnerstag im Training probierte Baumgart Ellyes Skhiri auf der halbrechten Position aus. Dann wäre Salih Özcan allein vor der Abwehr, Skhiri trotzdem in der ersten Elf – und Steffen Baumgart hätte die Möglichkeit, eine zweite Spitze aufzustellen. Dejan Ljubicic müsste dann weichen.