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Neuer SportchefDer 1. FC Köln hat einen Heldt-Nachfolger fest im Blick

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Trainer Steffen Baumgart und Interims-Sportchef Jörg Jakobs (r.), der mit Vizepräsident Eckhard Sauren den Heldt-Nachfolger sucht.

Köln – In einer Phase, in der der 1. FC Köln unter dem neuen, populären und omnipräsenten Cheftrainer Steffen Baumgart einen sportlichen Aufschwung erlebt, fiel zuletzt eher selten auf, dass der Bundesligist mittlerweile seit über fünf Monaten keinen Geschäftsführer Sport mehr besitzt. Ein ungewöhnlicher Vorgang bei einem Erstliga-Klub. Am 30. Mai, nur einen Tag nach dem Klassenerhalt in der Relegation hatte sich der FC ja von Sportchef Horst Heldt getrennt.

Am Samstag trifft sich die FC-Gemeinde zur Mitgliederversammlung. In der Vergangenheit wurde diese Veranstaltung schon mal genutzt, um spektakuläre Personalien zu verkünden (und die Fans zu besänftigen). Unvergessen bleibt, wie im Juni 2004 der damalige Präsident Wolfgang Overath nach dem Abstieg den neuen Trainer Huub Stevens als Wahlgeschenk ausschrie – und die Menge jubelte. In solch einer Situation ist der finanziell zwar schwer von der Pandemie getroffene, aber sportlich im Aufwind befindliche FC aktuell nicht. Und er wird nach Informationen dieser Zeitung am Samstag auch keinen neuen Mann für die sportlichen Geschicke präsentieren.

Klubspitze bleibt bei Fahrplan

Es bleibt bei dem Fahrplan des Vorstands, spätestens bis Weihnachten einen neuen Geschäftsführer Sport gefunden zu haben, der mit Alexander Wehrle (Vertrag bis 2023) die KGaA anführen soll. Mit der Suche nach einem Heldt-Nachfolger sind Vizepräsident Eckhard Sauren und Jörg Jakobs beauftragt, der seit dem Aus des früheren FC-Profis als Interims-Sportchef fungiert.

Geklärt ist: Für den Fall, dass am Geißbockheim weißer Rauch aufsteigt, würde Jakobs wieder ins Kompetenzteam des Vorstands zurückkehren und hätte somit wieder mehr Zeit, sich um seinen Hauptjob an der Deutschen Sporthoch schule zu kümmern.

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Doch wer wird der neue Sportchef? Der seit Monaten gehandelte Samir Arabi, Sportchef von Arminia Bielefeld, hat nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ kaum noch Chancen. Zum 42-Jährige hatte der FC zwar Kontakt aufgenommen, Jakobs kennt Arabi bereits seit der gemeinsamen Zeit bei Alemannia Aachen vor über zwölf Jahren bestens. Zudem hat der gebürtige Aachener Arabi per Ausstiegsklausel die Möglichkeit, die Ostwestfalen vorzeitig zu verlassen. Doch die Spur nach Bielefeld scheint erkaltet. Sie könnte stattdessen Richtung Süden führen.

Kandidat Christian Keller

Denn mittlerweile gilt Christian Keller als aussichtsreicher Kandidat beim FC. Der 42-Jährige hat seit über acht Jahren als alleiniger Geschäftsführer die sportlichen und finanziellen Geschicke beim SSV Jahn Regensburg bestimmt – und dies nach einem schwierigen Start mit viel Gegenwind äußerst erfolgreich. Von der Regionalliga Bayern (2015/16) führte Keller den Jahn in den Profifußball zurück. Der aktuelle Höhepunkt: Platz zwei in der zweiten Bundesliga.

Zudem hat Keller, der in Tübingen mit der Doktorarbeit: „Steuerung von Fußballunternehmen – Finanziellen und sportlichen Erfolg langfristig gestalten“ promoviert hat, den Klub umgekrempelt. In seiner Amtszeit konnte der Umsatz um das Achtfache gesteigert und die zuvor völlig untaugliche Infrastruktur modernisiert werden. Der Jahn hat heute ein neues Funktionsgebäude und Trainingsgelände, von dem der FC aktuell weiter nur träumen kann. Seit dem 1. November ist Keller zudem vertragslos, er verließ den Jahn auf eigenen Wunsch und hatte am Sonntag seinen letzten Arbeitstag.

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Christian Keller verabschiedete sich am vergangenen Sonntag nach dem 3:0-Sieg in Ingolstadt vom SSV Jahn Regensburg.

Dennoch ist Keller nicht sofort verfügbar. Er will sich eine Auszeit gönnen. und werde frühestens ab April 2022 eine neue Tätigkeit beginnen, sagte der 42-Jährige der „Mittelbayerischen Zeitung“. „Vorher werde ich nichts machen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.“ Er werde den November für die Entscheidungsfindung nutzen. Das sind Aussagen, die sich nicht mit dem Kölner Zeitplan beißen, schließlich wähnt der Vorstand die aktuellen sportlichen Entscheidungen bei Jörg Jakobs und Thomas Kessler in guten Händen.

Doch in trockenen Tüchern ist beim 1. FC Köln die Sportchef-Personalie ohnehin noch nicht. Zum einen stehen weitere Kandidaten auf der Liste, zum anderen wird der aus Gutmadingen stammende Keller auch beim VfB Stuttgart als Hitzlsperger-Nachfolger auf der Position des Vorstandsvorsitzenden gehandelt. Das eint Keller übrigens mit FC-Geschäftsführer Alex Wehrle.

Doch ebenso unvergessen ist auch, dass sich der FC schon vor zweieinhalb Jahren mal in Regensburg bedient hatte. Und mit Trainer Achim Beierlorzer schlechte Erfahrungen machte. Nach elf Spieltagen war dieser bereits Geschichte. Ein Ausschlusskriterium für Christian Keller ist das allerdings nicht.