AboAbonnieren

Zugchef gratuliertFans des 1. FC Köln trinken ICE-Bordbistro leer

Lesezeit 2 Minuten
Der Kölner Fanblock am Samstag beim Spiel gegen den VfB Stuttgart in der Mercedes-Benz-Arena. Viele Fans sind verkleidet, auf der Rückfahrt tranken dieKölner das Bordbistro des ICE leer.

Der Kölner Block in Stuttgart: Auf der Rückfahrt verwandelten die Fans den ICE der Deutschen Bahn in eine rollende Karnevalskneipe.

Am Ende eines trüben Fußballtages schafften es die Fans des 1. FC Köln immerhin, im ICE eine zünftige Karnevalsparty zu entfesseln.

Es war schon finstere Nacht, als zumindest ein Teil der FC-Fans doch noch ein Erfolgserlebnis verbuchen konnte. Im ICE 512 „Münsterland“ der Deutschen Bahn fand seit dem Halt in Stuttgart eine rasende Karnevalsparty statt, angetrieben von bemerkenswert leistungsstarken tragbaren Musikanlagen, an denen sich das Personal im Speisewagen allerdings nicht weiter störte.

Im Gegenteil begegneten die Mitarbeiter der Bahn den Kostümierten mit bemerkenswertem Gleichmut – was zu einem gemeinsamen Erfolg führte. „Gratulation an die Fans des 1. FC Köln: Sie haben das Bordbistro leergetrunken“, hieß es kurz hinter Frankfurt über die Lautsprecher, der Zugchef war beeindruckt: „Das schafft nicht jeder.“

Gratulation an die Fans des 1. FC Köln: Sie haben das Bordbistro leergetrunken
Zugchef im ICE 512

Der Service war damit für die restlichen zweieinhalb Stunden bis zur Endstation in Münster vorüber. Zu essen hatte es schon länger nur noch vegane Wraps und Pommes Frites gegeben. Nun war Schicht. Zur Kompensation verteilten Bahn-Mitarbeiter noch die restlichen Butterkekse in Herzform an die Reisenden, die sich jenseits von Köln aber wohl vor allem darüber gefreut haben dürften, dass nun wieder Ruhe herrschte an Bord.

Alles zum Thema Deutsche Bahn

Zuvor hatten die Kölner wenig Grund zur Freude gehabt: Beim 0:3 ihres Vereins beim VfB Stuttgart, der als Tabellen-Vorletzter in den Spieltag gegangen war, lief wenig zusammen aufseiten des FC, der eine Woche zuvor noch Eintracht Frankfurt überzeugend 3:0 besiegt hatte. „Die Jungs sind keine Maschinen“, sagte Steffen Baumgart nach dem Training am Sonntagmorgen und forderte Nachsicht: „Wir haben zuletzt auf derart hohem Niveau gespielt, dass man darüber schnell vergessen kann, dass das Menschen sind, die nicht immer in der Lage sind, das Gleiche abzurufen.“

Nach einer insgesamt nachlässigen Abwehraktion in der 9. Minute war Stuttgart viel zu einfach in Führung gegangen. Später hatte der FC zwar besser ins Spiel gefunden und in einer kurzen Phase nach dem Seitenwechsel gewirkt, als sei doch noch etwas möglich. Dann aber hatte der kroatische Nationalspieler Borna Sosa mit einem traumhaften Schlenzer zum 2:0 getroffen und die Kölner Gegenwehr damit gebrochen. Coulibalys Tor zum 3:0 besiegelte dann die erste Kölner Niederlage im Jahr 2023. (ksta)