Der Bayer-04-Trainer lobt sein Team dafür, dass es beim Europapokalsieg über Budapest Kräfte gespart hat.
Bayer 04 im StressAlonso wird die Besten in Bremen nicht schonen
Fußball ist vor allem ein Ergebnissport. Der Kraft des Resultates muss sich alles beugen, vor allem in einem europäischen Pokal-Wettbewerb, wo nur wenige Ergebnisse zum Erreichen eines Traumes nötig sind und ein einzelnes falsches alle zunichtemachen kann. Deshalb herrschte bei Bayer 04 Leverkusen nach dem 2:0-Hinspielsieg über Ferencvaros Budapest im Achtelfinale der Europa League eine Zufriedenheit, die der bloßen Leistung im Spiel nicht entsprach. Und Mittelfeldspieler Nadiem Amiri durfte sie nachher „reif“ nennen.
Trainer Xabi Alonso erzählte die Geschichte des Spieles, in dem seine Mannschaft genau drei klare Tormöglichkeiten erspielte, die Tore von Kerem Demirbay und Edmond Tapsoba inklusive, in demselben Ton. „Das war keine spektakuläre, aber eine seriöse und effektive Leistung“, sagte der Spanier, „in Europa ist genau das wichtig. Natürlich können wir besser spielen. Aber manchmal ist es besser, diese Kraft zu spüren, kein Tor zu bekommen und die wenigen Chancen zu nutzen.“
Mit einem 2:0 im Rücken wird die Reise ins 23 700 Zuschauer fassende Groupama-Stadion nach Budapest ein wenig entspannter, wenngleich die Mannschaft des ehemaligen russischen Nationaltrainers Stanislaw Tschertschessow in Leverkusen gezeigt hat, welche Probleme sie dem individuell überlegenen Bundesligisten gezeigt hat. „Unser Plan hat funktioniert. Wir haben auch Chancen erspielt, leider haben wir sie nicht genutzt“, erklärte der ehemalige Torhüter von Dynamo Dresden in flüssigem Deutsch. „Aber im Rückspiel mit unseren tollen Fans ist noch etwas möglich.“
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Davor liegt für Bayer Leverkusen allerdings die Reise nach Bremen, wo am Sonntag (17.30 Uhr) um die Chance gekämpft werden muss, anders als über den Gewinn der Europa League nächste Saison international spielen zu können. Die große Rotationsmaschine wird Xabi Alonso schon deshalb nicht anwerfen müssen, weil sich die Aufstellung durch die Spielberechtigung der am Donnerstag gelb-gesperrten Doppel-Sechs Robert Andrich/Exequiel Palacios wohl von alleine ändert.
Weniger Laufwege, mehr Spielkontrolle, weniger Müdigkeit
Zwischen den intensiven Partien gegen Monaco hatte der Spanier gegen Mainz die halbe Mannschaft ausgewechselt, darunter Schlüsselspieler wie Florian Wirtz, Moussa Diaby und Jeremie Frimpong Und prompt ging die Partie mit 2:3 Toren verloren. Das wird sich personell am Sonntag so nicht wiederholen. Der Trainer erklärt, warum: „Nach dem Hinspiel gegen Monaco war die Mannschaft sehr müde, sie ist viel gelaufen und hatte sich verausgabt. Gegen Budapest hatten wir weniger Laufwege und mehr Spielkontrolle, natürlich herrscht auch eine gewisse Müdigkeit, aber es ist nicht dasselbe. Europapokal ist wichtig. Die Bundesliga ist aber auch wichtig. Wir werden sehen.“
Mit anderen Worten: Obwohl drei Tage nach dem Rückspiel in Budapest (Donnerstag, 21 Uhr) der Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern München in der Bay-Arena stattfinden wird, dürfte ein Großteil der unverzichtbaren Leverkusener am Sonntag im Weserstadion in der Startaufstellung stehen. „Werder spielt mit großer Intensität, es ist immer besonders da“, sagt Alonso, der mit seinem Team als Neunter der Liga auf den vermutlichen Europa-Conference-League-Platz sieben nur noch vier Punkte Rückstand hat. Und auf Platz sechs, der vermutlich zur Teilnahme an der Europa League berechtigen würde, noch acht. „Wir haben viele Spiele, da muss ich nach vorne planen, da müssen wir intelligent sein, aber wir haben Möglichkeiten“, sagt der Trainer, „aber wir sind zuletzt viel stabiler geworden. Das gibt uns viel Zuversicht.“