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Bayer 04 empfängt FreiburgPeter Bosz hilft nur ein Sieg

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Leverkusens Trainer Peter Bosz

Leverkusen – Mit dem „Messer zwischen den Zähnen“ will Bayer 04 Leverkusens Trainer Peter Bosz seine Profis am Sonntag erleben. So jedenfalls forderte es der Niederländer auf der Pressekonferenz am Freitag mit Blick auf das Heimspiel gegen den SC Freiburg (18 Uhr/Sky). „Es ist deutlich, dass wir in einer schwierigen Phase sind“, sagte der Coach. „Und das ist noch Understatement.“ Über den Kampf will Bosz also zum Erfolg kommen – nachdem das Fußballerische in den vergangenen Wochen nicht mehr funktioniert hatte und Leverkusen in die tiefste Krise der zweijährigen Amtszeit von Bosz gerutscht war: Das peinliche Aus im DFB-Pokal beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen. Das kaum weniger unangenehme Aus im der Europa League gegen die Young Boys Bern. Und auch in der Bundesliga sieht es nicht gut aus für Bayer 04, fünf Punkte sind es bis Platz vier. Immerhin leistete Werder Bremen am Freitag mit dem 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt etwas Schützenhilfe.

Lomb oder Grill?

Wenn die Werkself diesen Ausrutscher der Hessen mit einem eigenen Ausrutscher nach oben nutzen möchte, benötigt sie – aller Voraussicht nach – einen Torhüter mit Bundesliga-Format. Nach der Achillessehnen-Verletzung von Lukas Hradecky hatte Vertreter Niklas Lomb zweimal folgenschwer gepatzt. Deshalb könnte am Sonntag U-21-Nationaltorhüter Lennart Grill im Tor stehen, auch wenn Bosz ihm zuletzt Rückstand attestierte. Noch einmal auf Lomb zu setzen, wäre angesichts seiner Leistungen allerdings fahrlässig vom Trainer. Für Bosz geht es immerhin auch um die eigene Zukunft.

Die ist nach dem Verpassen der Saisonziele in Europa League und DFB-Pokal ohnehin schon in Gefahr. Sie hängt nun vom Abschneiden in der Bundesliga ab. Das Verpassen der Champions League müsste – wenn man der Logik von Klubchef Fernando Carro folgt – das Aus des Niederländers in Leverkusen bedeuten, spätestens im Sommer. Der ambitionierte Geschäftsführer hatte angekündigt, am Saisonende abrechnen zu wollen.

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Angesichts der öffentlich erklärten Rückendeckung seitens Sportdirektor Simon Rolfes und Sport-Geschäftsführer Rudi Völler denkt Bosz zumindest nicht über einen kurzfristigen Rausschmiss nach. „Sich Sorgen zu machen, bringt nix“, sagte er. „Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft zu helfen und sie zu unterstützen, damit sie das drehen kann. Es geht mir darum, der Mannschaft zu helfen, sie unterstützen, das zu drehen. Ist eine Riesen-Herausforderung.“ Doch Bosz glaubt noch an Platz vier, „absolut“, betonte der Niederländer. Die Erlebnisse gegen Bern „müssen wir abhaken“.

Streich über Bayers Formkrise

Freiburg-Trainer Christian Streich will sich von Leverkusens Formkrise nicht ablenken lassen. „Es gibt immer Phasen, in denen Mannschaften nicht gewinnen“, sagte der 55-Jährige. „Bei Leverkusen kommen gerade ein paar Dinge zusammen. Paar Fehler, Chancen, die man liegen lässt, dann läuft es nicht.“ Die Qualität von Leverkusen sei unbestritten. Sein Team werde die Aufgabe gegen die zuletzt schwächelnde Werkself deshalb mit dem nötigen „Respekt“ angehen, sagte Streich weiter. Trotz zuletzt zwei Spielen ohne Sieg müsse seine Elf am Sonntag „selbstbewusst auftreten. Wir hatten in den letzten Spielen zu wenige Torchancen, weil wir im vorderen Drittel nicht qualitativ gut genug Fußball gespielt haben. Das müssen wir verbessern“, forderte der dienstälteste Trainer der Liga.