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Nach Vollands VerletzungDie Blicke ruhen auf Bayer-Stürmer Alario

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Lucas Alario

Köln/Porto – 40 Minuten vor dem geplanten Start des Lufthansa-Fluges nach Porto betrat am Mittwochvormittag eine Gruppe junger Männer in allen Formen moderner Kleidung der Kategorie „Casual“ das Terminal 2 des Köln-Bonner Flughafens. Dieses Bild war so nicht geplant. Für Dienstreisen im Rahmen des Europapokals sind schicke Anzüge mit Klub-Logo vorgesehen, die das Team als offizielle Gruppe von Bayer 04 Leverkusen ausweisen. Aber wegen diverser Staus auf den umliegenden Autobahnen war den Profis des Werksklubs die Zeit ausgegangen. Pünktlichkeit ging über alles. Und so schlenderten die Fußballer direkt in Richtung Gate, damit die wichtige Mission nicht mit einer Verspätung beginnen musste.

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Rudi Völler hatte es natürlich dennoch in den offiziellen Bayer-Zwirn geschafft. Die Klub-Ikone ließ vor dem Abflug keinen Zweifel daran, dass hier alle mit einem offiziellen Auftrag unterwegs waren: Einzug ins Achtelfinale der Europa League, wenngleich der 2:1-Hinspielsieg von Weiberfastnacht gegen den FC Porto keinerlei Garantie für das Gelingen in sich trägt.

Alles zum Thema Lufthansa

„Wir müssen alle Antennen ausgefahren haben, das ist ein gefährliches Ergebnis“, sagte Völler, der wie sein Unternehmen vor den wichtigsten Tagen der Saison steht. Innerhalb einer Woche kämpft Bayer 04 um den Verbleib im Europapokal, den Anschluss an die Bundesliga-Spitze (Top-Spiel in Leipzig, Sonntag 15.30 Uhr) und den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals gegen Union Berlin am kommenden Mittwoch. „Das sind entscheidende Spiele für uns“, sagt Völler.

Neben Volland fällt auch Aránguiz aus

Bei allen diesen Aufgaben fehlt der beste Leverkusener Offensivspieler dieser Saison. Kevin Volland (20 Torbeteiligungen in 31 Pflichtspieleinsätzen) fällt wegen seiner Verletzung aus dem Hinspiel (Syndesmoseriss) wohl für den Rest der Saison aus. Außerdem fehlt in Porto auch Charles Aránguiz. Der zentrale Mittelfeldspieler leidet noch immer unter den Folgen eines grippalen Infekts. Also müssen es andere richten. „Unser Kader ist stark genug, wir haben genügend Alternativen“, sagt Völler, der seinen Optimismus auch aus dem 2:0 gegen Augsburg schöpft, das für viele unter die Rubrik „Pflichtsieg“ fiel: „Da gehen viele so drüber weg, aber dieses Spiel souverän zu gewinnen, ist nicht so einfach. Man hat hier gesehen, welchen personellen Alternativen wir haben.“

Erfahrene und humorlose Portugiesen

Trainer Peter Bosz wird sie im Estadio do Dragao in Porto alle brauchen. Der Gegner verfügt über viel erfahrene Humorlosigkeit und ist durchaus in der Lage, das Rückspiel ohne große Zauberei mit 1:0 zu gewinnen, was ihm nach dem 1:2 im Hinspiel genügen würde. Am Sonntag übte er dieses Resultat schon mal im Ligaspiel gegen den Abstiegskandidaten Portimonense SC. Dazu reichten eine Durchschnittsleistung und ein Gewaltschuss von Linksverteidiger Alex Telles zum 1:0.

Durch Kevin Vollands Aus ruhen die Blicke plötzlich auf Angreifer Lucas Alario, der sich seit Saisonbeginn über sein Reservistendasein beschwert. „Er ist mehr der Mittelstürmer alter Prägung“, sagt Rudi Völler über den Argentinier, dessen Stärken im Strafraum-Spiel liegen, „aber immer, wenn er reinkam, hat er es gut gemacht.“ In seinen 25 Pflichtspielen dieser Saison hat Alario neun Tore erzielt und zwei vorbereitet. Das ist ein ordentlicher Wert, den der Werksklub in diesen Tagen gut gebrauchen kann.

Ein Erfolgserlebnis in Porto wäre für Bayer 04 alleine schon als Initialzündung für die bislang wichtigste Woche der Saison wichtig – und für den internationalen Wert der Fußball-Marke Bayer. „Wir wollen in der Europa League ganz, ganz weit kommen“, sagt Rudi Völler. Das Problem ist nur: Der FC Porto will das auch.