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Bayer 04 holt Punkt in WolfsburgAlonso schont wichtige Kräfte vor Europapokal-Kracher

Lesezeit 3 Minuten
Leverkusens Moussa Diaby vor Wolfsburgs Micky van de Ven am Ball.

Leverkusens Moussa Diaby vor Wolfsburgs Micky van de Ven am Ball.

Bayer 04 Leverkusen hat den sechsten Ligasieg in Serie verpasst. Beim VfL Wolfsburg hieß es am Ende 0:0.

Bayer 04 Leverkusen hat es versäumt, weiter Geschichte zu schreiben. Nach fünf Bundesliga-Siegen in Folge gelang der Werkself am Sonntagabend bei einer anderen Werkself nur ein 0:0. Immerhin blieb die Mannschaft von Xabi Alonso in Wolfsburg zum elften Mal in Folge ungeschlagen. Und mit diesem Minimalerfolg konnte Bayer vier Tage vor dem viel größeren Spiel gegen Union St. Gilloise auch leben. Platz sechs in der Bundesliga bleibt gefestigt. Wichtige Kräfte wurden geschont. Der Preis dafür betrug ziemlich genau zwei Punkte.

Vor dem Spiel war die Frage: Kleine oder große Rotation? Drei Spiele in sieben Tagen würde Xabi Alonso seinen Top-Spielern nicht geschlossen zumuten, das war klar. Er entschied sich für ein Zwischending. Im Gegensatz zum Spiel gegen Mainz (2:3), bei dem er zwischen den Europa-League-Partien auf seine komplette Schnelligkeit im Team plus Florian Wirtz verzichtete und die bis heute letzte Niederlage kassierte, standen diesmal die Sprinter Diaby und Frimpong in der Startaufstellung. Dafür saßen wiederum Wirtz, Jonathan Tah und Amine Adli auf der Bank. Exequiel Palacios war angeschlagen nicht im Kader.

Wie gegen Freiburg und den FC Bayern ließ der Bayer-Trainer seinen Ankerspieler Robert Andrich wieder in der Abwehrzentrale verteidigen, als moderne Form eines Liberos, der viel mit Auge und Spielverständnis, den Rest aber auch mit Härte und Disziplin macht. Das verlieh Bayer 04 in Wolfsburg Stabilität, die auf der Bank sitzende fußballerische Klasse fehlte aber deutlich. Die seit fünf Spiele zu Hause sieglosen Wolfsburger versuchten, die andere Werkself mit ihrer größeren Frische und ihrer puren Kraft zu beeindrucken und pressten in er ersten Viertelstunde schon an deren Strafraum.

Auch kein Spektakel nach Wirtz-Einwechslung

Als dieser Plan weder zu Chancen, noch zu Toren führte, übernahm das größere natürliche fußballerische Potenzial von Bayer 04 die Partie, allerdings schlampten die Gäste bei den Konterchancen, und alle vermeintlichen Tormöglichkeiten beruhten auf Abseitssituationen, weshalb die erste Halbzeit ohne echten Höhepunkt zu Ende ging.

Das Ringen auf physisch hohem Niveau ging auch nach der Pause weiter. Das Spannendste an allem war die Frage, wann Florian Wirtz von Xabi Alonso die Spielerlaubnis bekommen würde. In vielen Momenten hatte seine Klasse bei den entscheidenden Pässen gefehlt, um aus Momenten Chancen zu machen. Nach gut einer Stunde war es dann soweit. Der Bayer-Trainer nahm Mittelstürmer Azmoun vom Feld und schickte Wirtz in Spiel. Allerdings hatte sich der Zweikampf schon so weit in Richtung 0:0 verfestigt, dass aus diesem Spiel kein Spektakel mehr werden würde.

Es war kein Highlight-Spiel, das haben wir am nächsten Donnerstag in der Europa League
Lukas Hradecky

Und so verpufften viele kleine gute Momente. Und nur ein Fehler würde die Entscheidung bringen. Zunächst scheiterte Moussa Diaby von der linken Seite an Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels. Kerem Demirbay bot sich nach 69 Minuten die nächste Möglichkeit, doch Casteels verhinderte mit einer Parade das 0:1. Noch stärker war die Leistung des Wolfsburger Torhüters in der 88. Minute, als er den direkten Zweikampf mit dem durchgebrochenen Amine Adli gewann, der kurz zuvor eingewechselt worden war.

„Es war kein Highlight-Spiel, das haben wir am nächsten Donnerstag in der Europa League“, sagte Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky, „wir hatten Chancen für den Sieg, aber wir sind auch nur Menschen und könne nicht alle nutzen. Wichtig war, dass sich keiner verletzt hat.“