Leverkusen – Dass Bayer 04 Leverkusen nach nur einem Punkt aus vier Bundesliga-Spielen nach wie vor Tabellendritter ist, spricht für zwei Tatsachen: Wie herausragend die Saison der Werkself bis zum 1:2 gegen den FC Bayern kurz vor Weihnachten war. Und für die Probleme, von denen auch die anderen Top-Mannschaften der Liga geplagt werden. RB Leipzig verpasste es durch eine Niederlage gegen Dortmund und das jüngste Unentschieden gegen Wolfsburg, der Werkself zu enteilen. Und der BVB stolperte beim 1:1 gegen den Abstiegskandidaten Mainz 05 abermals gegen eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller.
Rolfes zeigt sich optimistisch
Einzig der FC Bayern konnte sich – trotz einer keinesfalls herausragenden Form – absetzen. „Eine Saison verläuft selten linear“, sagte Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Sonntag. „Wir haben keine gute Phase und sind trotzdem mittendrin im Kampf um die Champions-League-Plätze.“ Man müsse sich nun aus dieser Negativ-Phase herauskämpfen, forderte der frühere Nationalspieler. Denn verloren ist für Bayer 04 trotz der zuletzt enttäuschenden Ergebnisse noch nichts – weder in der Bundesliga, noch im DFB-Pokal oder der Europa League.
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Am Freitag hatte die Werkself eine 0:1-Niederlage bei Union Berlin kassiert. Auch wenn das Spiel im Nachgang von den Geschehnissen um Nadiem Amiri überlagert wurde, bleibt eine Erkenntnis deutlich: Leverkusen hatte sich im Spiel keine hochkarätige Chance erspielt. Union hingegen gleich mehrere, wobei erst die letzte in der 88. Minute durch Cedric Teuchert genutzt werden konnte. Abläufe, die im November oder Dezember noch perfekt funktioniert hatten, schienen in den vergangenen Wochen gestört. Und die für Monate fast unfehlbaren Aleksandar Dragovic und Jonathan Tah leisteten sich wieder Patzer – wie vor dem 0:1.
Dienstag gegen Borussia Dortmund
„Die erste Halbzeit gegen Union war ordentlich, wie auch schon das Pokalspiel gegen Frankfurt“, sagte Sportdirektor Rolfes. „Aber wir haben es in der Box einfach leider nicht gut ausgespielt. Und dazu viele Kontersituationen zugelassen.“ Auch während Bayers Siegesserie habe es schon ähnliche Partien gegeben, „aber da haben wir dann den Führungstreffer erzielt. Das ist der Unterschied“, so Rolfes, dem die Krise angesichts der weiter komfortablen Tabellensituation aber kein Kopfzerbrechen bereitet. „Solche Phasen gibt es immer in einer Saison.“
Florian Wirtz wird zurückkehren
Bereits am Dienstag könnte Bayer 04 den Negativlauf durchbrechen, Borussia Dortmund gastiert zum nächsten Topspiel in der Bay-Arena (20.30 Uhr/Sky). Im Gegensatz zu den tief stehenden Berlinern dürfte der BVB wohl nicht nur auf Fehler lauern – was Leverkusen wiederum Räume eröffnen könnte. Die Werkself kann zudem wieder auf Florian Wirtz zurückgreifen. Der 17-Jährige hatte die letzten drei Pflichtspiele wegen Knieproblemen verpasst, am Sonntag trainierte er wieder mit der Mannschaft. Auch Winter-Zugang Timothy Fosu-Manseh ist nach überstandener Quarantäne eine Option für den Kader. Sport-Geschäftsführer Rudi Völler sagte: „Wir sind immer noch Dritter – und das verdient. Wir wollen diesen Platz gegen einen direkten Konkurrenten verteidigen.“
