Bayer 04 Leverkusen gewinnt mit 2:1 beim 1. FC Heidenheim. Wir ordnen das Spiel ein.
Acht Punkte VorsprungBayer 04 Leverkusen stellt Bayern-Rekord ein und marschiert Richtung Meisterschaft
Das Wichtigste zuerst
Zwischen Dezember 2019 und September 2020 verlor der FC Bayern München unter Trainer Hansi Flick saisonübergreifend keine Partie. 32 Spiele dauerte diese Serie an. Bayer Leverkusen hat mit dem 2:1 beim 1. FC Heidenheim diesen Bundesliga-Rekord eingestellt - und dabei die 32 Spiele sogar innerhalb einer Saison absolviert.
Bayer 04 führt die Tabelle weiter an und hat nun acht Punkte Vorsprung auf den Rekordmeister, der am Sonntag (17.30 Uhr) beim VfL Bochum den 22. Spieltag abschließen wird. Knapp zwei Drittel der Saison sind damit absolviert.
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Die Tore
Heidenheim verteidigte leidenschaftlich, dennoch kam Leverkusen schon vor dem 1:0 in aussichtsreiche Position, die schlampig ausgespielt wurden. Kurz vor der Pause ging es dann schnell und einfach: Jonathan Tah auf Florian Wirtz, Wirtz auf Amine Adli, Adli auf Jeremie Frimpong - Tor. Die Führung half Bayer 04 dabei, das Spiel besser zu kontrollieren. In der Schlussphase machte Adli das 2:0 nach einem herrlichen Pass in die Schnittstelle von Wirtz. Dass es danach noch einmal spannend wurde, lag einem Tor von Tim Kleindienst drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit. Nach einer Freistoßflanke verlor die Leverkusener Defensive die Kontrolle im Zentrum.
Das war gut
Die Leverkusener erweiterten ihr Repertoire wieder um eine Facette. Da Heidenheim das Zentrum zustellte und fleißig attackierte, versuchte es die Werkself auch öfter mit langen Bällen auf Patrik Schick, was gut funktionierte, um dem Druck zu entgehen. Insgesamt verteidigte Bayer 04 konzentriert und konsequent und erzielte auch durchaus zwei schöne Treffer.
Das war schlecht
Die Werkself hätte am Ball im letzten Drittel des Spielfelds noch konzentrierter agieren müssen. Viele Zuspiele waren zu schlampig, auch den Abschlüssen fehlte die Präzision. Damit hätte man sich die spannende Schlussphase ersparen können.
Mann des Spiels
Amine Adli. Der Franzose mit marokkanischem Pass kam mit vollem Schwung vom Afrika Cup zurück und spielt seither mit neuem Selbstvertrauen. In Heidenheim bereitete er das 1:0 vor, erzielte das 2:0 selbst. Auch die Körpersprache und der Einsatz passen beim 23-Jährigen.
Moment des Spiels
Der Schlusspfiff. Es war das erwartet harte Auswärtsspiel bei leidenschaftlich kämpfenden und zielstrebig nach vorne spielenden Heidenheimern. Und doch holte Bayer 04 diese wichtigen drei Punkte, die der FC Bayern auf der Ostalb auch erst noch holen muss.
Das sagen die Protagonisten
Granit Xhaka (Bayer 04 Leverkusen): „Die Erwartungen nach dem Sieg gegen die Bayern waren hoch. Wir haben es, bis auf das 1:2 sehr clever gemacht. Es sind verdiente drei Punkte. Wir wussten, Heidenheim spielt viel Mann-gegen-Mann, wir haben es gut gemacht. Wenn man oben mitspielen möchte, muss man diese Spiele gewinnen. Wir wissen, dass es eine lange Saison ist, aber die Mannschaft ist sehr reif, das hat man heute wieder gesehen. Mit 32 ungeschlagenen Spiele hat noch keine Mannschaft etwas gewonnen. Wenn wir am Schluss etwas holen, ist der Rekord etwas wert, vorher nicht.“
Robert Andrich (Bayer 04 Leverkusen): „Wir haben ein bisschen zu locker gespielt manchmal. Aber beim zweiten Tor sieht man, dass wir Bock auf Fußball haben. Wir sind sehr stabil. Dass wir solche Spiele nach dieser Woche mit Bayern und Stuttgart gewinnen, da haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Dass wir dann hier nicht in Schönheit sterben, sondern auch mal den Ball auf die Tribüne hauen, ist ein Schritt, den wir gemacht haben.“
Frank Schmidt (Trainer 1. FC Heidenheim): „Wir dürfen uns keinen Vorwurf machen - außer das 0:1 vor der Halbzeit, das ärgert mich. Man hat die Qualität von Leverkusen gesehen. Sie haben unheimlich viel Qualität. Wir waren sehr mutig, aber wir können nicht alles verteidigen. Wir haben zwei überragende Konterchancen liegengelassen. Aber es ist ein verdienter Sieg für Leverkusen. Das Ergebnis ist gerecht.“
Das sagen wir
Leverkusen ist stabil. Es gab in dieser Spielzeit, gerade erst in der vergangenen Woche, spielerisch deutlich bessere Leistungen. Aber Bayer 04 findet immer wieder einen Weg, die drei Punkte einzufahren, oder zumindest nicht zu verlieren. Jetzt stehen zwei Partien gegen die Abstiegskandidaten Mainz und Köln an, die Münchner müssen am Sonntag gegen Bochum, dann gegen Leipzig und in Freiburg ran. Es fehlt die Fantasie, dass der Vorsprung in den kommenden beiden Wochen schmelzen wird.