Leverkusen will seine Siegesserie im letzten Auswärtsspiel des Jahres ausbauen. Ein Stürmer steht vor der Rückkehr ins Team.
Bayer 04 tritt in Augsburg anOhne Schönheit zum Erfolg

Vor der Rückkehr: Leverkusens Stürmer Patrik Schick (links)
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Nur vier Bundesligisten können einen Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen unter Trainer Xabi Alonso vorweisen: Eintracht Frankfurt, RB Leipzig, der FC Augsburg und der VfL Bochum – allesamt errungen in der Debütsaison des Spaniers, als es zunächst darum ging, den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen.
Doch seit dem 27. Mai 2023, dem letzten Spieltag 2022/23, hat die Werkself keine Bundesliga-Partie auf fremdem Rasen mehr verloren. Die beeindruckende Bilanz soll im letzten Auswärtsspiel des Jahres weiter ausgebaut werden: Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ist Bayer 04 zu Gast beim FCA, einem der wenigen Bundesligisten, die wissen, wie sich ein Sieg gegen Xabi Alonso anfühlt. Anfang Februar 2023 gelang ein 1:0-Erfolg dank eines Treffers nach einem Eckball.
„Die Spiele in Augsburg sind hart. Diese Erfahrung haben wir gemacht“, sagte der Spanier am Freitag. Der „starke Gegner“ habe eine „gute Serie zu Hause“. Zwar eine weniger beeindruckende als die Leverkusener Auswärts-Bilanz, doch immerhin hat Augsburg seit dem 20. September vor eigenem Publikum nicht mehr verloren. Die Mannschaft von Jess Thorup besticht durch eine starke Physis und einfache Spielabläufe – ein unbequemer und harter Gegner.
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Bayer 04 Leverkusen feierte zuletzt sechs Siege in Folge
Allerdings hatte Bayer 04 zuletzt ein gutes Mittel gegen vergleichbare Kontrahenten wie den FC St. Pauli oder Union Berlin gefunden – was eigentlich der eleganten fußballerischen Natur des Trainers widerspricht: Auf die Schönspielerei verzichten. Das hatte auch gegen die Schwergewichte FC Bayern und Inter Mailand zum Erfolg geführt. „Wir müssen verstehen, was wir in welchem Moment zu tun haben. Manchmal schön spielen, manchmal nicht so schön“, forderte Xabi Alonso, es gehöre zu gutem Fußball, jeden Moment richtig zu interpretieren.
Das war Bayer 04 in den vergangenen Wochen sehr gut gelungen. Nach dem durchwachsenen Oktober und einer schwachen ersten November-Hälfte gab es im Anschluss an die Länderspielpause sechs Siege in Folge. In der Champions League hat der Werksklub gute Chancen auf eine direkte Achtelfinal-Qualifikation. Im DFB-Pokal erfolgt am Sonntagnachmittag (15.45 Uhr/ZDF) die Viertelfinal-Auslosung. Und in der Bundesliga ist zumindest Platz zwei wieder in greifbarer Nähe für den Doublesieger. „Wir dürfen jetzt nicht aufhören. Es ist sehr wichtig, dass wir das hohe Niveau halten“, sagte Xabi Alonso. „Wenn wir nur ein bisschen entspannen, haben wir keine Chance. Wir müssen Vollgas geben.“
Patrik Schick vor dem Comeback
Gegen den Augsburger Defensiv-Block wird Bayer 04 aller Voraussicht nach wieder auf Patrik Schick zurückgreifen können. Der Tscheche hatte sich beim Pokalerfolg in München eine Wadenblessur zugezogen, weshalb er die Partie gegen St. Pauli verpasste und beim Sieg gegen Inter 90 Minuten auf der Bank saß – vermutlich war seine Kadernominierung als Drohgebärde gegen die Italiener gedacht. „Jetzt geht es ihm besser“, so Xabi Alonso. Mit Schick würde die Wucht zurück ins Leverkusener Angriffsspiel kehren. Zuletzt hatten dort Jeremie Frimpong, Nathan Tella und Florian Wirtz ihr Glück mit Schnelligkeit und Kombinationsstärke gesucht, Flanken waren jedoch reihenweise im Nichts gelandet. Vor seiner Muskelverletzung hatte Schick sechs Tore in vier Pflichtspielen geschossen.
Eine Woche später rechnet Xabi Alonso mit einem weiteren Comeback. Victor Boniface, der seit November wegen einer Oberschenkelverletzung ausfällt, könnte zum Jahresabschluss gegen den SC Freiburg (21. Dezember, Bay-Arena) zum Einsatz kommen.
Augsburg: Labrovic - Matsima, Gouweleeuw, Schlotterbeck - Wolf, Jakic, Onyeka, Giannoulis - Rexhbecaj, Claude-Maurice - Tietz. - Leverkusen: Hradecky - Tapsoba, Tah, Hincapie - Andrich - Frimpong, Garcia, Xhaka, Grimaldo - Wirtz, Schick.