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1:1 in StuttgartRückschläge für Bayer 04 Leverkusen

Lesezeit 4 Minuten
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Starkes Kopfballspiel: Patrik Schick trifft zum 1:0 für Bayer 04.

Stuttgart – Bayer 04 Leverkusen hat auch das dritte Spiel der neuen Bundesliga-Saison nicht gewonnen.

Das Wichtigste zuerst

Im Gegensatz zur Vorwoche, als das 1:1 gegen Hoffenheim als Erfolg galt, war das 1:1 am Samstag beim Aufsteiger VfB Stuttgart ein Rückschlag. Außerdem verlor der Werksklub seinen Torschützen und Mittelstürmer Patrik Schick früh durch eine Muskelverletzung. Kein guter Nachmittag im Schwabenland.

Die Tore

Kerem Demirbay und Florian Wirtz entschieden sich in der siebten Minute spontan, einen Eckball kurz auszuführen. Der 17-Jährige hatte Zeit für eine präzise Flanke auf den Kopf von Schick, der mit einem perfekten Kopfball das 1:0 erzielte. In der 75. Minute verursachte Karim Bellarabi, der überhaupt viel Unsinn machte, an der Außenlinie unnötig einen Freistoß und eine anschließende Rangelei, nach der er hätte vom Platz fliegen können. Philipp Klement servierte den Ball präzise auf den Kopf von Sasa Kalajdzic, der Mittelstürmer erzielte gekonnt den Ausgleich.

Das war gut

Aus Leverkusener Sicht die ersten 20 Minuten. Die Stuttgarter wurden mit Passspiel von gefährlichen Aktionen ferngehalten, das 1:0 schien den Favoriten in die bessere Situation zu bringen. Die Neuzugänge Santiago Arias und Schick waren im Spiel, die Abwehr schien stabil.

Das war schlecht

Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Schick verlor die Werkself die Kontrolle über das Spiel. Mit jeder gelungenen Aktion wuchs die Entschlossenheit und die Gefährlichkeit des Aufsteigers, der zwar regelmäßig Konter zuließ, doch Bayer 04 war an diesem Tag nicht in der Lage, sie konstruktiv und gezielt zu Ende zu spielen. Deshalb war der Ausgleich verdient.

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Mann des Spiels

Aus Leverkusener Sicht war das Santiago Arias. Der Kolumbianer war nach nur einer Trainingswoche bereits der zuverlässigste Feldspieler von Bayer 04. Er weiß, wie man eine Seite bearbeitet und im Griff behält, verfügt über die nötige Geschwindigkeit, Technik und taktische Disziplin. Diese Baustelle scheint Leverkusen mit ihm und Ex-Kapitän Lars Bender jetzt geschlossen zu haben.

Moment des Spiels

Da könnte man alle aufzählen, in denen Bayer 04 seine Chancen liegen ließ und dem vor zu allem entschlossenen Gegner Chancen schenkte. Aber dann war es doch in der 75. Minute der Moment, an dem Karim Bellarabi den Stuttgarter Roberto Massimo in einer nicht dramatischen Zweikampfsituation nahe des 16-Meter-Raumes foulte und in einer darauf folgenden Rangelei an die Nase fasste. Viel schlimmer als die sehr milde Gelbe Karte von Schiedsrichter Robert Hartmann war die Strafe eines Freistoßes, der dem Aufsteiger die Chance zum Ausgleich ermöglichte.

Das sagen die Trainer

Peter Bosz (Bayer 04): „Heute haben wir schlecht gespielt, dennoch hätten wir das Spiel gewinnen können, wenn uns nach dem 1:0 das 2:0 gelungen wäre. Das haben wir aber nicht geschafft. Die Situation mit Massimo und Bellarabi vor dem Freistoß habe ich nicht genau gesehen, aber dass er ihn an die Nase fasst, finde ich doof. Wir haben, was die Verletzungen betrifft, noch keine Diagnosen. Ich glaube, Patrik Schick hat etwas Muskuläres, das kann ein paar Wochen dauern. Dailey Sinkgraven hatte nach einem Kopfballduell einen Brummschädel und hat nicht mehr richtig gesehen.“

Pellegrino Matarazzo (VfB Stuttgart): „Ich glaube, wir haben heute wieder einen tollen Charakter und Moral gezeigt. Wir geben Gas bis zum Schluss. Das ist für mich eine Frage des Charakters. Wir haben an der Anfangsphase vielleicht ein bisschen zu viel Respekt gehabt. Aber am Ende hatten wir nichts.“

Das sagen wir

Das dritte Spiel der Saison hat gezeigt, wie anfällig das Konstrukt Bayer 04 zu Saisonbeginn noch ist. Trotz bester Voraussetzungen nach dem 1:0 gab der Favorit gegen den Aufsteiger das Spiel aus der Hand und verlor später die Übersicht bei größer werdenden Räumen. Die Verletzung von Schick, der alle Fähigkeiten hat, die man sich von einem neuen Stürmer wünscht, ist ein Rückschlag. Die Tabelle sagt nach drei Spielen noch nichts aus, die Abstände sind eng. Aber es wird ein langer Weg zum Erreichen der eigenen Ziele.