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Angeschlagener Bayer-StarAlonso verrät seinen Finalplan mit Wirtz

Lesezeit 4 Minuten
Leverkusens Trainer Xabi Alonso gibt in Bochum Anweisungen an der Seitenlinie.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso gibt in Bochum Anweisungen an der Seitenlinie.

Nach 50 siegreichen Spielen in dieser Saison könnte Bayer 04 Leverkusen als erstes Team in der Bundesliga ungeschlagen den Meistertitel gewinnen.

Viel wurde an diesem Spieltag über Rotation und daraus vermeintlich resultierender Wettbewerbsverzerrung gesprochen. Xabi Alonso kann darüber nur müde lächeln. Der Trainer von Bayer 04 Leverkusen wechselt seit Beginn der Saison von Torhüter bis Sturmspitze, von Spiel zu Spiel, von Wettbewerb zu Wettbewerb fleißig durch. Und das mit großem Erfolg. Auch am vorletzten Spieltag beim VfL Bochum am Sonntagabend nutzte der Spanier erneut die Breite seines Kaders aus. Das 5:0 (2:0) im mit 26 000 Zuschauern ausverkauften Ruhrstadion war ein weiterer großer Meilenstein in einer historischen Saison.

Es war das 50. Pflichtspiel in dieser Saison ohne Niederlage. Verliert Bayer 04 auch das letzte Spiel am kommenden Samstag gegen den FC Augsburg nicht, ist Leverkusen das erste Team in der Bundesliga-Historie, das ungeschlagen Deutscher Meister wird.

Dass die Gäste am Sonntagabend motiviert zu Werke gehen würden, war klar. Schließlich hatte Leverkusen mit Bochum noch eine Rechnung offen. Der VfL hatte der Werkself am letzten Spieltag der Vorsaison die bis dato letzte Pflichtspielniederlage zugefügt. Es war eine schmerzhafte. Durch das 0:3 war Bayer auf Schützenhilfe im Kampf um die Europa-League-Teilnahme angewiesen, die sie durch Hertha BSC auch bekam. Nur so war möglich, dass die Alonso-Elf jetzt im Europa-League-Finale in Dublin gegen Atalanta Bergamo stehen darf. „Ich habe das nicht vergessen. Das war kein angenehmes Spiel, aber am Ende ist zum Glück nichts passiert“, sagte der Coach, der am Sonntag auf den verletzten Florian Wirtz verzichten musste und auf Alejandro Grimaldo und Jeremie Frimpong freiwillig verzichtete.

Xabi Alonso hat einen Wirtz-Plan

Nach der Partie erklärte Alonso seinen Plan mit Wirtz für die Finalspiele in Europa League und DFB-Pokal. „Wir haben einen Plan mit Flo“, sagte Trainer Xabi Alonso: „Wenn es gut läuft, kommt er Mittwoch oder Donnerstag wieder ins Training. Dann könnte er gegen Augsburg noch ein wenig Spielzeit bekommen.“ In Bochum durften Josip Stanisic und Arthur ran. Zudem standen erstmals Patrik Schick und Victor Boniface gemeinsam in der Startelf.

Und zum Ende der ersten Halbzeit war klar: Der Leverkusen-Fußball funktioniert auch mit den beiden Stoßstürmern zusammen. Mit je einem Treffer besorgten sie die 2:0-Pausenführung. Dabei war Bochum mit viel Elan und enormer Zweikampfstärke in die Partie gestartet. Die erste Viertelstunde sah es durchaus danach aus, als könnte der VfL den Bayer knacken. Philipp Hofmann war mit einem Kopfball nach Ecke nah am Führungstreffer dran. Doch die Hausherren brachten sich selbst um die Chance, herauszufinden, wie nah sie den Meister an eine Niederlage bringen können. Edmond Tapsoba schickte Nathan Tella auf die Reise und Felix Passlack griff zur Notbremse – mit Hand und Fuß. Schiedsrichter Benjamin Brand blieb keine andere Wahl, als Passlack mit Rot (15.) vom Platz zu schicken. Es war klar, dass die Bochumer fortan auf ihr erfolgreiches Angriffspressing verzichten müssen.

Dennoch tat sich die Werkself auch nach dem Platzverweis zunächst schwer, klare Torgelegenheiten herauszuspielen. Bochums Abwehrriegel hielt den Bemühungen bis kurz vor der Pause stand – dann kam der vorentscheidende Doppelpack. Eine Flanke von Arthur brachte Schick mit einem abgefälschten Schuss zum 1:0 (41.) im Tor unter. In der Nachspielzeit fällte Keven Schlotterbeck erneut Tella, diesmal im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Boniface. Der Spielausgang war somit geklärt, es ging noch um die Höhe.

Auch in der zweiten Hälfte waren es zunächst Schick und Boniface, die große Chancen hatten, doch der Tscheche scheiterte an Keeper Manuel Riemann, der Nigerianer am Pfosten. Bochum übte sich darin, mit langen Bällen zu Torchancen zu kommen. Bis auf einen Fernschuss des besten Bochumers Kevin Stöger gelang das aber nicht. Auf der Gegenseite erzielte der eingewechselte Amine Adli nach Ecke per Kopf das 3:0, Josip Stanisic erhöhte mit einem Flachschuss ins kurze Eck auf 4:0 und Alejandro Grimaldo stellte in der Nachspielzeit auf den auch in dieser Höhe verdienten 5:0-Endstand.

Während sich Leverkusen am kommenden Samstag vor der Übergabe der Meisterschale zu „Die Unbesiegbaren“ machen will, braucht Bochum im Auswärtsspiel bei Werder Bremen einen Punkt, um ganz sicher die Klasse zu halten. Im schlechtesten Fall kann der VfL noch von Mainz und Union Berlin überholt werden und auf den Relegationsplatz abrutschen.