Kommentar zu Florian WirtzMit der Vertragsverlängerung beweist der Jung-Star Vernunft
Leverkusen – Früher war die Verpflichtung sehr guter Spieler die größte Leistung im Management des Profi-Fußballs. Heute ist es die Vertragsverlängerung mit sehr guten Spielern. Ein Verein wie der FC Bayern München muss das in diesen Tagen schmerzhaft lernen. Dem deutschen Rekordmeister ist es möglich, einen Superstar wie Sadio Mané unter Vertrag zu nehmen, aber es ist ihm offenbar nicht möglich, Robert Lewandowski zur Erfüllung des laufenden Vertrages zu bewegen. Und so droht er in diesem Sommer noch seinen wertvollsten Spieler zu verlieren, wie er auch die Abwehrsäulen David Alaba und Niklas Süle verloren hat.
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In dieser neuen Welt war die vorzeitige Vertragsverlängerung von Bayer 04 Leverkusen mit dem Top-Torjäger Patrik Schick schon eine kleine Sensation. Und die am Donnerstag erfolgte mit Florian Wirtz ist die nächste. Beide stehen ohne Klauseln mit fünfjähriger Laufzeit beim Werksklub unter Vertrag, was im Fall eines Wechsels in einem außer Kontrolle geratenen Markt die volle Wertschöpfung ermöglicht. In Zahlen: Transfersummen in dreistelliger Millionenhöhe. Mehr geht nicht für einen Bundesliga-Klub im Umgang mit außergewöhnlichen, international hoch begehrten Spielern.
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Die aktuelle Vertragsverlängerung beweist aber auch, dass ein junger Spieler ohne die Mechanismen der verrückt gewordenen Branche seine Karriere stringent planen kann. Durch das Unglück des Kreuzbandrisses verliert Florian Wirtz fast ein ganzes Jahr seiner noch jungen Laufbahn. Also ist es logisch, dieses verlorene Jahr in einem neuen Vertrag anzuhängen.
Davon wird niemand einen finanziellen Schaden haben. Der 19-Jährige wird erst in der Rückrunde der kommenden Saison ein Spieler sein, den sein Trainer Gerardo Seoane im Drei-Tages-Rhythmus in den Wettbewerb werfen kann. Ohne Verletzung wäre der Sommer 2023 ein realistischer Zeitpunkt für einen Wechsel gewesen. Nach überstandener Reha wird das der Sommer 2024 sein. Dann ist Wirtz mit 21 Jahren immer noch ein sehr junger, aber schon wohlhabender Spieler, dem dann Welten offenstehen, in denen die Nullen vor dem Komma keine Rolle spielen.
Es ist offensichtlich, dass mit diesem neuen Vertrag weder Bayer 04, noch Florian Wirtz einen Fehler gemacht haben. Der junge Profi muss jetzt eigentlich nur noch gesund werden, was in seinem Fall nach einem Kreuzbandriss allerdings harte Arbeit bedeutet.