Der Sieg nach Elfmeterschießen in Monaco sieht für Bayer 04 aus wie ein Wendepunkt. Doch die echte Prüfung kommt in Freiburg.
KommentarBayer 04 und Xabi Alonso steht die wahre Prüfung noch bevor
Schon mehrmals hatte Bayer 04 Leverkusen in dieser Saison Siege errungen, die aufgrund der guten Leistung der Werkself oder des dramatischen Spielverlaufes alle Merkmale eines „Knotenlösers“ aufwiesen. Das 2:0 in der Champions League Mitte September gegen Atlético zum Beispiel. Oder das 4:0 in der Bundesliga gegen Schalke 04 vier Wochen später. Oder das 2:1 beim 1. FC Köln im November. Rückblickend lässt sich jedoch festhalten: Keines dieser Spiele konnte für die erhoffte Initialzündung sorgen, der nächste Rückschlag ließ nie lange auf sich warten – weshalb Bayer 04 noch immer im Niemandsland der Tabelle feststeckt.
Der Nervenkrimi von Monaco ist nun der nächste mögliche Leverkusener Wendepunkt. Potenzial dafür steckt in diesem Donnerstagabend. Mehr als in allen anderen Siegen der Werkself zuvor. Bayer 04 konnte einerseits dank einer kämpferisch über zwei Stunden einwandfreien und fußballerisch über weite Phasen ordentlichen Leistung den 2:3-Hinspiel-Rückstand egalisieren und sich ins Elfmeterschießen retten. Der Leverkusener Angst-Disziplin, in der zuletzt die Wahrscheinlichkeit des Versagens größer war als jene des Gelingens. Anders nun im Fürstentum. Es folgte ein Elfmeterschießen nahe der Perfektion.
Europa League verlockender als Platz sieben in der Liga
Beispielhaft für die Nervenstärke war Edmond Tapsobas Auftritt. Der Verteidiger, beim 2:3 gegen Mainz noch mit einem halbherzigen Fehlschuss, hatte sich auch gegen Monaco diverse Patzer geleistet – verwandelte seinen Elfmeter dann aber mit einer beeindruckenden Urgewalt.
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Dank dieser Entschlossenheit steht Bayer 04 im Achtelfinale der Europa League und hat in der Saison nach wie vor ein verlockendes Ziel vor Augen. Und nicht nur den Sechskampf in der Bundesliga um Platz sieben und die vage Aussicht auf einen Startplatz in der international drittklassigen Conference League, einem für Leverkusener Ansprüche wenig attraktiven Wettbewerb.
Personell geschwächt gegen topfitte Freiburger
Ob Monaco als Wendepunkt taugt, wird sich bereits am Sonntag in Freiburg zeigen. Bayer 04, verlängerungsgeplagt und durch Sperren geschwächt (Jonathan Tah, Piero Hincapie, Amine Adli), trifft auf einen ausgeruhten Sportclub, bekannt für fast grenzenlose Kondition. Das Spiel vereint fast alle Merkmale für einen abermaligen Rückschlag für die Werkself. Ein Leverkusener Sieg wäre dann aber im Umkehrschluss der Beleg für die geglückte Wende.