Bei einem Spitzentreffen sprechen am Freitag in München Politiker und Fußballfunktionäre über das Thema Sicherheit. Fans fühlen sich übergangen.
„Intransparenz der Entscheidungsprozesse“Fans kritisieren Fußball-Sicherheitsgipfel
Fanvertreter haben vor dem geplanten Sicherheitsgipfel von Politik und Vertretern des Fußballs deutliche Kritik geübt. Inhaltliche Erwartungen an das Spitzengespräch in München, an dem am Freitag unter anderen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) teilnehmen, haben sie nicht.
„Die Politik aus Bremen, Niedersachsen, Bayern und NRW hat durch Aussagen der letzten Zeit sehr deutlich gemacht, dass es um Populismus und nicht um Inhalte geht. Wählerstimmen vor Sachkenntnis“, teilte die Faninteressenvertretung „Unsere Kurve“ auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Zuletzt hatten unter anderem Aussagen von Herrmann für Aufsehen gesorgt. Der CSU-Politiker hatte in einem Interview der „Sport Bild“ eine „massive Distanzierung der Proficlubs von Gewalt und Pyrotechnik“ gefordert und mit Geisterspielen gedroht, falls der Fußball das Problem nicht in den Griff bekomme. Herrmann brachte die Einführung von personalisierten Tickets in der Bundesliga, vermehrte Stadionverbote für Randalierer und Spielabbrüche sowie Punktabzüge für Vereine ins Spiel.
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Fans kritisieren, dass sie nicht mitreden dürfen
„Unsere Kurve“ bemängelt, dass beim Spitzengespräch nun keine Fanvertreter dabei sind. „Es ist bezeichnend, dass auf Einladung der Politik über und nicht mit Fanvertretern gesprochen wird“, heißt es. „DFL und DFB sind dort deutlich weiter und haben mit Fans feste Gesprächsformate, wie die Kommission Fans und Fankulturen, oder den Club-Fan-Dialog, um auch kritische Themen zu besprechen.“
Ähnliche Kritik äußerte der Dachverband der Fanhilfen. Das Verwehren jeglicher Beteiligung von Fanvertretern zeige „nicht nur eine Intransparenz der Entscheidungsprozesse, sondern lässt auch eine zunehmende Verschärfung von Repressionen gegenüber Fußballfans befürchten“, teilte der Verband mit. „Der oftmals geforderte Dialog wird hier de facto wieder einmal einseitig aufgekündigt.“ (dpa)