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KommentarDer Sieg über Bayer 04 ist ein Sieg über die ganze Bundesliga

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Robert Lewandowski (rechts) und seine Kollegen wissen, wie man Spiele gewinnt

Leverkusen – Als Anhänger des deutschen Fußballs ist man mit der Übermacht des FC Bayern München groß geworden. Immer mal wieder wurde sie unterbrochen durch Erfolge temporärer Herausforderer wie Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln, Hamburger SV, Werder Bremen oder Borussia Dortmund. Aber aus jedem Duell sind die Münchner größer hervorgegangen und ihre Konkurrenten kleiner, bis sie schließlich als Klub für alle in diesem Land unerreichbar geworden sind.

Seit 2013 hat sich die Dominanz der Bayern in eine sportliche Alleinherrschaft verwandelt, die keine Ausnahmen mehr duldet. Aber nie seit den Triple-Tagen unter Jupp Heynckes waren sie von einem Geist beseelt wie 2020 unter Hansi Flick, der dem grimmigen Gewinnen-Wollen ein freundliches Gesicht gegeben hat, hinter dem eine sportliche Zerstörungsmaschine von nicht endend wollender Gier arbeitet.

Früher war der Wille, der diesen Mechanismus antreibt, in vollen Stadien unter dem Geschrei der Menge nur an Zweikämpfen, Toren und Siegen ablesbar. In den menschenleeren Arenen der Corona-Zeit kann man ihn förmlich greifen. Peter Bosz, der Leverkusener Trainer, trauerte am Samstagabend um ein Unentschieden, das seiner Mannschaft den ersten Platz in der Fußball-Bundesliga gelassen hätte. Denn, so erklärte der Bayer-Trainer, es habe jeder gesehen, wie sehr seine Mannschaft das Spiel in der ersten Hälfte hatte gewinnen wollen. Das entspricht der Wahrheit. Aber nach einer Stunde, als alle taktischen Pläne Makulatur und alle frischen Kräfte verpulvert waren, gab es nur noch eine Mannschaft, die dieses Spiel gewinnen wollte. Und das war nicht seine.

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Fernab vom spielerischen Glanz des Sommers, ohne die Inspiration der fünf gewonnenen Titel, gepeinigt von Verletzungen, Überanstrengung und Lustverlust, erfüllte die Bayern-Mannschaft das Stadion des Gegners Leverkusen mit dieser einen Botschaft: „Wir werden dieses Spiel heute gewinnen. Egal wie.“ Torhüter Manuel Neuer sprintete über das halbe Feld, um Einwürfe zu verhindern. Antreiber Thomas Müller brüllte seine Kollegen auf die richtigen Positionen. Und schließlich drängte der siegesbesessene Joshua Kimmich halb genesen auf seinen Einsatz, um den entscheidenden Pass zu spielen, damit Robert Lewandowski in der dritten Minute der Nachspielzeit das Spiel entscheiden konnte.

Der FC Bayern München hatte damit nicht nur Bayer Leverkusen besiegt, sondern den ganzen Rest der Liga inklusive aller seiner vermeintlichen Herausforderer, denn er hat diese Kraft, die allen seinen Gegnern fremd ist. Nicht, weil sie wie Bayer 04 am Samstag Fehler machen. Sondern weil sie niemals in der Lage sein werden, den Sieg so sehr zu wollen wie die Bayern.