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KommentarEberls Abgang nötigt Respekt ab, trifft Borussia aber ins Mark

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Präsident Rolf Königs (v.l.), Sportdirektor Max Eberl, Vizepräsident Rainer Bonhof

Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach verliert seinen Macher und sein Gesicht. Doch der Mensch Max Eberl ist ausgebrannt. Erschöpft. Leer. „Ich habe keine Kraft mehr“, sagt derjenige, der über ein Jahrzehnt Borussias Kraftzentrum war. Der aber zuletzt ungewohnte Fehler machte und dünnhäutig wirkte.

Es musste sich bei Eberl einiges aufgestaut haben, um nach 23 Jahren Knall auf Fall den so liebgewonnenen Verein zu verlassen. Aber es ist das Eingeständnis eines 48 Jahre alten Mannes, der aus dem Hamsterrad des Geschäfts Profifußball raus muss. Popularität und Schmerzensgeld hin oder her. Der zudem merkte, dass vieles nicht mehr funktioniert wie geplant und gewünscht.

Eberl hat die Reißleine gezogen. Seine Auszeit Anfang 2021 reichte nicht aus. Eberl besaß die Größe, Ehrlichkeit und Offenheit, das zuzugeben. Das nötigt Respekt ab.

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Die Demission des Sportchefs kommt für den Verein zur Unzeit. Das ändert aber nichts daran, dass die Entscheidung richtig ist. In der Kommandozentrale ist ein Erschöpfter fehl am Platz. Eberl traf zuletzt Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen, die man von ihm nicht kannte. Der Kompass schien ihm abhanden gekommen. Es rächt sich für den VfL, dass es zum mächtigen Manager kein Korrektiv mehr gab.

Man kann sich nach diesem emotionalen Auftritt nicht vorstellen, dass dieser Mann schon in Kürze bei einem Klub wie RB Leipzig beginnen könnte. Vielleicht nach einer Auszeit, aber nicht jetzt.

Mit dem Abgang des Ex-Profis endet die erfolgreichste Borussia-Ära der letzten drei Jahrzehnte. Er ist eine Zäsur. Der Macher hat mit seinen langjährigen Weggefährten den Klub in neue Sphären gehoben. Sein Abschied trifft die Borussia in der schwersten sportlichen Krise der letzten Jahre bis ins Mark.