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Reaktionen auf Tod von Kult-Trainer„Christoph Daum ist keinem Disput aus dem Weg gegangen“

Lesezeit 5 Minuten
Kölns Trainer Christoph Daum winkt den Fans zu.

Christoph Daum, zum damaligen Zeitpunkt FC-Trainer, winkt den Fans zu.

Die Anteilnahme am Tod des ehemaligen Meistertrainers ist groß. Auch Daums früherer Widersacher Uli Hoeneß meldet sich zu Wort.

Christoph Daum ist nach seinem Tod von verschiedensten Seiten für seine Verdienste im deutschen Fußball gewürdigt worden. Ohne Zweifel war er eine der schillerndsten Figuren in der Geschichte des deutschen Profifußballs. Im Alter von 70 Jahren ist Christoph Daum an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung verstorben und hinterlässt ein großes Loch in der Welt des Deutschen Sports. Die Anteilnahme am Tod des ehemaligen Meistertrainers ist groß.

Sein früherer Widersacher Uli Hoeneß würdigte Daums Engagement und Leidentschaft: „Christoph Daum ist sein ganzes Leben keinem Disput aus dem Weg gegangen, aber wir beide haben vor langer Zeit unseren Frieden gemacht, und die Nachricht von seinem Tod macht auch mich sehr betroffen. Er hat tapfer gegen seine Krankheit gekämpft und dabei mit seinem offenen Umgang mit dem Thema auch vielen betroffenen Menschen Mut gemacht.“

Verantwortliche von Bayer 04 Leverkusen zum Tod von Christoph Daum

Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Der Tod von Christoph Daum trifft mich sehr. Im Namen aller Mitarbeitenden von Bayer 04 möchte ich seinen Angehörigen mein tiefstes Beileid zum Ausdruck bringen. Ich habe Christoph Daum in den vergangenen Jahren näher kennenlernen dürfen. Er besaß eine beeindruckende Persönlichkeit, war voller Energie und ich habe die besondere Nähe, die er zu unserem Verein hat, immer gespürt. Die Arbeit von Christoph Daum als Trainer von Bayer 04 hat eine wertvolle Basis für die Entwicklung des Klubs und unsere jüngsten Erfolge gebildet. Dafür gebührt ihm unser Dank und unsere Anerkennung. Bayer 04 wird Christoph Daum für immer ein ehrendes Andenken bewahren.“

Simon Rolfes, Geschäftsführer Sport Bayer 04 Leverkusen: „Die Nachricht vom Tod von Christoph Daum hat mich sehr betroffen gemacht. Ich erinnere mich, wie er seinerzeit als Trainer von Bayer 04 sehr modernen und attraktiven Fußball hat spielen lassen. Gefühlt war er seiner Zeit immer ein Stück voraus. Er hat damit nicht nur die Bundesliga bereichert, sondern vor allem auch Bayer 04 zu einer der besten Adressen im deutschen Fußball mitentwickelt. Christoph Daum wird immer ein wichtiger Teil in der Geschichte von Bayer 04 bleiben. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, der ich viel Kraft wünsche.“

Xabi Alonso, Cheftrainer Bayer 04 Leverkusen: „Christoph Daum hat Bemerkenswertes für diesen Club geleistet. Ich bin sehr froh, dass wir mit ihm zusammen im Mai die Meisterschaft feiern konnten und ihm die Freude darüber schenken konnten. Mein Mitgefühl gilt vor allem Marcel und der gesamten Familie. Es ist ein trauriger Tag für Bayer 04.“

Reaktionen zum Tod von Christoph Daum

Rudi Völler, DFB-Sportdirektor: „Christoph Daum war seiner Zeit in seinen besten Jahren weit voraus. Als Trainer und auch Mensch hat er oft polarisiert, doch sein Erfolg war stets das Ergebnis sehr harter Arbeit und außergewöhnlicher Leidenschaft. Ich habe in meinen Anfangsjahren bei Bayer 04 Leverkusen viel von ihm gelernt, was mich bei meinen weiteren Aufgaben stets begleitet hat. Christoph konnte Menschen mitreißen, sie begeistern für ein Ziel, sie darauf ausrichten und dorthin führen. Seine Arbeit beim 1. FC Köln, bei Bayer 04 Leverkusen und vor allem beim VfB Stuttgart, mit dem er Deutscher Meister wurde, belegen das eindrucksvoll.“

„Auch in der Türkei feierte Christoph Meisterschaften und Pokalsiege. Der deutsche Fußball trauert um einen besonderen, nicht unumstrittenen Trainer, der aber fähig war, aus seinen Fehlern zu lernen. Zuletzt war es beeindruckend, wie Christoph bewusst öffentlich gegen seine schwere Krankheit gekämpft hat, um anderen Menschen Mut zu machen. Seinen Hinterbliebenen gilt unser tief empfundenes Mitgefühl.“

Dietmar Allgaier, Präsident VfB Stuttgart: „Der VfB hat Christoph Daum sehr viel zu verdanken, allem voran sein erfolgreiches Wirken als Trainer, das mit der Deutschen Meisterschaft 1992 gekrönt wurde. Auch nach seiner Karriere blieb er unserem Verein stets eng verbunden. Wir werden Christoph Daum immer ein ehrendes Andenken bewahren.“

Christoph Daum „hat den Fußball mit jeder Faser seines Körpers gelebt“

Alexander Wehrle, Vorstandschef VfB Stuttgart: „Christoph Daum war eine herausragende Persönlichkeit unseres Sports und ein Mensch, der wie nur wenige ganz und gar für den Fußball gelebt hat. Seine vielen Erfolge sprechen dabei für sich. Die VfB-Familie trauert mit seiner Frau und allen Angehörigen. Wir wünschen ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit.“

Bernd Neuendorf, DFB-Präsident: „Christoph Daum hat den deutschen Fußball maßgeblich geprägt. Er war ein Pionier des modernen Spiels und in Sachen Fußball bis zuletzt streitbar und leidenschaftlich. Das habe ich wenige Wochen vor seinem Tod in einem persönlichen Treffen noch einmal hautnah erfahren dürfen. Er hat den Fußball mit jeder Faser seines Körpers gelebt. Christoph Daum genoss im In- und Ausland einen enormen Respekt. Mit dem VfB Stuttgart gewann er 1992 die Deutsche Meisterschaft. Mit Besiktas gewann er 1995, mit Fenerbahçe 2004 und 2005 die türkische Meisterschaft. Zudem holte er mit Austria Wien 2003 das österreichische Double. Der DFB trauert um einen bedeutenden Trainer und Menschen. Ruhe in Frieden, lieber Christoph Daum.“

Christoph Daum hat „Legenden-Status“ in der Bundesiga

Hans-Joachim Watzke, DFL-Aufsichtsratsvorsitzender und Geschäftsführer Borussia Dortmund: „Christoph Daum war ein großer Trainer und eine starke Persönlichkeit - häufig streitbar, immer innovativ. Trotz seiner Erfolge im Ausland ist er stets ein Kind der Bundesliga geblieben. Christoph Daum hat einen langen, mutigen Kampf gegen den Krebs geführt. Mein Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie.“

Werner Wolf, Präsident 1. FC Köln: „Christoph Daum war nicht nur zweimal Trainer bei uns, sondern hat sich in der Bundesliga einen Legenden-Status erarbeitet mit seinem unbändigen Ehrgeiz. Dazu war sein Tun geprägt von großer Zuversicht. Genauso hat er zuletzt gegen den Krebs gekämpft. Dass er jetzt – und mit erst 70 Jahren gehen musste, tut weh. Wir wünschen seiner Familie und all seinen Freunden ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit.“ (ph mit dpa und sid)