Die Kölner Haie haben Spiel sechs im DEL-Viertelfinale mit 2:3 verloren. Damit ist die Eishockey-Saison für das Team von Trainer Uwe Krupp beendet.
Viertelfinalserie gegen Mannheim zu EndeKölner Haie scheiden aus DEL-Playoffs aus
Um 16.23 Uhr war die Saison 2022/23 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Kölner Haie am Sonntag beendet. Im Oberrang der Lanxess-Arena sangen und feierten hunderte Fans der Adler Mannheim, während sich die Profis beider Teams zum finalen Händeschütteln auf dem Eis trafen. Für die Haie war es aus und vorbei, sie verloren vor 17 889 Zuschauern Spiel sechs des Playoff-Viertelfinals gegen die Adler mit 2:3 (1:0, 1:3,0:0) und die Serie „Best of 7“ damit mit 2:4.
Dennoch bekamen sie zum Abschied viel Applaus von ihren Fans. Denn sie hatten gekämpft bis zum letzten Moment, sie scheiterten aber an einem Gegner, der im Laufe der Serie bestechende Form erreichte. „Wir haben eine tolle Mannschaft, die mehr verdient hätte, wir wären besser auf einen anderen Gegner getroffen“, bilanzierte Haie-Kapitän Moritz Müller. „Mannheim war in den entscheidenden Momenten einen Tick besser, wie wir.“ Ähnlich sah es Trainer Uwe Krupp: „Alle Spiele waren eng, wir haben super gefightet. Die ganze Saison über hat die Mannschaft alles gegeben, es macht Spaß, mit ihr zu arbeiten. Im entscheidenden Moment brauchst du auch ein bisschen Glück. Serien entscheidend waren wohl die letzten Sekunden von Spiel fünf.“
Kölner Haie stürmten, Mannheim spielte passiv
Das Drama schwang am Sonntag noch mit. Am Freitag hatten die Haie in Mannheim nach 3:0-Führung noch mit 3:4 verloren und dabei in der letzten Minute zwei Gegentreffer kassiert. „Wir müssen heute so spielen wie am Freitag in den ersten 40 Minuten, danach sind wir etwas zu passiv geworden“, hatte Müller erklärt. Die Haie setzten diesen Plan zumindest im ersten Drittel gut um: Die Kölner stürmten, Mannheim spielte abwartend und passiv.
Den Haien fehlte jedoch Effizienz vor dem gegnerischen Tor, und das sollte ihnen später zum Verhängnis werden. Ob Jon Matsumoto, Maxi Kammerer oder Carter Proft: Kein Kölner Angreifer brachte den Puck zunächst am starken Adler-Goalie Arno Tiefensee vorbei. Die Haie trafen auch nicht, als sie in der elften Minute 95 Sekunden mit fünf gegen drei spielten.
Linie des KEC riss im zweiten Drittel
Sechs Sekunden vor der Pause durften die Haie dann doch noch jubeln: Im Getümmel vor Tiefensees Tor brachte Louis-Marc Aubry den Puck knieend von links vor den Kasten, Kammerer schlug zu und freute sich über seinen ersten Playoff-Treffer. Es sah nun gut aus für den KEC. Im zweiten Drittel konnten die Haie-Profis ihre konsequente Linie jedoch nicht halten. Sie hatten vielmehr einen Durchhänger, die Mannheimer Topreihe mit David Wolf, Matthias Plachta und Tyler Gaudet wusste daraus umgehend Profit zu schlagen. Wolf gelang in der 24. Minute mit seinem vierten Playoff-Tor der Ausgleich, es folgte knapp fünf Minuten später das 1:2 durch Plachta, er traf ebenfalls zum vierten Mal in dieser Serie. Und es vergingen 51 Sekunden, da stand es 1:3: Borna Rendulic traf (31.).
Und die Haie? Sie berappelten sich nach einigen Minuten, gingen wieder härter in die Zweikämpfe und schafften es, den Gegner unter Druck zu setzen. Mit zählbarem Erfolg, Andreas Thuresson brachte den KEC im Powerplay auf 2:3 heran (35.), der Schwede traf zum zweiten Mal in der Serie. Mit dem 2:3-Rückstand gingen sie in die zweite Pause, und so blieben den Haie 20 Minuten, um das Saison-Aus abzuwenden.
Sie versuchten viel. Nick Baptiste scheiterte in der 50. Minute allein an Tiefensee, die Haie gaben danach viele weitere Schüsse ab auf den Kasten des 20-Jährigen ab. Je weniger Zeit ihnen blieb, desto verzweifelter und hektischer wurden die Aktionen. In den letzten zwei Minuten tauschte Krupp Torhüter Mirko Pantkowski gegen einen Feldspieler, Mannheims Tor stand unter Dauerbeschuss.
Tiefensee parierte in der letzten Minute einen scharfen Schuss von Aubry und rettete den Sieg und den Mannheimer Halbfinaleinzug. Adler-Trainer Bill Stewart ernannte Tiefensee später zum „Spieler der Serie“ – zurecht.
Kölner Haie: Pantkowski – Glötzl, Austin – Bailen, Müller – Dougherty, Dietz – Sennhenn – Thuresson, Aubry, Kammerer – Olver, McIntyre, Bast – Baptiste, Matsumoto, Ferraro – Proft, Sill, van Calster. – Zuschauer: 17 889. – Schiedsrichter: Ansons, Schukies. – Strafminuten: Köln 8/Mannheim 12. – Tore: 1:0 Kammerer (19:54), 1:1 Wolf (23:28), 1:2 Plachta (29:12), 1:3 Rendulic (30:03), 2:3 Thuresson (34:47).