Berlin – Berlin ist der Angstgegner der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), in der Hauptrunde hat die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp alle vier Begegnungen gegen den Titelverteidiger aus der Hauptstadt verloren. In Spiel eins des Playoff-Viertelfinals folgte die nächste Niederlage der Kölner, allerdings eine eher unglückliche. Der KEC bot am Sonntag vor 10 692 Besuchern in der Eisbären-Arena am Ostbahnhof eine kämpferisch überzeugende Energieleistung, verlor die Partie aber aufgrund einer schlechten Phase im Mitteldrittel mit 1:2 (0:0, 0:2, 1:0).
Damit führt Berlin in der „Best of 5“-Serie mit 1:0. „Im Großen und Ganzen haben wir ein gutes Auswärtsspiel gezeigt, aber das bringt uns nichts. Jetzt müssen wir zu Hause unser Spiel gewinnen“, sagte Haie-Stürmer Alexander Oblinger bei „Magenta Sport“. „Wir wollen hartes, intensives Eishockey spielen. Das müssen wir über 60 Minuten machen, dann haben wir eine Chance zu gewinnen.“ Spiel zwei findet am Dienstag (19.30 Uhr) in der Lanxess-Arena statt.
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Während die Haie, Tabellen-Zehnter der Punkterunde, in den Pre-Playoffs in zwei dramatischen Spielen den ERC Ingolstadt bezwungen hatten, durften sich die Berliner, das Topteam in der Tabelle, die Woche über entspannen. „Für Berlin ist es eine Pflichtaufgabe, für uns ein Bonus“, hatte Krupp vorab erklärt. Die Kölner, die den angeschlagenen Verteidiger Maury Edwards durch Carl Neill ersetzen, gingen die Partie mit Härte an. Ihr Ziel war offensichtlich, sie wollten den spielerisch überlegenen Gegner daran hindern, seine Stärken zur Geltung zu bringen. Besonders giftig ging der immer kampfbereite Verteidiger Patrick Sieloff zu Werk.
Doch damit hatten die Berliner keine größeren Probleme, sie nahmen den Fight schnell an und hatten im ersten Drittel zwar ein Chancenplus. Aber auch die KEC-Profis kamen zu Tormöglichkeiten, die beste vergab Jon Matsumoto in der 16. Minute, als der KEC-Angreifer frei vor Mathias Niederberger zum Schuss kam, aber der Berliner Goalie klärte. Haie-Stürmer Maxi Kammerer musste zwischendurch nach einem Zusammenprall behandelt werden, konnte aber weiterspielen. „Die Nase ist, glaube ich, gebrochen, aber ich kriege Luft. Das passt so weit“, sagte er in der Drittelpause.
Der zweite Abschnitt lief sehr ungünstig für die Haie, Berlin eröffnete das Drittel mit einem Traumtor. Nach einem Abspielfehler der Kölner stürmte Marcel Noebels ins Drittel des KEC und passte zu seinem Sturmpartner Leo Pföderl. Alle, wohl auch Kölns Torwart Justin Pogge, rechneten schon mit einem Abschluss Pföderls, doch er legte den Puck im letzten Moment in die Mitte zu Noebels, der in zum 1:0 über die Linie schob (21.). Knapp zehn Minuten später folgte das 2:0, diesmal schlug Pföderl zu, der einen Weitschuss des Ex-Kölners Morgan Ellis abfälschte.
Die Haie hatten auch im zweiten Drittel ihre Momente, zum Beispiel in der 36. Minute, als Oblinger an Niederberger scheiterte. Insgesamt hatten die Eisbären das Geschehen aber in dieser Phase im Griff. „Gegen Berlin muss man die wenigen Chancen nutzen, die man bekommt“, meinte Kammerer später. Immerhin fanden die Haie die Energie, sich im Schlussdrittel zu steigern. Sie gaben nicht auf, mühten sich und ackerten – und durften in der 54. Minute jubeln. Nach einem Weitschuss von Lucas Dumont hielt Niederberger den Puck nicht fest, David McIntyre verwandelte den Abpraller – 2:1. Die Schlussphase wurde dramatisch. Erst kam Berlin zu einem Pfostentreffer durch Zach Boychuk, danach rettete Niederberger den Eisbären mit seinen Paraden den Sieg, zum Beispiel, als er 13 Sekunden vor Ende gegen Andreas Thuresson klärte.