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Kölner HaieAbwehrsorgen nach Moritz Müllers Sperre

Lesezeit 3 Minuten
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Fehlt dem KEC: Kapitän Moritz Müller

Köln – Als sich die Kölner Haie am Mittwoch in ihrem Mannschaftsbus auf dem Weg zum anstehenden Auswärtsspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Ingolstadt machten, war Kapitän Moritz Müller nicht dabei. Nicht etwa aufgrund einer Verletzung, sondern weil die Liga Müller zu einer Sperre von zwei Begegnungen verdonnert hat. Der Grund: Am Sonntag hatte der 35-Jährige im Spiel gegen die Straubing Tigers, das der KEC mit 7:2 gewann, den Gegenspieler Bastian Eckl mit einem Crosscheck gegen den Kopf niedergestreckt. „Die Strafe akzeptiere ich so“, sagte Müller – und fügte hinzu, dass das Foul nicht mit Absicht geschehen sei: „Ich wollte das nicht und bin irgendwie abgerutscht. Eigentlich wollte ich ihm nur einen Stoß vor die Brust geben.“ Vertreten als Kapitän wird ihn der kanadische Stürmer Zach Sill, Müller blieb daheim in Köln.

In der Defensive fehlen dem KEC damit am Donnerstag (19.30 Uhr) beim ERC und am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel in der Lanxess-Arena gegen den deutschen Meister Eisbären Berlin gleich zwei wichtige Defensivleute, der Kanadier Ryan Stanton fällt weiterhin wegen eines Handgelenkbruchs aus. „Es ist nicht ideal, wenn zwei Leistungsträger in der Abwehr fehlen, aber anstatt Spieler zu thematisieren, die uns fehlen, sollte die Aufmerksamkeit auf denjenigen liegen, die spielen“, sagt Trainer Krupp.

Engpass in der Defensive der Kölner Haie

Und da stehen ihm die drei routinierten Kräfte Nick Bailen, Stanislav Dietz und Brady Austin zu Verfügung sowie der aufstrebende Jungprofi Jan Luca Sennhenn (21). Verteidiger fünf und sechs sind der 20-jährige Maximilian Glötzl und der Deutsch-Kanadier Alex Roach, der zuletzt nicht gut gespielt hat. Kurz: Ein tiefer Kader sieht anders aus, und es ist ein offenes Geheimnis, dass Krupp gern noch einen Verteidiger für sein Team verpflichten würde. Doch laut Geschäftsführer Philipp Walter gibt es dafür kein Budget. Zumindest momentan. Sollte sich die Personallage durch weitere Ausfälle verschlechtern, so wären die Haie wohl gezwungen zu handeln. Denn schließlich wollen sie wieder oben in der DEL mitmischen und in naher Zukunft um den Titel spielen, das kündigten sie jedenfalls vor dem Start an.

Kölner Haie wollen an Auswärtsbilanz arbeiten

In Ingolstadt werden sich Krupps Profis zunächst einem ihrer direkten Ziele widmen, der Aufbesserung ihrer Auswärtsbilanz mit vier Niederlagen in fünf Partien auf gegnerischem Eis. Dem gegenüber stehen vier Siege in vier Heimspielen in Deutz. Krupp sieht es so: „Wir sind bisher zu Hause insgesamt etwas konzentrierter und disziplinierter aufgetreten. In der Summe machen diese Details dann den Unterschied aus, ob du punktest – oder nicht.“

Gegner ERC Ingolstadt hat zwar zweimal in Folge verloren, am Freitag mit 1:3 gegen Berlin und am Sonntag mit 2:4 in Düsseldorf. Krupp sieht den ERC dennoch als Mannschaft, die „wie gewohnt ins obere Drittel der Liga“ gehöre. Auch Ingolstadt beklagt einen gesperrten Profi: Angreifer Justin Faeser muss wegen eines Stockschlags, begangen in der Partie bei der DEG, drei Spiele aussetzen.