Der 23-Jährige, mit 26 Treffern erfolgreichster Torschütze der DEL, will mit den Haien im Saisonendspurt dreimal siegen.
Kölner HaieAufsteiger Justin Schütz lebt seinen Eishockeytraum
Bei den Kölner Haien haben in dieser DEL-Saison zwei junge Eishockeyprofis große Karrieresprünge gemacht. Der eine ist Torhüter Tobias Ancicka, gerade 23 Jahre alt geworden, der zur Nummer eins im KEC-Tor aufstieg. Der andere ist Stürmer Justin Schütz, mit seinen 26 Treffern zurzeit bester Torjäger der Deutschen Eishockey-Liga.
Der gebürtige Kasseler, der im Juni 24 Jahre alt wird, führt im entsprechenden Ranking der Liga vor dem Berliner Zach Boychuk (23). Vom DEL-Rekord des legendären Haie-Profis Sergej Berezin, den 49 Toren des Russen aus der Saison 1995/96, ist Schütz zwar weit entfernt. Aber wenn er so weiter macht, könnte er immerhin den deutschen Bestwert der letzten zehn Jahre verbessern, den Patrick Reimer mit 29 Toren hält.
Justin Schütz über seine Entwicklung in Köln: „Es macht gerade sehr viel Spaß, wirklich großartig“
„Da müsste ich jetzt pro Spiel ein Tor machen, mal sehen“, sagt Schütz, der mit dem KEC auf der Zielgeraden der Hauptrunde 2023/24 am Freitag noch in Wolfsburg, am Sonntag in Ingolstadt und am Freitag darauf, 8. März, zu Hause gegen Mannheim antritt. Und sich dabei möglichst vom siebten auf den sechsten Tabellenrang verbessern will, um direkt ins Playoff-Viertelfinale einzuziehen. Anderenfalls müsste sich der KEC in den Pre-Playoffs bewähren.
Alles zum Thema Deutsche Eishockey Liga
- Nach „Katastrophe“ gegen Nürnberg Kölner Haie suchen Konstanz und die Nummer eins im KEC-Tor
- Trainer von KEC-Gegner Bremerhaven Die steile Karriere des Ex-Hais Alexander Sulzer
- Stammspieler verletzt Pech für die Haie – Tuomie, Sennhenn und Schütz fallen aus
- Vorbereitung auf DEL Haie-Zugang Tyrväinen weiter verletzt – Louis-Marc Aubry will deutschen Pass
- Neuer DEL-Spielplan Haie starten gegen Berlin und verzichten auf Playoff-Heimrecht
- Neuer Haie-Coach KEC mit Erfolgstrainer Kari Jalonen einig
- Kölner Haie Trainersuche läuft schleppend – Folgt Dan Lacroix auf Uwe Krupp?
In der vergangenen Spielzeit wurde Schütz mit dem EHC Red Bull München deutscher Meister und schoss in der Hauptrunde insgesamt elf Tore. Er verließ den Verein, für den er fünf Jahre aktiv gewesen war, denn er wollte sich weiterentwickeln und mehr Einsatzzeit in einer vorderen Reihe bekommen. Beides hat er erreicht – und sogar übertroffen. „Dass es so läuft, wie es jetzt läuft – davon habe ich nicht träumen können. Es macht gerade sehr viel Spaß, wirklich großartig“, berichtet er.
Aber natürlich geht es ihm als Teamplayer in erster Linie um den Erfolg der Haie-Mannschaft. Und da gibt es Nachholbedarf. Die ganze Spielzeit über schwanken die Leistungen des KEC zwischen Spitzenklasse und Mittelmaß. Nach dem jüngsten Derbysieg, dem 3:2 n.P. vom letzten Sonntag in Düsseldorf, sei die Stimmung im Team entsprechend gut, meint Schütz. „Wichtig ist, dass wir es jetzt gut umsetzen. Wir wollen alles gewinnen, um die Chance auf Platz sechs zu nutzen.“
Kölner Haie wollen ihre beste Form finden
Heißt: Die Konstanz, die den Haien das ganze Eishockeyjahr über gefehlt hat, soll möglichst am Ende gefunden werden. „Wir müssen es hinkriegen, in jedem Spiel konstant 60 Minuten gut zu spielen“, sagt Schütz. „Sollte uns das gelingen, haben wir gute Chancen, Spiele zu gewinnen und dementsprechend weit zu kommen.“ Egal ob als Sechster oder Siebter im Klassement.
Die meiste Zeit über hat der junge Angreifer zusammen mit Alexandre Grenier und Gregor MacLeod in einer Sturmreihe gespielt. In den letzten beiden Partien änderte Trainer Uwe Krupp die Formationen, Tim Wohlgemuth ersetzte Grenier, der wiederum zusammen mit Jason Bast und David McIntyre auflief. Es bewährte sich, beide Reihen funktionierten. „Es ist gut zu sehen, ein bisschen variabel sein zu können“, meint Schütz.
Gegen die Grizzlys Wolfsburg, den Tabellenvierten, bei denen die Haie am Freitag um 19.30 Uhr spielen, haben sie in dieser Saison bisher einmal auswärts gewonnen und zweimal zu Hause verloren. „Wolfsburg ist gut drauf, sie haben sich an allen vorbei nach oben geschlichen, weil sie konstant gepunktet haben“, meint Schütz. „Wir müssen auf uns schauen und unser Eishockey spielen. Gelingt uns das, sind wir immer in der Lage, drei Punkte zu holen.“ Am Sonntag muss der KEC dann ab 14 Uhr in Ingolstadt bewähren.