- Nach einem schwachen Saisonstart haben sich die Kölner Haie zuletzt sportlich gefangen. Am Wochenende gab es Siege gegen Wolfsburg und Krefeld.
- Coach Mike Stewart sieht die Haie auf einem guten Weg, aber dennoch genügend Raum für Verbesserung.
- Auch die Personallage beim KEC entspannt sich langsam. Gute Nachrichten gibt es von Kapitän Moritz Müller und Goalie Gustaf Wesslau.
Köln – Moritz Müllers jüngster Arztbesuch verlief erfreulich für ihn, ab Dienstag darf der Kölner Kapitän wieder voll mit der Haie-Mannschaft auf dem Eis trainieren. Das erlaubten ihm die Mediziner nach einer Untersuchung des Knies, an dem Müller Ende September wegen eines Innenbandrisses operiert wurde. Geduld braucht er trotzdem weiterhin. Denn wann der 33-jährige Verteidiger wieder spielen kann, ist noch offen.
Eine Rückkehr am Freitag (19.30 Uhr) beim rheinischen Derby in Düsseldorf ist nicht ausgeschlossen. Trainer Mike Stewart sagt aber: „Wir werden von Tag zu Tag sehen, wie er sich entwickelt und werden nichts riskieren.“
Kölner Haie mit einem Sechs-Punkte-Wochenende
Es besteht kein Grund zur Eile, denn einerseits hat sich die Personalsituation des KEC in den vergangenen Wochen entspannt, Müller ist der einzige Profi, der zuletzt verletzungsbedingt fehlte. Und andererseits scheint die Mannschaft sich nach dem schwachen Saisonstart gesammelt zu haben.
Dafür sprechen die jüngsten Ergebnisse: Von den letzten zehn Begegnungen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) haben die Haie nur zwei in der regulären Spielzeit verloren, sechsmal in Serie haben sie gepunktet, zuletzt am Sonntag vor 12 336 Zuschauern in der Lanxess-Arena beim 2:1 im kleinen Derby gegen Krefeld (Kölner Torschützen: Marcel Müller, Ben Hanowski). Es war ein Sechs-Punkte-Wochenende, denn am Freitag gewann der KEC in Wolfsburg ebenfalls 2:1.
Kölner Haie: Mike Stewart gehen Niederlagen nahe
Stewart, der im Sommer aus Augsburg nach Köln kam, ist ein Coach, dem Niederlagen stets sehr nahe gehen – und den Erfolge umso glücklicher machen. Entsprechend happy sah er aus, als er am Sonntag über den Auftritt seiner Profis referierte. „Wir haben Zweikämpfe in unserem Drittel gewonnen und schnell auf Angriff geschaltet. Wenn wir gut in der Defensive spielen, können wir Spiele gewinnen“, sagte er. „Wir sind auf einem guten Weg und werden die Woche gut nutzen, um uns auf das Derby vorzubereiten.“
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Das Abwehrverhalten der Haie hat sich tatsächlich deutlich stabilisiert, die ganze Mannschaft zieht mit und bleibt im System. Trotz der Fortschritte gibt es viel Raum für Verbesserungen. Die Chancenverwertung ist nach wie vor die Schwachstelle der Haie. Insgesamt haben die Kölner in 21 Partien 46 Treffer erzielt, nur Iserlohn steht mit 42 Toren schlechter da. Für die beiden besten KEC-Schützen, Jason Akeson und Sebastian Uvira, stehen jeweils fünf Tore zu Buche.
Kehrt Gustaf Wesslau ins Tor der Kölner Haie zurück?
Auch im Spiel gegen Krefeld war die schlechte Ausbeute ein Problem für die Haie. In den ersten beiden Dritteln waren Stewarts Profis derart überlegen, dass sie eigentlich mit mindestens vier Toren hätten führen müssen. Sie schossen aber nur zwei und gerieten in die Bredouille, da Laurin Braun in der 42. Minute das 1:2 gelang. Dadurch kamen die KEV-Profis in Schwung, so dass der vorher wenig beschäftigte KEC-Torhüter Hannibal Weitzmann Arbeit bekam. „Hannibal hat in den beiden Spielen am Wochenende solide gespielt“, urteilte Stewart, den aber auch der Einsatz seiner Feldspieler in der Schlussphase gefiel.
Der schwedische Goalie Gustaf Wesslau (35) stand in den letzten beiden Partien nach auskurierter Fußverletzung wieder im Kader. Weitzmann (24) vertrat ihn in elf Spielen, in denen er auf einen Gegentorschnitt von 2,25 pro Partie und eine Fangquote von 90,74 kam – das sind ordentliche Werte. Am Donnerstag will Stewart bekannt geben, welcher seiner beiden Goalie im Derby bei der DEG das Haie-Tor hüten wird.