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NRW-Corona-RegelnHaie können mit 5000 Zuschauern planen

Lesezeit 3 Minuten

Führungsspieler Landon Ferraro

Köln – Vor den Kölner Haien liegt das bislang anspruchsvollste Wochenende der Saison 2021/22 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Am Freitag (19.30 Uhr) tritt die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp beim Deutschen Meister Berlin an, am Sonntag (17 Uhr) folgt eine Auswärtsbegegnung beim Titelfavoriten EHC Red Bull München, gegen den die Haie seit fast fünf Jahren nicht mehr gewonnen haben.

Die beiden Kölner Stürmer Quinton Howden und Marcel Barinka, die am vergangenen Wochenende krank waren, sind wieder einsatzbereit. Auch einige der Haie-Profis, die sich zuletzt in Corona-Quarantäne befanden, werden wieder spielen können, unter ihnen Kapitän Moritz Müller – immer vorausgesetzt, dass die Tests vor dem nächsten Spiel negativ ausfallen. Der Schwede Andreas Thuresson wird dagegen am Wochenende wohl noch aussetzen müssen.

Verluste im siebenstelligen Euro-Bereich

Die Haie, die ihr nächstes Heimspiel am 17. Dezember gegen die Adler Mannheim bestreiten, dürfen laut der aktuellen NRW-Corona-Regeln, Stand Mittwoch, 5000 Besucher in die Lanxess-Arena lassen, die beim Eishockey gut 18500 Besucher fasst. In den freien Verkauf gehen damit nur etwa 500 Haie-Tickets, da der KEC gut 4500 Dauerkarten abgesetzt hat.

Dem Verein gehen entgehen damit, wie Geschäftsführer Philipp Walter unlängst bemerkte, Zuschauereinnahmen im siebenstelligen Euro-Bereich. Denn rund um Weihnachten ist traditionell die beste Eishockey-Zeit, in der die Hallen voll sind. Die Klubs der DEL leben zum größten Teil von ihren Zuschauererlösen.

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Beim KEC machen sie, insofern das Geschäftsmodell nicht durch Restriktionen torpediert wird, 80 Prozent der Einnahmen aus. Die Gehälter der Kölner Profis und des Trainerstabs sind an die erlaubte Zuschauerauslastung gekoppelt. Deshalb müssen Spieler wie Coaches zurzeit schon mit Kürzungen der Einkünfte leben.

Geisterspiele in Bayern

Innerhalb der DEL stehen die Haie mit ihren 5000 Besuchern sogar gut da. In Berlin sind die Regeln strikter. Die anstehende Partie des KEC gegen die Eisbären dürfen maximal 2500 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof sehen. Damit können die Eisbären pro Partie nur der Hälfte ihrer Dauerkarten-Besitzer Eintritt gewähren.

Trauriger sieht es in München aus, dort werden die Haie am Sonntag ein Geisterspiel erleben. Im Profisport sind in Bayern nach den Corona-Verschärfungen überhaupt keine Zuschauer erlaubt. Die Münchner, die von Red Bull finanziert werden, dürften damit leben können. Chefs anderer bayerischer Klubs wirken inzwischen regelrecht verzweifelt, zum Beispiel Wolfgang Gastner von den Nürnberg Ice Tigers: „Um es auf den Punkt zu bringen: Wir haben die Arschkarte“, sagte er: „Alle politischen Fehler werden abgewälzt auf unser Leben, unsere Sportklubs. Ich bin es leid. Ich bin müde.“

Moritz Müller hat verlängert

Trotz der Unsicherheiten der Coronakrise arbeiten die Haie bereits an der Mannschaft für das nächste Jahr. Klar ist, dass Trainer Uwe Krupp, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, bleiben will. Und dass der Verein unbedingt weiter mit dem in Köln geborenen Coach arbeiten möchte. Falls sie sich auch in finanzieller Hinsicht einig werden, sollte einer Vertragsverlängerung somit nichts im Wege stehen. Fest steht, dass Kapitän Moritz Müller nach dieser Spielzeit zwei weitere Jahre für die Haie spielen soll.

Sein Kontrakt ist schon vor einiger Zeit bis 2024 verlängert worden. Verteidiger Müller, der im November 35 Jahre alt geworden ist, hat in seiner Profizeit ausschließlich für den KEC gespielt. Sein Debüt bei den Haie-Profis gab er im Dezember 2003 als 17-Jähriger unter Trainer Hans Zach in einem Derby gegen Düsseldorf.

Auch Ferraro soll bleiben

Zwei weitere aktuelle Profis sollen auf jeden Fall ebenfalls über diese Spielzeit hinaus in Köln gehalten werden: der schwedische Stürmer Thuresson (34) und der kanadische Angreifer Landon Ferraro (30). Beide sind Führungsspieler in Krupps Mannschaft.