Der Deutsch-Tscheche soll beim KEC ein heißer Kandidat für die Nachfolge von Uwe Krupp sein. Auch ein anderer Name wird gehandelt.
Trainersuche beim KECWird Pavel Gross neuer Coach der Kölner Haie?
Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) geht in die entscheidende Phase, das Playoff-Halbfinale, das am 1. April startet, ist bald komplett. Haie-Bezwinger Ingolstadt ist bereits im Viertelfinale in vier Partien an Bremerhaven gescheitert. Und die Kölner?
Nach dem deprimierenden K.o. in den Pre-Playoffs gegen den ERC Mitte des Monats und der Entlassung des Trainerteams um Chefcoach Uwe Krupp ist nicht viel Wegweisendes geschehen. Auf der Saisonabschlussfeier am vergangenen Samstag wurde nur der kanadische Stürmer David McIntyre verabschiedet, der seine Karriere mit 37 Jahren beendet hat. Mit den anderen Profis laufen in dieser Woche die Saison-Abschlussgespräche
Die wichtigste aller Fragen ist noch nicht entschieden worden. Wer wird nach vier Jahren mit Krupp neuer Haie-Chefcoach? Geschäftsführer Philipp Walter sagt, er erhalte viele Anrufe und telefoniere selbst auch viel. „Der Prozess ist gestartet, wir haben uns aktuell aber noch kein festes Zeitfenster für die Trainersuche gesetzt“, berichtet er. Es sei ein Anforderungsprofil für den Trainer erstellt worden sein, über dessen Inhalt Walter sich nicht äußern will.
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Dan Lacroix ist einer von zwei Kandidaten in Köln
Alles Geheimsache also. Da die Eishockeywelt zwar klein, aber sehr redselig ist, gibt es selbstverständlich einige heiße Gerüchte. In der engeren Wahl für das vakante Amt in Köln sollen sich, zumindest wird das in Insiderkreisen erzählt, zwei Kandidaten befinden.
Der eine ist, wie diese Zeitung bereits berichtete, der Franco-Kanadier Dan Lacroix, der den KEC im Frühjahr 2019 nach der Entlassung Peter Draisaitls als Interimstrainer coachte, mit den Haien bis ins Playoff-Halbfinale kam und einen insgesamt guten, kompetenten Eindruck hinterließ. Auch die Spieler mochten ihn. Der 55-Jährige, der Nationaltrainer Litauens war, ist in einer kanadischen Juniorenliga aktiv – und soll daran interessiert sein, nach Köln zurückzukehren. Aber wollen die Haie tatsächlich einen Coach verpflichten, der kein Deutsch spricht und die DEL nur wenig kennt?
Pavel Gross ist derzeit bei Sparta Prag tätig
Anders sähe das aus, wenn sich der Verein mit einem anderen Mann einig würde, mit dem Deutsch-Tschechen Pavel Gross (55), der bereits in der DEL spielte, bevor er Headcoach bei den ehemaligen Berlin Capitals, in Wolfsburg und in Mannheim war. Nach seiner Entlassung bei den Adlern im März 2022 heuerte er im Frühjahr 2023 bei Sparta Prag an, wo er seither tätig ist. Gross, der 2019 mit Mannheim Deutscher Meister war, gilt als ein harter Trainer, Perfektionist und Taktiker mit klarer Linie, der eine Mannschaft aufbauen kann. Wie er es vor allem in Wolfsburg tat, wo er acht Jahre Chefcoach war.
Zurzeit steht er mit Sparta Prag in den Playoffs der tschechischen Extraliga und hat mit seinem Team das Halbfinale erreicht. Ob er den Klub bereits nach einem Jahr wieder verlassen würde, ist schwer zu beurteilen. Dass sein Vertrag Ausstiegsklauseln haben könnte, erscheint zumindest aber wahrscheinlich. Ernsthafte Verhandlungen mit Gross dürften jedoch wohl erst nach Ende der Playoffs in Tschechien möglich sein.
Das Gerüst der Kölner Mannschaft steht
Mit wem der neue Trainer in Köln auf dem Eis arbeiten wird, ist kein Geheimnis. Unabhängig davon, wie die Gespräche des Vereins mit den Haie-Profis ausgehen werden, steht das Gerüst der Kölner Mannschaft der nächsten DEL-Saison im Groben. Die Haie setzen weiter auf die Torhüter Tobias Ancicka (23) und Mirko Pantkowski (25) sowie Niklas Lunemann (21) als dritten Mann.
In der Verteidigung wird Kapitän Moritz Müller (37) seine wahrscheinlich letzte Saison bestreiten. Jan Luca Sennhenn (23), Nick Bailen (34), Brady Austin (30), Maximilian Glötzl (22) haben ebenfalls laufende Verträge. Im Sturm sind dem Vernehmen nach Justin Schütz (23), Maxi Kammerer (27), Louis-Marc Aubry (32), Tim Wohlgemuth (24), Gregor MacLeod (25), Robin van Calster (21) und Hakon Hänelt (20) noch an den Verein gebunden.
Das gilt auch für Andreas Thuresson (36), allerdings ist unklar, ob der Schwede seine Karriere tatsächlich fortsetzen kann, da er sich mehrere Gehirnerschütterungen zugezogen hat. Der Däne Frederik Storm (35) hat keinen Vertrag mehr, würde aber sehr gern bleiben. Zumal er sich um die Einbürgerung bemüht und wahrscheinlich demnächst keine Ausländerstelle mehr besetzt.