Der 1. FC Köln hat in der A-Junioren-Bundesliga West seine zweimonatige Serie ohne Sieg beendet.
1. FC KölnA-Jugend findet Weg aus der Krise – Hekmat trifft traumhaft, Potocnik doppelt
Der 1. FC Köln hat den VfL Bochum mit 3:1 (1:1) besiegt und nach zwei sieglosen Monaten in der A-Junioren-Bundesliga West wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Mittelstürmer Jaka Cuber Potocnik traf doppelt. Der überragende Akteur war allerdings Kian Hekmat, der seine starke Leistung vor gut 400 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion mit einem Traumtor krönte.
Trainer Stefan Ruthenbeck, kein Freund von Superlativen, sieht die Ergebnisse differenziert: „So wie heute nicht alles nur positiv war, waren in den vergangenen Wochen die Leistungen auch nicht durchweg schlecht.“ Er verweigere sich entschieden dagegen, die Bewertung nur an den Ergebnissen festzumachen. Es gehe zuvorderst um die Ausbildung der Talente. Entwicklungen verliefen dabei nicht immer linear, „aber wir sind auf einem guten Weg“, so der 51-Jährige.
Eine zutreffende Einschätzung des Fußballlehrers, dem ebenso wie seinem Co-Trainer Ahmet Kücükoglu (42) nach dem Schlusspfiff eine zentnerschwere Last von den Schultern zu fallen schien, zumal der Spielverlauf keineswegs reibungslos war. Mit einem tödlichen Pass, allerdings vor dem eigenen Strafraum, leitete FC-Kapitän Neo Telle früh den Rückstand ein. Bochums Adam Tolba (8.) nahm den Fauxpas an und ließ Kölns Schlussmann Sandro Blazic mit einem platzierten Schuss ins rechte Toreck keine Abwehrchance.
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Nach einer Kombination über Jakob Krautkrämer und Justin von der Hitz gelang Potocnik (14.) zügig der Ausgleich. Allerdings bedarf es dieser Tage nicht sonderlich viel Ideenreichtum, um den FC in der letzten Reihe in Bedrängnis zu bringen. So auch diesmal, als Julian Pauli sich im Abwehrzentrum binnen weniger Sekunden gleich zweimal von VfL-Goalgetter Mohammad Mahmoud narren ließ und selbigen nur mit einem Foulspiel zu stoppen wusste.
Sandro Blazic pariert Elfmeter
Bochums bester Torschütze trat an den Elfmeterpunkt, scheiterte jedoch am glänzend aufgelegten Blazic (26.). Der 1. FC Köln war also keineswegs immer sattelfest, allerdings war etwas spürbar anders.
Insbesondere die beiden Youngster Fayssal Harchaoui und Kian Hekmat, dem Fliegengewicht im Kölner Team, zogen im Mittelfeld mit erstaunlicher Sicherheit die Fäden und beherrschten die Szenerie. Die beiden 17-Jährigen bildeten eine gelungene Einheit. Beide entschieden wichtige Zweikämpfe für sich und waren auch in der Vorwärtsbewegung wichtige Elemente des Kölner Spiels und maßgeblich am positiven Fortgang der Begegnung beteiligt.
Traumtor von Kian Hekmat
Hekmat brillierte als Achter mit intelligentem Spiel und sorgte mit seinem schnellen Führungstreffer (47.) für das Tor des Tages, das sicherlich auch in der Monatswertung Beachtung finden würde. Sein Distanzschuss aus gut und gerne 28 Metern schlug aus halblinker Position unhaltbar im oberen rechten Torwinkel ein.
Harchaoui, der U-17-Europameister, lieferte als Sechser eine reife, seriöse Leistung ab und bot im Schatten von Hekmat eine für sein Alter außerordentliche Darbietung.
Bis auf einen Pfostentreffer traten die Bochumer nur noch einmal erwähnenswert in Erscheinung, als sich die Einwechselung von Eligius Hounsa verzögerte, weil dem Schiedsrichtergespann der Neostreifen an der Unterhose des jungen Mannes offenbar ein Dorn im Auge war. Die Bochumer waren außer sich, der Kölner Anhang registrierte das seltsame Schauspiel mit Humor. Nach dem Gang in die Umkleide mit einem raschen Kleidungswechsel betrat der Offensivspieler schließlich doch noch das Spielfeld.
Zum Schlusspunkt hatten sich schließlich die drei spielentscheidenden Protagonisten noch einmal zusammengefunden, um den vierten Saisonsieg des 1. FC Köln in trockene Tücher zu bringen. Harchaoui hatte kurz auf Hekmat durchgesteckt, der sodann Potocnik (81.) in beste Schussposition brachte. Der Rest war nicht mehr als Formsache des unermüdlichen Slowenen, für den es sein vierter Ligatreffer war. Bochums Innenverteidiger Luc Dabrowski (85.) sah nach einem als Notbremse gewerteten Foulspiel gegen Krautkrämer die Rote Karte.
„Wir waren heute einen Tick effektiver als zuletzt. Aber auch diesmal haben wir einen enormen Aufwand betreiben müssen. Mit dem Unterschied, dass wir uns diesmal belohnt haben“, erklärte Ruthenbeck.