Das Rekordspiel in Köln war ein Schritt für den Frauenfußball in Richtung Zukunft. Weitere müssen folgen.
Kommentar zu FC-FrauenHighlight-Spiel in Müngersdorf ist ein Modell mit Zukunft
Der Sonntagnachmittag in Müngersdorf wird als weiterer Schritt für den Frauenfußball auf dem beschwerlichen Weg heraus aus der Nische und hinein in die breite Öffentlichkeit in Erinnerung bleiben.
38.365 Fans schauten sich im großen Kölner Stadion das Duell zwischen dem FC und Frankfurt (0:2) an, mehr Menschen hatten sich in Deutschland zuvor noch nie für ein Spiel der Frauen-Bundesliga versammelt. Der FC hatte Bedingungen wie bei einem Match der Männer versprochen. Und der FC lieferte. Für eine andere Zielgruppe als üblich.
Spiel für eine andere Zielgruppe
Viele Familien waren vor Ort, viele Kinder – viele Mädchen. Menschen, die bislang womöglich keinen engeren Kontakt zur Sportart oder dem Verein hatten. Ihnen, den anderen Besuchenden und auch allen Spielerinnen wurde vor Augen geführt, wie der Frauenfußball in Zukunft im Idealfall aussehen könnte, wenn er neben dem erdrückend großen Männer-Milliarden-Geschäft genug Platz erhält.
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Der Weg ist weit. Doch Erfolge lassen sich schnell erzielen. Nach der beeindruckenden EM in England rettete die Frauen-Bundesliga den Boom mit in die Stadien. Aus den im Schnitt 806 Fans pro Partie der Vorsaison sind nach dem Kölner Rekordspiel 2765 Zuschauerinnen und Zuschauer geworden – wobei Tabellenführer FC Bayern noch ein Bremsklotz ist. Die Münchener wollen ihrem Frauen-Team bislang die Allianz-Arena nur für ausgewählte Champions-League-Partien öffnen, nicht aber für die Liga.
1. FC Köln steckt noch im Abstiegskampf
Ein nächster Schritt wäre, jährlich ein Heimspiel der FC-Frauen im Rhein-Energie-Stadion gegen einen namhaften Gegner als großes Event zu zelebrieren. Eine engere Taktung solcher Spiele könnte der 1. FC Köln derzeit aus wirtschaftlichen Gründen nicht verantworten.
Das Fundament für weitere Highlights müssen ohnehin die Spielerinnen selbst legen. Zwar gab es am Sonntag tolle Bilder und unvergessliche Erinnerungen – aber keine Punkte. Weshalb der Klassenverbleib des FC noch längst nicht gesichert ist.