Trainer David Gsella (40) hat seinen Vertrag beim Landesligisten Lindenthal-Hohenlind verlängert und stellt die positive Entwicklung heraus.
Borussia Lindenthal-Hohenlind„Es muss vor allem menschlich passen, manchmal entscheiden wir uns sogar gegen Qualität“
Herr Gsella, es sind mal gerade sieben Spieltage gespielt und Sie haben Ihren Vertrag bereits über die Saison hinaus bis 30. Juni 2025 verlängert. Was zeichnet die Borussia aus?
Da gibt es einiges. Wir haben einige talentierte Jungs beisammen, die immer Bock haben. Wir haben eine Mannschaft, die lebt. Auch privat wird viel gemeinsam unternommen. Es gibt nicht einen Stinkstiefel. Die Trainingsbeteiligung ist der Hammer. Ich kann mich an keine Einheit erinnern, an der nicht mindestens 20 Spieler am Start waren. Natürlich ist an dieser Stelle auch die hervorragende Zusammenarbeit mit der sportlichen Leitung um Roland Gabriel und Aldo Majunke zu nennen, die einen überragenden Job machen.
Der gesamte Trainerstab geht den Weg mit.
Das war mir sehr wichtig. Gemeinsam mit den Co-Trainern Johannes Nacken und Guido Müller sowie unserem Torwarttrainer Alex Konietzny bilden wir ein eingespieltes Team. Da passt kein Blatt zwischen uns und jeder weiß genau, was zu tun ist.
Zur Person: David Gsella (40) hat seinen Vertrag beim SC Borussia Lindenthal-Hohenlind vorzeitig bis Sommer 2025 verlängert. Seine Trainerlaufbahn hatte er beim SV Schlebusch gestartet. Über den FC Hennef 05 und die SpVg Flittard fand er schließlich den Weg in den Kölner Westen.
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Sie sprachen den Stinkstiefel an, den es nicht gibt.
Das ist so. Das sind alles feine Kerle. Es gibt keinen, der ausschert. Wir prüfen das wirklich sehr genau. Es muss vor allem menschlich passen. Das steht über allem. Manchmal entscheiden wir uns sogar gegen Qualität. Ein Fremdkörper reicht, um das Mannschaftsgefüge in Unordnung zu bringen.
In Ihrem ersten Jahr bei Lindenthal-Hohenlind landete das Team auf dem vierten Platz, in der vergangenen Saison war es Rang drei. Was ist mit Ihrer Mannschaft diesmal möglich?
Die Entwicklung ist deutlich erkennbar. Damit es für ganz oben reicht, muss jedoch einiges zusammenkommen. Das Potenzial ist definitiv vorhanden. Wichtiger als jede Platzierung ist uns im Trainerteam jedoch, dass eine stetige Verbesserung stattfindet.
Sieben von 30 Spieltagen sind absolviert. Zwölf Punkte sind in der Landesliga 2 eingespielt. Bilanzieren Sie bitte einmal.
Drei Unentschieden sind zu viel. Dennoch ist der Start in Ordnung, auch wenn es schon ein, zwei Punkte mehr hätten sein können. Aber Prozesse sind nie frei von Rückschlägen. Insgesamt stimmt die Entwicklung allerdings absolut.
Im Kreispokal sind Sie im Viertelfinale am Kreisligisten Schwarz-Weiß Köln gescheitert.
Schwarz-Weiß Köln ist kein typischer A-Kreisligist. Sie sind gut organisiert, abgezockt und mit einigen ziemlich guten Einzelspielern im Team. In der Box waren wir nicht präsent genug und kann so ein Spiel schon mal einen vermeintlich überraschenden Ausgang nehmen.
Es gab Situationen in diesem Spiel, in denen man sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass sich eine Jugend- mit einer Herrenmannschaft misst.
Wir sind tatsächlich eine sehr junge Mannschaft. Das Durchschnittsalter dürfte knapp über 22 Jahre liegen. Das schlägt sich dann natürlich in der fehlenden Erfahrung nieder. Aber das ist unser Weg, den wir konsequent weitergehen werden. Manchmal würde ich mir allerdings ein bisschen mehr Aggressivität wünschen. Es kommt schon vor, dass wir zu brav sind. Auch waren wir in diesem Spiel in der Box zu zögerlich. Wir haben halt nicht den einen Knipser, der uns 20 Saisontore garantiert. Das ist allerdings nicht als Kritik zu verstehen. Ich bin mit meinem Kader total zufrieden.
Sie legen also im Winter personell nicht nach?
Es ist jedenfalls nicht geplant. Wenn sich aber etwas Sinnvolles ergeben sollte, werden wir das natürlich genau prüfen. Ausschließen lässt sich so etwas doch nie.
Sie spielen ein einziges Kölner Team in der Landesliga 2, der so genannten Aachener Gruppe.
Das ist irgendwie Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil uns natürlich die Derbys und damit auch einiges an Eintrittsgeldern verloren gehen. Und ein Segen, weil die Sportanlagen in den dortigen Klubs echt cool sind und bei den Spielen immer etwas los ist.
Ihre Platzsituation empfinden Sie bekanntermaßen nicht als ideal.
Ja, das ist so. Wir trainieren am Salzburger Weg unter tollen Bedingungen und spielen in der Westkampfbahn am Rhein-Energie-Stadion. Irgendwie fehlt uns damit eine echte Heimat. Wenn ich einen Wunsch freihätte, würde ich diesen Missstand schnellstens ändern.