Der frühere polnische Nationalspieler ist für die Kaderplanung zuständig, zieht zudem im Mittelfeld die Fäden. Am Sonntag trifft er auf den FC Bayern.
Ex-FC-ProfiAdam Matuschyks ungewöhnliche Doppelrolle beim 1. FC Düren
Einst polnischer Nationalspieler und bekannt für seine Zeit beim 1. FC Köln, hat Adam Matuschyk nun einen neuen Abschnitt in seiner Karriere eingeschlagen. Seit 2020 spielt der Pole für den 1. FC Düren, erreichte mit dem Klub den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga West und führte das Team zuletzt als Kapitän auf das Feld. Zur neuen Saison übernimmt er die Rolle des Sportdirektors beim FCD – und das in eher ungewöhnlicher Doppelrolle: Der Funktionär bleibt auch als Spieler aktiv.
Matuschyk wurde am 14. Februar 1989 im polnischen Gliwice geboren –knapp vier Jahre zuvor auch der Geburtsort von Lukas Podolski. Matuschyks Familie zog 1991 nach ins Saarland. Mit 14 Jahren wechselte in die Jugend des FC. Dort durchlief der Mittelfeldspieler alle Jugendmannschaften und schaffte den Sprung zu den Profis. Sein Debüt in der Bundesliga gab er 2010 im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen. Diese Leistungen brachten ihm auch die Aufmerksamkeit des polnischen Nationaltrainers ein. Zwischen 2010 und 2013 bestritt Matuschyk 21 Länderspiele und erzielte ein Tor. In dieser Zeit war ihm auch die Teilnahme an der EM 2012, die in Polen und der Ukraine stattfand, vergönnt.
Mit dem 1. FC Köln erlebte Adam Matuschyk Höhen und Tiefen
Nach mehreren Jahren beim FC, geprägt von Höhen als auch von Tiefen, und einer zwischenzeitlichen Leihe zu Fortuna Düsseldorf wechselte Matuschyk 2015 zu Eintracht Braunschweig. Nach zwei Jahren führte ihn sein Weg weiter zum polnischen Erstligisten Zagłębie Lubin. 2019 folgte die Rückkehr nach Deutschland, er heuerte beim Drittligisten KFC Uerdingen an. Ein Jahr später schloss er sich dem 1. FC Düren an. Hier konnte er nicht nur seine Karriere als Spieler in der Nähe seiner Familie fortsetzen, sondern sich auch neue Perspektiven erkunden. Schnell wurde klar, dass Matuschyk mehr als nur ein Spieler für Düren war. Er wurde zum verlängerten Arm des Trainers.
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Nun vollzieht der 35-Jährige den Schritt in eine Doppelrolle, die im Fußball kaum zu finden ist. Als neuer Sportdirektor hat Matuschyk die Aufgabe, die sportliche Ausrichtung des Vereins zu gestalten, Transfers zu tätigen und die Nachwuchsförderung zu stärken. Junge Spieler sollen für den nächsten Schritt – mit dem FCD oder in höheren Ligen – fit gemacht werden. Gleichzeitig muss er auf dem Feld weiterhin Leistung bringen und eben diese jungen Spieler an die Hand nehmen. Ein ähnliches Modell existiert auch bei der SpVgg Unterhaching, wo Präsidenten-Sohn Markus Schwabl in Spielen der Dritten Liga aufläuft und parallel die sportlichen Geschicke leitet.
Adam Matuschyk hofft, dass sein Stammplatz wackelt
Diese Doppelbelastung bedeutet, dass Matuschyk Konkurrenz für seine eigene Position verpflichten muss. „Damit habe ich kein Problem. Ich wünsche mir sogar, dass mein Stammplatz wackelt – dann hätten wir sehr viel richtig gemacht“, sagt er augenzwinkernd. Seine erste Amtshandlung war es, mit Kristopher Fetz einen neuen Trainer zu installieren, der in Düren seine erste Senioren-Station bekleidet. Gemeinsam mit dem 29-Jährigen hat Matuschyk einen Kader aus erfahrenen Spielern und Talenten zusammengestellt. Erster Gegner ist am Samstag (14 Uhr) der SC Paderborn II.
Besonders freut sich Matuschyk auf das Gastspiel am Geißbockheim, wenn es zur U21 des FC geht: „Das ist eines der Highlights für mich. Ich habe dem 1. FC Köln so viel zu verdanken – es ist immer wieder schön, zurückzukehren. Es wäre ein Traum, irgendwann noch einmal in anderer Funktion für den FC tätig zu sein.“ Mit dem FC verbindet Matuschyk eine der schönsten Erinnerungen seiner Karriere: „Ich stand beim letzten FC-Sieg gegen die Bayern auf dem Platz. Nach einem 0:2-Rückstand haben wir das Spiel noch in einen 3:2-Sieg gedreht.“
Am Sonntag geht es gegen den FC Bayern München
Der Rekordmeister spielt auch aus anderen Gründen eine wichtige Rolle in Matuschyks Laufbahn. Im DFB-Pokal debütierte er 2020 für Düren gegen den FCB. Am Sonntag begegnet er dem FC Bayern wieder – der gastiert zum Freundschaftsspiel (in Jülich, 15.30 Uhr), weil Düren aufgrund der Corona-Pandemie damals die Zuschauereinnahmen verwehrt geblieben waren. „Es ist sozusagen das Rückspiel und wir sind sehr dankbar, dass die Bayern trotz eines engen Terminkalenders ihr Wort gehalten haben“, sagt Matuschyk. Vor mehr als 9000 Zuschauern wolle sich das Team gut präsentieren – wie schon 2020, als Düren den Bayern nur 0:3 unterlag.