Die FC-Fußballerinnen haben sich durch das 2:1 gegen Bremen im Keller Luft verschafft. Von der Saison hatte sich der Geschäftsführer aber mehr versprochen.
1. FC KölnTrotz Sieg in Müngersdorf: Geschäftsführer Keller übt deutliche Kritik an FC-Frauen
Der zweite Ausflug der Bundesliga-Fußballerinnen des 1. FC Köln ins RheinEnergie-Stadion war ein voller Erfolg: Zwar kamen diesmal nicht ganz so viele Zuschauer wie im Vorjahr. Die 30.123 Fans in Müngersdorf bildeten jedoch ebenfalls einen beeindruckenden Rahmen für das Heimspiel gegen Werder Bremen. Dass danach – anders als im Vorjahr gegen Eintracht Frankfurt – diesmal die Punkte nach dem 2:1-(1:0)-Erfolg für den FC in Köln blieben, war die Kirsche auf der Sahnetorte.
FC-Kapitänin Manjou Wilde strahlte nach dem Schlusspfiff: „Das heute fühlte sich unbeschreiblich an. Vor einem Jahr stand ich hier und habe gesagt, dass unsere Herzen voll sind, aber die Taschen leer. Heute ist beides voll, was Schöneres gibt es nicht. Die Fans haben uns so nach vorne gepeitscht und ich glaube, man hat gesehen, dass uns das heute beflügelt hat.“
Ziel des 1. FC Köln ist ein ausverkauftes Franz-Kremer-Stadion
Trainer Daniel Weber äußerte zunächst ein „Lob an den Verein und an die Stadt für das, was sie heute für den Frauenfußball auf die Beine gestellt haben“. Weber hoffte zugleich, dass so mancher Besucher fortan zu einem Stammgast bei den Heimspielen seines Teams wird: „Wenn wir aus jedem solcher Spiele nur ein Prozent der Zuschauer gewinnen für unsere Spiele in Franz-Kremer-Stadion, dann sind wir in vier Jahren dauerhaft ausverkauft – und das muss das Ziel sein.“
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Auch der Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln, Christian Keller, zeigte sich nach der Partie „total happy, weil wieder so viele Menschen gekommen sind und weil wir den Menschen heute einfach ein gutes Gefühl mitgeben konnten auf dem Nachhauseweg.“
1. FC Köln macht wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt
Coach Weber freute sich auch über drei wichtige Zähler auf dem Weg zum Klassenerhalt: „Wir haben von Anfang an gesagt, dass es unser Ziel ist, die 20 Punkte so früh wie möglich zu erreichen. Dafür hatten wir noch acht Spiele Zeit. Den ersten Step sind wir gegangen, die nächsten werden wir hoffentlich nachlegen in den nächsten Wochen, somit ist das Thema Planungssicherheit natürlich immer mehr gegeben.“
Christian Keller wiederum legte den Finger trotz des gelungenen Nachmittags genau in diese Wunde: „Ich muss schon sagen, dass wir mit dem Saisonverlauf natürlich überhaupt nicht zufrieden sind, wir hatten uns schon deutlich mehr erwartet. Wir haben jetzt mittlerweile einen Kader zusammen, der sich nicht zu verstecken braucht, der eigentlich im guten Liga-Mittelfeld angesiedelt ist, was die Qualität anbelangt. Vor dem Hintergrund ist es schon zu wenig, dass wir jetzt erst 14 Punkte auf dem Konto haben.“
1. FC Köln will „auf der Welle weiterreiten“
Keller weiter: „Es ist nicht unser Ziel und nicht mein persönliches Ziel, dass wir in drei Jahren immer noch um den Klassenerhalt spielen. Das wollte ich schon in dieser Saison nicht. Ich schätze unser Leistungsvermögen irgendwo zwischen Platz sechs bis acht ein auf die Tabelle bezogen. Perspektivisch sollte es auch ein bisschen mehr als sechs bis acht sein.“
Vielleicht gelingt dem 1. FC Köln nach dem berauschenden Nachmittag in Müngersdorf fortan ja endlich genau das, was Manjou Wilde nach dem Abpfiff als Wunschvorstellung äußerte: „Ich glaube, auf der Welle können wir weiterreiten.“