Nach dem 1:0 gegen Waldhof Mannheim lässt sich der Drittligist auf seiner Karnevalssitzung feiern.
Fünf Siege in FolgeViktoria Köln schielt in Richtung 2. Bundesliga
Eine letzte Ansage hatte Olaf Janßen am Freitagabend für seine Mannschaft: „Ich erwarte, dass die Karnevalsfeier abgerissen wird!“, sagte der Trainer des FC Viktoria Köln. Und seine Spieler lieferten auch abseits des Rasens. In der Stadthalle Mülheim ließ sich der Drittligist auf seiner Karnevalssitzung für die bisherige Fabel-Saison feiern – mit Janßen als „Traumschiff“-Kapitän in vorderster Reihe. „Eine sehr schöne Feier, die sich die Jungs auch verdient haben“, sagte der 58-Jährige am Sonntagmittag.
Am Abend vor der Karnevalsfeier hatte die Viktoria das ohnehin schon solide Fundament für eine ausgelassene Party weiter verstärkt. Mit dem 1:0-Heimerfolg über den SV Waldhof Mannheim waren die Kölner für eine Nacht nach Punkten mit dem Tabellendritten 1. FC Saarbrücken gleichgezogen. Auch wenn der Abstand im Laufe der Karnevalsfeier durch das wilde 4:3 der Saarländer in Sandhausen wieder auf drei Punkte wuchs – die Höhenberger sind mittendrin im Aufstiegsrennen, stapeln aber weiter tief. „Es ist viel zu früh, um zu träumen. Lass uns erstmal die 45 Punkte voll machen. Dann können wir uns gerne neue Ziele setzen“, sagte Kapitän Christoph Greger nach dem fünften Liga-Sieg in Folge.
Semih Güler schießt Viktoria mit verwandeltem Elfmeter zum Sieg
Die drei Punkte hatte Köln im Stile eines Spitzenteams eingefahren. Über weite Strecken der Partie stand die Elf von Trainer Janßen defensiv kompakt. „Man muss schon mit der Lupe suchen, um eine Großchance für Mannheim zu finden“, sagte Janßen. Dazu war sein Team im Abschluss effizient – trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Schlüsselspieler Said El Mala. In der 39. Minute verwandelte Semih Güler einen von Lukas Klünter an Viktoria-Neuzugang Tobias Eisenhuth verursachten Foulelfmeter souverän.
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Erst als in der Schlussphase die Kräfte der Kölner schwanden und sich Mannheim zu einer Schlussoffensive aufrappelte, wurde es in einigen Szenen brenzlig. Doch entweder war Keeper Dudu, ein Abwehrbein oder die nötige Portion Glück zur Stelle, um den Ausgleich zu verhindern. „Am Ende haben wir gelitten, es war eine brutale Abwehrschlacht. Aber dann die Null zu halten, ist eine Qualität“, sagte Kapitän Greger. Trainer Janßen lobte: „Viele Jungs mussten auf der letzten Rille durchhalten, dann musst du Leib und Leben auf dem Platz lassen, um das Tor zu verteidigen. Das haben wir gemacht.“
Ein Extra-Lob gab es für Güler, der mit nun 13 Saisontreffern oben in der Torjägerliste zu finden ist. „Er macht es überragend. Semih war quasi ein Jahr lang bei Hansa Rostock und 1860 München gestrandet. Bei uns hat er nun alle Erwartungen übertroffen“, schwärmte Janßen. „Er gibt in der Box nie auf, hat ein Näschen für jede Situation. Dazu sorgt Semih für gute Stimmung und nimmt die jungen Spieler mit.“ Dass die Viktoria in Güler und Tyger Lobinger gleich über zwei formstarke Torjäger verfügt, ist ein weiterer Beleg für ihren Status als Spitzenteam und ernsthaften Aufstiegsaspiranten.
Am Samstag ist 1860 München zu Gast bei Viktoria Köln
Natürlich war es auch Thema auf der Karnevalssitzung. Wie sein Kapitän Greger, versuchte auch Janßen, die Euphorie nicht Überhand nehmen zu lassen. „Realistisch eingeschätzt: Es ist ein ganz, ganz langer und extrem schwieriger Weg“, sagte Viktorias Trainer mit Blick auf einen Sprung in die 2. Bundesliga. „Wir wollen jetzt so schnell es geht die 45 Punkte holen. Wenn dann noch genug Spiele übrig sind, werden wir den Spielbetrieb sicher nicht einstellen“, so Janßen.
Weiter geht es für die Kölner mit dem nächsten Highlight. Am Samstag (16.30 Uhr) ist 1860 München zu Gast im Sportpark Höhenberg. Bis dahin sollen Said El Mala (Oberschenkelprellung) und Robin Velasco (Infekt) wieder zur Verfügung stehen.