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Futsal-BundesligaPanthers Köln wollen im neuen Jahr auch die Großen ärgern

Lesezeit 4 Minuten
Jilo Hirosawa (rechts), Kapitän der Futsal Panthers Köln

Jilo Hirosawa (rechts), Kapitän der Futsal Panthers Köln

Seit dieser Saison spielt das Kölner Futsal-Team erstklassig. Jilo Hirosawa – Kapitän, Nationalspieler und in der Icon League aktiv – zieht ein Fazit und blickt voraus.

Wer etwas genauer nachschaut, der findet auch in der Saison 2024/25 erstklassigen Herrenfußball in Köln. Nicht auf der großen Rasenfläche, sondern im Kleinfeldformat. Die Futsal Panthers Köln sind im Frühjahr des vergangenen Jahres in die Bundesliga aufgestiegen – und schlagen sich im vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) organisierten Futsal-Oberhaus sehr ordentlich. Nach zehn von 18 Hauptrunden-Spielen rangiert das Team in der Zehner-Liga auf Platz sieben, das Polster zur Abstiegszone beträgt sieben Zähler. „Wir haben unser Soll erfüllt. Wir stehen gut da und können zufrieden sein“, resümiert Jilo Hirosawa, Kapitän der Panthers.

Wichtiger Last-Minute-Sieg gegen den FC Liria

Zuletzt habe die Offensive etwas geschwächelt. Doch dank eines 2:1-Heimerfolgs gegen den FC Liria aus Berlin, gesichert durch ein Tor von Koya Yoshida sieben Sekunden vor Schluss, sei die Stimmung in der kurzen Winterpause gut gewesen. „Das war zum Jahresende ein richtiges Highlight“, sagt Hirosawa. Und das nächste wartet bereits: Am Samstag (18 Uhr) sind die Panthers im Derby zu Gast bei Fortuna Düsseldorf. „Da ist ein Sieg eigentlich auch Pflicht“, fordert der Kapitän.

Futsal ist die offizielle Hallenfußball-Variante des Weltverbandes Fifa. Pro Team sind fünf Spieler auf dem Feld. Gespielt wird auf einem kleinen Feld ohne Banden, mit einem kleineren, sprungreduzierten Ball. Es gibt keine Abseitsregel. Statt Einwürfen gibt es Einkicks. Die Spielzeit beträgt 2x20 Minuten netto. Fouls werden gezählt, ab dem sechsten Teamverstoß gibt es einen direkten Freistoß. Ein fliegender Torwartwechsel ist erlaubt. Seit 1989 ist es die offizielle Hallenfußball-Variante der Fifa. In Deutschland gibt es unter dem Dach des DFB seit der Saison 2021/22 eine eingleisige Bundesliga mit zehn Mannschaften. Nach einem Liga-Modus mit Hin- und Rückspielen gibt es Meisterschafts-Playoffs. Für die Endrunde qualifizieren sich die ersten acht Teams.

„Sobald wir den Klassenerhalt sicher haben, gucken wir in Richtung der Playoffs“, sagt Hirosawa. Kölns Vorsatz für das neue Jahr ist es, auch bei favorisierten Gegnern zu punkten. „Wir haben schon gezeigt, dass wir mithalten können. Aber um die größeren Teams zu ärgern, müssen wir uns offensiv noch weiterentwickeln“, meint der 32-Jährige.

Jilo Hirosawa ist für die deutsche Nationalmannschaft aktiv

Auch beim Zuschauerzuspruch für Heimspiele in der Sporthalle am Wasseramselweg in Vogelsang ist noch Luft nach oben. „Wir haben schon ein Publikum, aber es können immer gerne mehr kommen. Jeder, der hier war, berichtet positiv davon“, sagt Hirosawa. „Und natürlich pusht einen eine volle Halle nochmal mehr, es macht einfach mehr Spaß.

Sobald wir den Klassenerhalt sicher haben, gucken wir in Richtung der Playoffs
Jilo Hirosawa, Kapitän der Panthers

Seine fußballerischen Wurzeln hat der deutsche Nationalspieler in der Nähe von Kassel, wo er auf dem Großfeld im Amateurbereich als Linksverteidiger aktiv war. „Zum Beginn des Studiums habe ich dann den Futsal für mich entdeckt“, berichtet Hirosawa. „Für mich verbindet er die Stimmung der klassischen Hallensportarten wie Basketball oder Handball mit den positiven Eigenschaften des Fußballs. Man ist immer am Ball und darf nie abschalten.“ Neben seiner Führungsrolle bei den Panthers und seinem Platz in der Nationalmannschaft – zuletzt wurde Hirosawa Mitte Dezember vom DFB für das Länderspiel gegen Zypern berufen (2:1) – war Kölns Kapitän auch Teil der Icon League, der von Weltmeister Toni Kroos und Influencer Elias Nerlich neu gegründeten Hallenfußball-Liga. Bei den „Two Stripes United“, der Mannschaft von Bayer-04-Profi Robert Andrich und Felix Kroos, spielte er zusammen mit seinem Panthers-Teamkollegen Koya Yoshida.

Trotz Nationalmannschaft und Icon League: Priorität liegt auf den Panthers Köln

Für den Fußball-Experten, hauptberuflich ist Hirosawa in der Medienrechtevermarktung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) tätig, sind Veranstaltungen wie die Icon oder die Baller League (von Lukas Podolski und Mats Hummels) von Vorteil für den Futsalsport in Deutschland. „In diesen Ligen sind viele Futsal-Spieler dabei und spielen eine gute Rolle. Durch die Icon League und die Baller League wird der Futsal einer ganz neuen und viel jüngeren Zielgruppe nähergebracht. Vielleicht treibt es auch den einen oder anderen zu Bundesliga- oder Länderspielen“, sagt Hirosawa.

Sein Fokus bleibt derweil auf dem Futsal. „Da gibt es eine klare Absprache mit Verein und Trainer“, betont der 32-Jährige. Damit es auf dem Weg zu einer weiteren Erstliga-Saison der Panthers Köln möglichst wenige Hindernisse gibt.