Dem großen Triumph folgte eine große Geste. Bei der Siegerehrung teilte Kapitän Titus Warweg vom KTHC Rot-Weiss Köln den symbolträchtigsten Moment mit Conrad Laschet. Jenem Teamkollegen, der im Hockey-Endspiel um die Deutsche U-18-Meisterschaft aus taktischen Gründen das letzte Viertel auf der Bank hatte verbringen müssen.

So waren es Spielführer Warweg und der Neffe von Ex-NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, die den Blauen Wimpel gemeinsam in den Kölner Himmel reckten.

„Auf diesen Moment hat der Verein 15 Jahre gewartet“, sagte Trainer Wolfgang Kluth angesichts des bis dato letzten nationalen Feld-Titels einer männlichen U 18 (2008). Zumindest für den goldenen 2006er-Jahrgang war das Gefühl eines gewonnenen Finals „zo Hus“ ein vertrautes: Denn bereits im Vorjahr hatte man sich auf eigener Anlage die U-16-Krone aufgesetzt – angeführt von den späteren U-18-Europameistern Tom Stahl, Paul Babic und Justus Warweg.

Letzteres Duo wurde nach der U-18-Endrunde in Köln vom deutschen U-21-Nationaltrainer Rein van Eijk für seine herausragende Leistung ausgezeichnet. „Der Titel fühlt sich einfach nur geil an“, sagte Justus Warweg. Nach dem Führungstreffer seines Cousins Titus (19., KE) hatte der Angreifer im Endspiel gegen den Harvestehuder THC das erlösende Tor zum 2:0-Endstand erzielt (60.).

Kölner U 16 sichert sich in Mannheim die Vizemeisterschaft

Den Sieg hatten die Kölner aber vor allem ihren beiden Torhütern Paulus Benz und Phil Oberländer zu verdanken. Letzterer hatte bereits beim 6:4 (3:3, 1:1)-Halbfinalerfolg im Shoot-out gegen den Münchner SC drei Penaltys entschärft und brachte auch den HTHC nach seiner Einwechslung zur Halbzeit zur Verzweiflung. Oberländer sprach von einem „unglaublichen Moment. Als ich vor der Saison (vom Düsseldorfer HC, Anm. d. Red.) hierher gewechselt bin, hatte ich nicht mit solch einem Ergebnis gerechnet. Ich bin sehr stolz auf diese Truppe.“

Letzteres durfte auch U-16-Trainer Stefan Menke von seiner Mannschaft behaupten. Beim Final Four in Mülheim verpasste der Kölner Nachwuchs nur knapp die Titelverteidigung: Im Endspiel unterlag das Team dem Gastgeber trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs von Jakob Welzel (28.) mit 1:2. Dennoch wurde am Samstagabend im RW-Klubhaus gemeinsam gefeiert. Das begehrteste Fotomotiv im „Roten Ochsen“ war dabei ein Blauer Wimpel.

Rühr und Adrians treffen doppelt

Die beiden Bundesliga-Teams von Rot-Weiss sind ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Während das Team von Trainer Markus Lonnes dank Nika Hansen (9.) und Nike Lorenz (10., Siebenmeter) mit 2:1 (2:0) beim Schlusslicht Mülheim gewann, sorgten Thies Prinz (16.), Christopher Rühr (21., 52.), Florian Adrians (34., 50.) und Philip Holzmüller (45.) für einen standesgemäßen 6:1 (2:1)-Sieg gegen den Letzten Frankfurt. Der Titelverteidiger verabschiedet sich damit als Herbstmeister in die Winterpause.