Am Samstag findet das letzte Drittligaspiel in Saarbrücken statt, doch die Planungen für die Zukunft laufen bereits.
Dritte LigaViktoria Köln betrachtet sich weiterhin als Ausbildungsverein
Ein wenig ins Schmunzeln geriet Olaf Janßen dann doch am vergangenen Samstag. Trotz der 0:2-Heimniederlage in der Dritten Liga gegen den VfL Osnabrück kam Viktorias Trainer nicht umhin, seinem Trainerkollegen Tobias Schweinsteiger ein Lächeln zu schenken – aus folgendem Grund: Auf die Frage, wer der nächste Gegner der Kölner sei, antwortete Janßen prägnant: „Saarbrücken.“
Der ältere Bruder von Weltmeister Bastian Schweinsteiger musste ebenfalls grinsen. Schließlich könnte Köln für den VfL an diesem Samstag das Zünglein an der Waage sein und den Osnabrückern mit einem Erfolg beim 1. FC Saarbrücken (13.30 Uhr, Ludwigspark) den Aufstieg in die Zweite Bundesliga bescheren.
Motivation genug für Janßen und sein Team, in der letzten Meisterschaftspartie einer langen Saison und eine Woche vor dem Mittelrheinpokal-Finale gegen den 1. FC Düren (3. Juni, 14.15 Uhr/Sportpark Höhenberg) noch einmal die letzten Reserven zu mobilisieren. „Stimmung wird garantiert sein. Das Stadion ist voll, wir werden noch mal alles reinwerfen“, verspricht der 56-Jährige.
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Verzichten muss Janßen auf die beiden Rekonvaleszenten Lars Dietz (Fraktur am Zeh, etwa vier Monate Pause) sowie Jeremias Lorch, der sich nach auskurierten Kreuzbandriss am operierten Knie eine Innenbandverletzung zugezogen hat und zwei Monate ausfällt.
Viktoria-Nachwuchsteams erreichen ihre Ziele mit Bravour
Derweil treiben Viktorias Verantwortliche die Planungen im Hintergrund voran: Eric Bock, Kölns Geschäftsführer, sieht den FC Viktoria gut aufgestellt für die nahe Zukunft: „Mit Peynoos haben wir bereits einen neuen Haupt- und Trikotsponsor präsentiert. Auch die ETL-Gruppe wird uns, in kleinerem Rahmen als früher, weiterhin begleiten“, bemerkt der 56-Jährige. „Unser Pool an Partnern und Sponsoren ist stetig gewachsen und soll weiterwachsen. Zudem denken wir auch über Investoren oder strategische Partner nach, da laufen bereits durchaus spannende Gespräche.“
Noch in diesem Jahr werden zudem Vorstandswahlen in Höhenberg stattfinden, Gespräche mit möglichen Kandidaten für die Nachfolge des zurückgetretenen Präsidenten Günter Pütz werden bereits geführt.
Wo die Reise in der kommenden Spielzeit hingehen soll, möchte Bock ebenfalls präzisieren: „Wir sehen uns weiterhin als Ausbildungsverein und hegen keine Aufstiegsambitionen.“
Die gute Basis, die in den letzten Jahren geschaffen wurde, zeigt sich nicht zuletzt in der erfolgreichen Arbeit des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ), wie der Viktoria-Geschäftsführer verdeutlicht: „Die U19 hat trotz widriger Regularien mit fünf Absteigern bei nur 16 Mannschaften erneut den Klassenerhalt in der Bundesliga gesichert, und das sogar souverän. Die U17 ist in die Bundesliga aufgestiegen, wir haben im NLZ alle Ziele mit Bravour erreicht.“
Im Profibereich dürfen Bock und die übrigen Protagonisten im Rechtsrheinischen zudem auch in der neuen Saison auf Zusatzeinnahmen aus dem DFB-Pokal hoffen, sollte Janßens Team im FVM-Pokalendspiel gegen den Dürener Regionalligisten seiner Favoriten-Rolle gerecht werden. „Zunächst müssen wir sie schlagen“, sagt Bock: „Sollte uns das gelingen, werden wir natürlich bei der Auslosung wieder mitfiebern. Die Bayern im letzten Sommer waren ein Riesen-Highlight in unserer Vereinsgeschichte und natürlich auch finanziell lohnend.“
Zwar geht der Geschäftsführer „jetzt mal nicht davon aus, dass wir direkt noch einmal so beschenkt werden“, aber „andererseits gibt es ja auch andere spannende Gegner, sofern wir uns denn qualifizieren.“
Viktoria Köln freut sich auf die erste Saison mit einem Frauen-Team
Auch abseits des Profifußballs geschieht im Rechtsrheinischen einiges: So verweist der 56-Jährige auf die bereits in den Verein integrierten Inklusionsteams und freut sich nun auf die erste Saison mit einer Mannschaft im Frauenfußball: „Wir wollten schon länger eine Frauenmannschaft aufbauen, mussten aber erst mal logistisch und infrastrukturell dafür bereit sein“, erklärt der Geschäftsführer. „Dank des Neubaus des zweiten Naturrasenplatzes in Neubrück haben wir nun die nötigen Kapazitäten im Sportpark Höhenberg, um den Frauen angemessene Trainingsbedingungen bieten zu können.“
Ab Sommer wird das von Team-Managerin Marina Buschinski betreute Team im Ligabetrieb starten und ein neues Kapitel im inzwischen immer breiter ausgerichteten FC Viktoria aufschlagen.