Trainer Olaf Janßen hat in den ersten beiden Partien des Jahres zu viele individuelle Fehler ausgemacht.
Vor dem Spiel gegen Waldhof MannheimViktoria Köln zeigt alte Schwächen
Zuletzt hatte Olaf Janßen ein Déjà-vu der misslichen Art. Zumindest wusste der Trainer des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln durchaus, dass er seine Mannschaft schon einmal in dieser Form erlebt hat, zeitlich exakter im vergangenen und längst vergessen geglaubten Herbst: „Wir müssen wieder ein altes Fass aufmachen“, bemerkte der 56-Jährige. „Uns fehlt die Gier, und wir haben es unseren Gegnern in den letzten beiden Spielen zu einfach gemacht. Dafür sind wir bestraft worden.“
Nach zwei Niederlagen zum Jahresauftakt ist die Viktoria auf Rang zehn abgerutscht und hat mit neun Punkten Rückstand auf den Relegationsrang offenbar alle Hoffnungen, noch einmal in den Aufstiegskampf einzugreifen, verspielt. Wobei sich Kölns Trainer mit solchen Illusionen ohnehin nicht beschäftigen möchte: „Träumen müssen wir wirklich nicht“, betont der Coach. „Es geht darum, dass wir in die Spur zurückfinden.“
Eine Gelegenheit zur Wiedergutmachung ergibt sich für die Höhenberger am Sonntag (13 Uhr, Sportpark Höhenberg) im Duell mit dem SV Waldhof Mannheim, der weitaus erfolgreicher ins neue Jahr gestartet ist und mit Siegen gegen 1860 München und beim MSV Duisburg aufwarten konnte. Für die Kurpfälzer ist der dritte Platz zum Greifen nahe, vier Zähler Rückstand und Rang sechs bedeuten ein respektables Zeugnis nach der Hinrunde. Olaf Janßen meint: „Mit Mannheim ist zu rechnen. Abgesehen davon verfügt unser Gegner über eine außergewöhnlich gute Offensive.“
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Auch der FC Viktoria kann auf einige ordentliche Angreifer zählen, vor allem HSV-Leihgabe Robin Meißner zählt dazu. Seit Anfang Oktober allerdings wartet der 23-Jährige auf einen Treffer, in den Partien zuvor hatte der gebürtige Hamburger regelmäßig getroffen und sein Konto an den ersten Spieltagen bereits mit fünf Toren angefüllt. Ob Janßen in vorderster Reihe umstellen und womöglich dem jungen Seokju Hong eine Chance von Beginn an einräumen wird, bleibt abzuwarten.
Auch in der Defensive könnte es Veränderungen geben: Braunschweig-Zugang Michael Schultz debütierte am vergangenen Freitag daheim gegen den 1. FC Saarbrücken und lieferte trotz der 0:2-Niederlage ein solides Spiel ab. Lars Dietz, bereits an zwei Gegentreffern im neuen Jahr mitbeteiligt, könnte hingegen Platz für Jamil Siebert machen.
Der Trainer möchte sich zu derlei Personalien nicht äußern, sondern lieber über die Haltung seines Ensembles sprechen: „In beiden Partien haben wir Geschenke verteilt und individuelle Fehler gemacht“, so Janßen. „Das macht zwar niemand extra, wir müssen diese Dinge aber unbedingt abstellen.“
Verletzungen oder Sperren haben die Höhenberger nicht zu beklagen; auch Kapitän Marcel Risse, den der Trainer gegen Saarbrücken 90 Minuten auf der Bank ließ, ist fit und einsatzbereit. Ob der 56-Jährige den einstigen Bundesliga-Profi gegen Mannheim von Beginn an ins Rennen schickt, ließ er ebenso offen: „Marcel ist immer eine Option und ein Spieler, der uns weiterbringt.“
Auch ein Sieg würde die Viktoria einen Tag nach der Karnevalssitzung in der Mülheimer Stadthalle erheblich weiterbringen. Dafür müsste die Mannschaft wieder die Überzeugung an den Tag legen, die sie zum Abschluss des letzten Jahres so stark gemacht hat.