Nach einer Saison ohne Niederlage und dem Aufstieg in die Bezirksliga muss sich das Team von Trainer Hannes Diekamp an das höhere Niveau gewöhnen.
Aufsteiger vor dem SaisonstartSV Bergfried Leverkusen offenbart ungekannte Probleme
24 Siege aus 28 Spielen, dazu vier Unentschieden und keine einzige Niederlage. Der SV Bergfried Leverkusen war in der abgelaufenen A-Liga-Saison das Maß aller Dinge.
Für die Leverkusener Mannschaft von Hannes Diekamp besteht die Herausforderung nun darin, ihre sensationellen Leistungen aus der Vorsaison, in der sie auch im Mittelrhein-Pokal bis ins Achtelfinale gegen Fortuna Köln vorstieß, eine Liga höher zu bestätigen. „In der Vorbereitung haben wir vor allem defensiv nicht überzeugt“, resümierte der Coach nach neun Testspielen, in denen es 22 Gegentore hagelte. Warum dem sportlich Hauptverantwortlichen diese Zahl so sauer aufstößt, verrät ein Blick in die Vorsaison.
Da waren die Kicker vom Höfer Weg mit nur 21 Gegentreffern in 28 A-Liga-Spielen doppelt oder dreimal so gut wie ihre besten Konkurrenten. „Wir hoffen, dass sich unsere Jungs im richtigen Moment gefangen haben und zu alter Stärke in der Defensive zurückfinden“, meint Diekamp vor dem Saisonstart am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den letztjährigen Neunten, Ford Niehl.
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Um das Niveau der höheren Liga zu simulieren, waren oft hochkarätige Sparringspartner ausgesucht worden. So fand die Generalprobe am vergangenen Sonntag gegen die SpV. Flittard statt und ging 2:4 verloren. Davor spielte der SV Bergfried 6:4 gegen die A-Jugend von Bergisch Gladbach 09, 2:4 gegen die SpVg. Porz oder 1:2 gegen den SV Wermelskirchen. „Das sind alles Bezirks- oder sogar Landesligateams“, hält Diekamp fest und beginnt seine Mannschaft in Schutz zu nehmen.
Dass sich mit Maximilian Ueing der letztjährige Stammkeeper schon im Juni einen Kreuzbandriss zuzog und nun entweder von Sascha Nils Mondorf oder dem reaktivierten, ehemaligen Feldspieler Marvin Kilp zwischen den Pfosten vertreten werden muss, spielt beim Thema „Defensive Stabilität“ eine Rolle.
Auch der Shootingstar der Sommervorbereitung, Dave Famakinwa, wurde von einer Verletzung zurückgeworfen. Er kam als B-Ligaspieler aus Stammheim und eroberte Diekamps Trainerherz mit kompromisslosem Zweikampfverhalten und Sicherheit am Ball. „Leider hat er dann muskuläre Probleme bekommen, sonst hätte er trotz seines jungen Alters schon gegen Ford Niehl beginnen können“, spricht der Coach über den 18-jährigen Innenverteidiger.
Zugänge des SV Bergfried sorgen für höhere Qualität in der Offensive
Mit den Landesliga-erfahrenen Ex-Schlebuschern George Tchamadeu, Taha Can-Uluc und Rückkehrer Jan Fromke aus Altenberg haben die A-Ligameister zudem offensive Qualität dazu gewonnen. „Das ist unbestritten, wir erhoffen uns von den Jungs nochmal einen Schub im Angriff“, sagt Diekamp nach 113 Saisontreffern in der A-Liga 2023/24.
Und um sich selbst und das Umfeld in Leverkusen-Steinbüchel zu beruhigen, erwähnt er den wohl größten Trumpf zum Abschluss. „Schon bei der Verpflichtung der Jungs haben wir vor allem darauf geachtet, dass sie charakterlich hereinpassen“, meint der 37-Jährige, „in der Vorbereitung gab es dann Mannschaftsabende und andere Events, bei denen wir als Team enger zusammenrücken konnten.“
Schließlich sei es doch so, dass man als Amateurfußballer einen schmerzhaften, defensiven Laufweg für einen Mitspieler lieber macht, wenn man die Person auch abseits des Platzes leiden mag. So könnten die Defensivprobleme aus der Vorbereitung beim SV Bergfried also bald vergessen sein und der Saisonstart in die Bezirksliga gelingen.