AboAbonnieren

Pokal-Sensation verpasstViktoria Köln bleibt keine Zeit zum Wundenlecken

Lesezeit 2 Minuten
DBC095A6-4AB1-424E-8571-B36EEABF8EB5

Hoffenheim setzte sich in der Verlängerung in Höhenberg durch.

Köln – Olaf Janßen hat gut geschlafen, und das trotz einer Achterbahnfahrt am Abend zuvor. „Das Spiel hat es mir leicht gemacht, runter zu kommen“, sagte der Trainer des FC Viktoria Köln am Morgen nach dem 2:3 (1:1) nach Verlängerung in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde gegen die TSG Hoffenheim.

Tatsächlich hatte der Drittligist aus Höhenberg den Bundesliga-Elften der Vorsaison geärgert, zwei Mal einen Rückstand aufgeholt, am Ende aber doch mit leeren Händen dagestanden. Der herausragende Hoffenheimer Angreifer Andrej Kramaric avancierte an diesem stimmungsvollen Montagabend mit seinen beiden Treffern (27./Elfmeter, 107.) zur Lebensversicherung der Kraichgauer und gleichzeitig zum personifizierten Albtraum der Viktoria. Da nutzten auch die ansehnlichen Kölner Treffer zum 1:1 durch Simon Handle (33.) und zum erneuten Ausgleich in der Verlängerung durch Verteidiger Christoph Greger (102.) nicht mehr viel. Zwischenzeitlich hatte Gäste-Stürmer Munas Dabbur noch zum 2:1 getroffen (94.).

Das könnte Sie auch interessieren:

Für die 3402 Besucher war es eine Partie mit enormem Unterhaltungswert; dafür hatte Olaf Janßen mit einer mutigen Ausrichtung seines Teams gesorgt, wie er später offenbarte: „Wir wollten agieren und nicht reagieren“, gab der Coach zu. „Dass gegen einen Bundesligisten mal einer durchflutscht, lässt sich nicht vermeiden.“ Und jemand wie Andrej Kramaric würde wohl jeder Spitzenmannschaft gut zu Gesicht stehen.

Dabei waren die Tage vor dem Duell mit Hoffenheim aus Kölner Sicht durchaus unrund verlaufen: Kapitän Marcel Risse hatte sich aufgrund anhaltender Rückenprobleme bereits am Sonntag abgemeldet. „Er ist ein Spieler, der einen überragenden Fuß hat und die entscheidenden Pässe spielen kann. Für ihn wäre der Abend maßgeschneidert gewesen“, sagte Janßen.

Samstag beim SC Verl

Ob es mit Risse für eine Sensation gereicht hätte, ist ungewiss – dafür konnten sich aber andere Kölner Fußballer in den Fokus spielen, etwa Simon Handle, der quirlige Außenstürmer. Der gebürtige Bayer analysierte das Pokalspiel zwiespältig und meinte: „Wenn man einen Bundesligisten so lange ärgert, ist es schon bitter, aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Auf der anderen Seite war es aber ein super Abend, die Zuschauer haben uns unglaublich unterstützt.“ Zeit zum Wundenlecken bleibt den Rechtsrheinischen nicht: Bereits am Samstag steht wieder Alltag auf dem Programm, der FC Viktoria gastiert in der Dritten Liga beim SC Verl. Und bei den Ostwestfalen steht zum Glück ja auch kein Andrej Kramaric unter Vertrag.