Beim 3:1-Erfolg des FC Viktoria erlebte Donny Bogicevic ein aufregendes Debüt im Profifußball.
Viktoria Köln besiegt Verl zum Drittliga-AuftaktDie wilde Achterbahnfahrt des Donny Bogicevic
Nach seinem ersten Pflichtspiel im Dress des FC Viktoria Köln kam Donny Bogicevic aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Der Neuzugang vom Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach Haiger war der Mann des Tages an diesem verregneten Samstag in Höhenberg und war maßgeblich daran beteiligt, dass sein Team die Partie gegen den SC Verl noch gedreht hatte und am Ende mit 3:1 (1:1) gewonnen hatte.
Dabei hatte der gerade erst 21-jährige Mittelfeldspieler eine wilde Achterbahnfahrt erlebt zum Auftakt: Zunächst hatte er sich in einem Zweikampf gegen Verls Marcel Benger dilettantisch angestellt und das Gegentor nach einer halben Stunde durch Nicolas Sessa mit eingeleitet.
Traumtor von Donny Bogicevic nach einer Stunde
Spätestens im Verlauf der zweiten Halbzeit drehte der Techniker aber auf, düpierte vor seinem Treffer zum 2:1 gleich drei SC-Verteidiger und schlenzte die Kugel von der Strafraumkante ins linke Eck (58.) – ein Traumtor, das dem Deutsch-Kroaten in jenem Moment gelungen war.
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„Es ist ein unglaubliches Gefühl, gleich in meinem ersten Spiel ein solches Tor zu schießen“, jubelte Bogicevic anschließend, sparte aber auch nicht mit Lob für seine Mitspieler: „Ich bin hier super aufgenommen worden, der Zusammenhalt ist riesig. Wir haben noch einiges vor.“
Anschließend bereitete er den dritten Kölner Treffer durch Patrick Koronkiewicz (72.) noch mustergültig vor; kurz vor Schluss durfte sich Kölns Neuverpflichtung unter tosendem Applaus vom Publikum verabschieden.
Erster Auftaktsieg für Viktoria Köln in der Dritten Liga
Erstmalig seit ihrer Drittliga-Zugehörigkeit hat die Viktoria ihr Auftaktspiel gewonnen. Trainer Olaf Janßen war wunschlos glücklich mit seinem Team: „Kompliment an meine Mannschaft“, bemerkte der 56-Jährige. „Wir haben alles reingeworfen, überragend verteidigt und das Spiel gedreht. Das war inhaltlich top.“
Angesichts der ersten drei Punkte geriet die Stürmer-Problematik im Kölner Osten schon beinahe in den Hintergrund: Aktuell sind in André Becker (Zerrung), Valdrin Mustafa (Reizung in der Kniekehle) und Seokju Hong (Muskelbündelriss in der Wade) sämtliche Angreifer verletzt, dafür rückte David Philipp in die Spitze, machte seine Sache gut und erzielte gar das Tor zum Ausgleich, indem er den Ball nach einem Gewaltschuss von Niklas May per Rebound ins Verler Gehäuse gestochert hatte (36.).
Zumindest Mustafa kehrt in dieser Woche wohl zurück und dürfte somit eine Kader-Option für das Erstrundenspiel im DFB-Pokal am Samstag (15.30 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen Werder Bremen sein.
Trainer Janßen sah sich gezwungen, in vorderster Linie zu improvisieren; der Coach hatte bei seiner Eingebung Kreativität bewiesen und rechtfertigte seine Entscheidung für Philipp als Mittelstürmer so: „Das hat für mich einfach gepasst. David ist sehr beweglich und hat die gegnerischen Verteidiger als schwimmender Angreifer immer wieder angesprintet.“
Verls Trainer Alexander Ende ist bedient
Während Viktorias Trainer an diesem trüben Tag beste Laune versprühte, konnte sein Verler Kollege die Niederlage kaum fassen. Der einstige Übungsleiter von Fortuna Köln ließ sich auf der Pressekonferenz zwar zu einem Lächeln hinreißen, war aber dennoch reichlich frustriert. „Gefühlt habe ich Dir schon viel zu oft gratuliert“, richtete der 43-Jährige nett gemeinte Worte an Olaf Janßen. „Ich hoffe, dass es auch mal anders kommt.“
FC Viktoria: Voll – Schultz, Fritz, Greger – Koronkiewicz, Russo, Henning, May – Bogicevic (89. Lorch), Marseiler (68. Handle) – Philipp (79. Najar). – Zuschauer: 2370. – Tore: 0:1 Sessa (28.), 1:1 Philipp (36.), 2:1 Bogicevic (58.), 3:1 Koronkiewicz (72.).