Zusammen mit seinem jüngeren Bruder führt der Stürmer den Höhenberger Drittligisten zum 3:1-Sieg über Aachen.
Viktoria Köln bleibt im AufstiegsrennenMalek El Mala feiert persönlichen Befreiungsschlag
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Viktoria Kölns Malek El Mala (M.) und sein Bruder Said (r.) feiern den 3:1-Sieg über Aachen.
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Auch eine Muskelblessur konnte Said El Mala nicht daran hindern, die große Erlösung seines großen Bruders gebührend an seiner Seite zu feiern. Arm in Arm standen Said und Malek El Mala am Freitagabend im Höhenberger Sportpark und bejubelten den 3:1-Sieg im Drittliga-Westduell über Alemannia Aachen. Der 18 Jahre alte Said hatte kurz vor der Pause das 1:1 erzielt, blieb dann aber aufgrund von muskulären Problemen in der Kabine. Der 19-jährige Malek wurde in der 80. Minute eingewechselt und traf 180 Sekunden später per Kopf zum entscheidenden 3:1. „In der Box ist er so schlau. In der Szene steht er erst vor dem Innenverteidiger und löst sich dann in seinem Rücken“, lobte Trainer Olaf Janßen.
Malek stand zuletzt im Schatten seines jüngeren Bruders Said El Mala
Für Malek El Mala kommt sein zweiter Saisontreffer einem Befreiungsschlag gleich. Denn seit Saisonbeginn steht der Mittelstürmer klar im Schatten seines jüngeren Bruders. Während Said El Mala sich zum vermutlich besten Tempodribbler der Dritten Liga entwickelt hat, regelmäßig trifft, Tore vorbereitet und sich einen Stammplatz in Deutschlands U-19-Nationalmannschaft erspielt hat, kommt Malek El Mala bei Viktoria nicht über Kurzeinsätze hinaus. „Er hat das Pech, dass mit Semih Güler und Tyger Lobinger zwei nicht ganz so schlechte Stürmer vor ihm sind, die treffen“, sagte Coach Janßen. „Er musste sehr viel leiden, viel aushalten.“
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Kurz vor der Pause erzielt Said El Mala das 1:1.
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Tiefpunkt war die 1:2-Heimniederlage Anfang Februar gegen 1860 München. Malek El Mala wurde in der 82. Minute eingewechselt und sah binnen weniger Augenblicke nach übermotivierten Aktionen die Gelb-Rote Karte – während sein jüngerer Bruder in Halbzeit eins erneut ein Tor erzielen konnte. „Das sind zwei Jungs, die eigentlich auf einem Niveau unterwegs sind“, so Janßen. „Aber die Situation ist für Malek natürlich nicht leicht. Gerade wenn er seinen Bruder sieht, wie er durch die Decke schießt.“ Aber er verhalte sich hervorragend.
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Wie plant der 1. FC Köln mit den El-Mala-Brüdern?
Der 1. FC Köln hatte die beiden Brüder im vergangenen Sommer verpflichtet, sie aufgrund der Registrierungssperre aber zurück nach Höhenberg verliehen. Said El Mala hätte dem Zweitligisten womöglich bereits im Winter weiterhelfen können – doch die Verantwortlichen wollten das Leihgeschäft nicht vorzeitig beenden. Laut Janßen ist der FC auch mit Malek El Malas Entwicklung bei Viktoria zufrieden, obwohl der Stürmer nicht viele Spielminuten sammelt. „Die Gespräche mit dem 1. FC Köln sind sehr gut. Es wird registriert, dass Malek trotzdem viel lernt“, so Janßen. Zuletzt galt es als realistische Option, dass der FC im Sommer Said fest in seinen Kader integriert und Malek noch einmal ausleiht. Wie sich die nahe Zukunft der Brüder gestaltet, werden die nächsten Wochen zeigen.
Gleiches gilt für den gesamten FC Viktoria. Denn durch das 3:1 über Aachen bleiben die Höhenberger dicht dran an den Aufstiegsplätzen. „Wir wissen, dass wir erfolgreichen und ansehnlichen Fußball spielen. Wir wollen immer gewinnen“, sagte Innenverteidiger Lars Dietz. „Unser erstes Ziel bleiben die 45 Punkte. Was danach kommt – wir werden sehen. Weitere abgeklärte Auftritte wie gegen Aachen dürften die Aufstiegsträume befeuern. „Wir haben es einfach über weite Phasen sehr gut gemacht. Aachen konnte sein Spiel nicht so durchbringen, wie sie es sich vielleicht erhofft hatten“, lobte Dietz.
Lars Dietz mit Sonderlob für Malek El Mala
Die Alemannia war nach einer zerfahrenen ersten Hälfte in der 40 Minute durch Kevin Goden in Führung gegangen. Said El Mala sorgte für den Ausgleich (45.+3). In Halbzeit zwei drehten Tyger Lobinger (59.) und Malek El Mala (83.) die Partie. „Die Tiefe im Kader ist sehr gut. Jeder weiß, welche Aufgabe er zu erfüllen hat“, sagte Dietz. „Es ist ein entscheidender Punkt, der uns so erfolgreich macht: Wir werden nicht schlechter, wenn die Jungs von der Bank reinkommen.“ Ein Sonderlob gab es für Malek El Mala. „Er macht es überragend, es freut mich sehr für ihn, er ist ein guter Junge“, so der Abwehr-Routinier.