Der Höhenberger Drittligist hat seine Niederlagenserie vorerst gestoppt.
Viktoria KölnEin Punkt und zwei Platzverweise gegen Wehen Wiesbaden

Rudelbildung in der Nachspielzeit von Viktoria Kölns Spiel in Wiesbaden
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Nach zuletzt drei Niederlagen am Stück ist Fußball-Drittligist FC Viktoria Köln zumindest eine Mini-Trendwende gelungen: Das Team von Olaf Janßen rang dem Tabellenzweiten und aktuell formstarken SV Wehen Wiesbaden ein respektables 1:1 (0:0)-Unentschieden ab.
Der Trainer selbst freute sich über den einen Zähler und meinte: „Ich denke, der Punkt ist mindestens verdient. Wir waren fleißig gegen den Ball, haben gierig verteidigt und mit der Zeit auch das spielerische Element gefunden.“
Zunächst wackelten die Gäste aber bedenklich; bereits in der ersten Minute zwang Wehens Benedict Hollerbach Viktoria-Keeper Ben Voll aus der Distanz zu einer Glanzparade. Die Hessen drückten fortan mächtig auf das Gaspedal, erst nach einer guten Viertelstunde konnte sich Köln allmählich aus der Wiesbadener Umklammerung befreien.
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Simon Stehle bringt Viktoria Köln in Führung
Die Begegnung wurde ausgeglichener, die Viktoria hatte das Geschehen spätestens nach einer ordentlichen Möglichkeit von Simon Handle (32.) gar unter Kontrolle. Einen Kopfball des innen verteidigenden Moritz Fritz kratzte Wehens Ezeh von der Torlinie (34.), noch vor der Pause verzog Simon Stehle knapp (35.).
Unmittelbar nach Wiederanpfiff markierte Stehle die inzwischen verdiente Höhenberger Führung: Einen weiten Schlag von Patrick Sontheimer nahm Robin Meißner dankend auf, setzte sich gegen Ahmet Gürleyen durch, scheiterte zunächst aber an Torwart Lyska. Stehle war hellwach und versenkte die Kugel im Nachschuss zum 1:0 (46.).
Das Spiel wurde nun zunehmend hitziger, die favorisierten Gastgeber ließen sich zu der ein oder anderen Nickligkeit hinreißen, schafften aber dennoch den Ausgleich: Eine Hereingabe von Thijmen Goppel wuchtete Mittelstürmer Ivan Prtajin per Kopf ins Kölner Tor (72.), es war bereits der zehnte Saisontreffer des Kroaten.
Turbulente Schlussphase
Die Partie wogte hin und her und wurde in der Schlussphase noch einmal höchst turbulent: Im Anschluss an eine Rudelbildung sah Viktorias Abwehrspieler Lars Dietz Gelb-Rot (90.+6), der bereits ausgewechselte Patrick Koronkiewicz wurde auf der Ersatzbank sitzend ebenfalls mit der zweiten Gelben Karte bedacht und sah folglich ebenso Gelb-Rot (90.+6). Beide Akteure werden ihrem Team somit im nächsten Heimspiel am kommenden Montag gegen Rot-Weiss Essen fehlen.
„So etwas ist natürlich unnötig“, befand Janßen anschließend. „Nach den letzten Spielen stand meine Mannschaft aber extrem unter Druck und Emotionen gehören im Sport nun mal dazu.“ Insgesamt zückte der Unparteiische Timo Gansloweit (Dortmund) zehn Mal Gelb und zwei Mal Gelb-Rot in der Nachspielzeit.
FC Viktoria: Voll - Dietz, Fritz, Greger - Koronkiewicz (83. Heister), Saghiri, Sontheimer, Handle (74. May) - Wunderlich (71. Risse) - Stehle (71. Marseiler), Meißner (83. Becker). - Zuschauer: 3561. – Tore: 0:1 Stehle (46.), 1:1 Prtajin (72.).